Und jetzt ginge es nur noch darum festzustellen wieviel die 6-fache Menge an Ladestationen mit der sechstel-Leistung kostet - insgesamt. Ich weiß nicht ob genau diesen Vergleich jemand mit tatsächlichen Erfahrungen mitteilen kann oder wir weiter im Nebel herumstochern müssen. Ich tippe gesamt auf das drei- bis fünffache...
Erd- und Verkabelungsarbeiten dürften für 6 3,7-er-Ladepunkte nahezu gleich sein wenn man das günstig, z.B. in einer Säule zwischen 6 Parkplätzen anordnen kann. Aber wenn die Räumlichkeit ganz schlecht ist sind es schnell mal 4-5 mal so hohe Kosten.
Bei den Säulen/Wallboxen selbst dürfte sich am wenigsten einspaaren lassen, die zweiphasigen Schütze kosten nur die hälfte und nicht ein sechstel. Die einzelne Ladesteuerung kostet genau das gleiche, der ist es egal wieviele Phasen geschaltet werden. Und auch die Anzahl der Buchsen oder alternativ Kabel multipliziert sich auch noch mit 6. Beim Gehäuse läßt sich evtl. sparen indem man eine etwas größere Säule in die Mitte stellt, aber das geht örtlich auch nicht immer.
Zusammenfassend bleibt übrig:
6x für die Ladesteuerung
6x für die Backend-Anbindung
3x für die Schütze
6x für die Buchsen/Kabel
zwischen 2x und 6x für die Gehäuse
Und das muß dann durch die Einsparungen bei der Installation aufgefangen werden. Also bei sehr, sehr, sehr teuren Standorten (erschließungstechnisch) könnten 6 "schwache" statt einer "starken" sich auszahlen. z.B. wenn der Elektriker eh mir "gehört" und nur seine Arbeitszeit anders einteilen muß. Ebenso wenn ein Großteil der Arbeiten eh anfallen und dann auch noch günstig zusammentreffen, z.B. Parkplatz wird neu angelegt. Aber in der Großteil der Fälle, in denen es um die "Ertüchtigung" bestehender Infrastruktur für die eMobilität geht wird es wohl eher mittelmau ausschauen.
Was hier nicht betrachtet ist, ist der etwas höhere Stromverbrauch durch das 6-mal so lang laufende BMS. D.h. ich muß bei vielen langen Ladeaufenthalten auch immer den Strom für die Elektronik zahlen, die die Ladung des Fahrzeugs überwacht. Das ist von Fahrzeug zu Fahrzeug deutlich unterschiedlich und kann deshalb nicht verallgemeinert werden.
Die anderen Unwägbarkeiten bei den Voraussetzungen, wenn z.B. gesicherter Bereich, 6 x Schuko mit 2,4 kW und ohne Abrechnung reichen würden, verkomplizieren es eine allgemeingültige Aussage treffen zu können, auch wenn ein Trend in meinen Augen erkennbar ist. Es hilft also nix - jeder der eMobilität fördern will muß das selbst mal durchrechnen... Ich jedenfalls würde auf 2 x 22 kW setzen und auf 2 x 11 ausweichen wenn's anschlußtechnisch sonst "Probleme" mit dem lokalen Versorger gibt. Aber drunter würd ich bei einer öffentlichen Säule nicht gehen.
Grüazi, MaXx