Ähnlich wie Ollrich_Muenchen, habe ich in einem Jahr sehr viele unterschiedliche Strecken abgespult. Alles dabei, von Kurzstrecke bis Südfrankreich über die Schweiz und Italien, 15000km in 12 Monaten. Ich war sehr zufrieden mit dem Auto. Die anderen haben schon das wesentliche gelistet, nur ein paar Punkte:
– das Navi Business ist eigentlich völlig ausreichend, hat uns aber einmal in unsere einzige kritische Situation gebracht. Als wir in Italien waren, hat sie das Ziel – eine Ladestation an der Autobahn – nicht angesprochen. Die Zielführung wurde einfach stillschweigend beendet. Als meine Frau dann im Vorbeifahren sagte: "Oh, schau, da sind Tesla Supercharger!" – dachte ich: "Warte... Unsere Ladestation war doch neben Supercharger... Kommt jetzt etwa in kürze noch einer?.." – das Navi angeschaut, kein Ziel mehr da... Seitdem meistens zur Sicherheit noch Google Maps auf dem Handy parallel laufen gelassen.
– wegen Seitenwind: klar, etwas empfindlicher ist er schon, ist eben kein Sportwagen. Es wurde für mich aber nur ein Mal wirklich unangenehm, als ich bei starkem Wind mit Windböen von Wolfsburg nach Dresden unterwegs war. Auch da nie wirklich kritisch, da der Schwerpunkt sehr niedrig liegt, aber durch das viele Gegenlenken hat es eben keinen Spaß mehr gemacht. Aber wie gesagt, nur bei extremen Witterungsbedingungen, sonst ist es durchaus in Ordnung.
– wegen Zuladung: durch die Cargo-Stellung der Rücksitze (vertikal) hat der Kofferraum fast so viel aufgenommen, wie unser 1er BMW davor. Plus Frunk. Also sehr beachtlich für so ein kleines Auto.
– Bergfahrten und so machen
richtig Spaß mit der Kiste!
– Alle Mitfahrer waren immer sehr begeistert vom i3. Aussendimensionen 70mm kürzer als Ford Fiesta, hat man dafür enorm viel Platz drinnen. Es war alles dabei: "ach, doch so groß!", "und so luftig!", "leise ist er auch!", usw. Viele kommen gar nicht darauf, so ein Auto probe zu fahren, und sind dann sehr überrascht, wie ein BEV Konzept eine ganz andere Raumnutzung ermöglicht.
– Ladepausen: ok, 50kW sind nicht die Welt heutzutage. Dafür hält er sie ziemlich lange durch. Wo wir Pause mit Essen gemacht haben, war er immer schneller, als wir
Die Pausen ohne Essen – ich war meistens allein damit unterwegs (bin im Aussendienst) und habe immer zu tun. Ob ich eine Stunde schneller nach Hause komme und dann erst meine E-Mails mache, oder eine Stunde später – dann aber schon alles während der Ladepausen erledigt habe, hat keinen großen Unterschied ausgemacht. Es ist eben ein großer Vorteil, wenn man von überall arbeiten kann, gilt vielleicht nicht für jeden. Aber es muss ja auch nicht immer die Arbeit sein
Man muss es nur umdenken, dann geht es bestens. Für eine Familie mit Kindern, die ständig auf der Achse ist, kann es anders sein, für mich ging es aber ziemlich gut.
– Das Türkonzept polarisiert. Viele finden es bescheuert, für mich war es genial, sehr bequem. Hängt wahrscheinlich mit dem Nutzungsprofil zusammen, aber selbst bei Familien mit Kleinkindern und Kindersitzen auf der Rückbank habe ich sowohl begeisterte als auch schrecklich negative Meinungen gelesen. Man kann es eben nicht allen Recht machen.
Ich bin zwar letztendlich doch auf ein Model3 umgestiegen – aber wie gesagt, ich bin im Aussendienst und fahre 99% Langstrecke, abgesehen von ein paar Fahrten im Sommer zum Baggersee hier um die Ecke wobei selbst das dann meistens mit dem Fahrrad bewältigt wird Durch den deutlich größeren Akku im Model3 habe ich mehr Flexibilität und muss praktisch nie mehr planen – beim i3 hatte ich immer die Strecke vorher geplant, und mir immer einen Plan B und fast immer einen Plan C ausgesucht, falls die Ladesäulen belegt/kaputt/blockiert sein sollten (das war aber noch vor IONITY). Außerdem fahre ich fast immer 130km/h mit dem Model3, beim i3 war es meistens 110km/h. Bei Strecken um die 400km kommt da schon einiges zusammen an Zeit, die man wieder gewinnt.
Aber wenn man nicht ausschließlich Autobahn und Langstrecke fährt, kann man mit dem i3 sehr glücklich werden. Ich bin froh, dass ich den fahren dürfte. Und – ähnlich wie bei bezet – es ist ansteckend. Meine Frau hat mich am Anfang noch belächelt, wegen dem eigenständigen Design des Autos – aber als sie dran war mit ihrem Leasing, hat sie sich ausgerechnet den gewünscht Also haben wir weiterhin einen i3 in der Familie