Tesla hat nichts anderes getan als Daimler und Audi: Sie haben Batteriezellen bei Panasonic bestellt. Sie sind Lieferverpflichtungen in Milliardenhöhe eingegangen. Um es etwas billiger zu machen, haben sie Panasonic eine leere Fabrikhülle in Nevada gebaut, die Panasonic kostenlos benutzen darf. Daimler und Audi sind offenbar weniger bindende und flexiblere Lieferverträge eingegangen als Tesla. Das hat Vorteile im Falle geringer als gedacht ausfallender Nachfrage und es hat Nachteile, wie sich jetzt zeigt.
Wahrscheinlich ist aber, dass Audi und Daimler langfristig mit ihrer Strategie besser fahren als Tesla. Denn Tesla hat ihre Abnahmeverpflichtungen nicht erfüllt und viel weniger Zellen abgenommen, als 2014 und 2016 in Aussicht gestellt. Die Gigafactory ist bei 1/5 der angekündigten Kapazität, Teslas Autoproduktion lief viel langsamer und später hoch als angekündigt, Panasonic machte pro Auto im Jahr 2018 700 USD Verlust und hat im letzten Jahr einfach genug von Tesla gehabt und sämtliche künftigen Projekte mit Tesla auf Eis gelegt. Was in Nevada bereits installiert ist, wird weiter genutzt, aber nichts mehr zusätzlich aufgebaut. In China hält man sich raus. Tesla muss jetzt andere Zulieferer suchen und die werden aus Panasonics Desaster gelernt haben.
Bis heute sind Elektroautos alles andere als ein Selbstläufer. Die Produkte werden mit enormen Rabatten zusätzlich zu den staatlichen Förderungen in den Markt gepresst. Eine vorsichtige Bestellpolitik ist also vorausschauend gewesen.