Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Und jetzt ginge es nur noch darum festzustellen wieviel die 6-fache Menge an Ladestationen mit der sechstel-Leistung kostet - insgesamt. Ich weiß nicht ob genau diesen Vergleich jemand mit tatsächlichen Erfahrungen mitteilen kann oder wir weiter im Nebel herumstochern müssen. Ich tippe gesamt auf das drei- bis fünffache...

Erd- und Verkabelungsarbeiten dürften für 6 3,7-er-Ladepunkte nahezu gleich sein wenn man das günstig, z.B. in einer Säule zwischen 6 Parkplätzen anordnen kann. Aber wenn die Räumlichkeit ganz schlecht ist sind es schnell mal 4-5 mal so hohe Kosten.

Bei den Säulen/Wallboxen selbst dürfte sich am wenigsten einspaaren lassen, die zweiphasigen Schütze kosten nur die hälfte und nicht ein sechstel. Die einzelne Ladesteuerung kostet genau das gleiche, der ist es egal wieviele Phasen geschaltet werden. Und auch die Anzahl der Buchsen oder alternativ Kabel multipliziert sich auch noch mit 6. Beim Gehäuse läßt sich evtl. sparen indem man eine etwas größere Säule in die Mitte stellt, aber das geht örtlich auch nicht immer.

Zusammenfassend bleibt übrig:
6x für die Ladesteuerung
6x für die Backend-Anbindung
3x für die Schütze
6x für die Buchsen/Kabel
zwischen 2x und 6x für die Gehäuse

Und das muß dann durch die Einsparungen bei der Installation aufgefangen werden. Also bei sehr, sehr, sehr teuren Standorten (erschließungstechnisch) könnten 6 "schwache" statt einer "starken" sich auszahlen. z.B. wenn der Elektriker eh mir "gehört" und nur seine Arbeitszeit anders einteilen muß. Ebenso wenn ein Großteil der Arbeiten eh anfallen und dann auch noch günstig zusammentreffen, z.B. Parkplatz wird neu angelegt. Aber in der Großteil der Fälle, in denen es um die "Ertüchtigung" bestehender Infrastruktur für die eMobilität geht wird es wohl eher mittelmau ausschauen.

Was hier nicht betrachtet ist, ist der etwas höhere Stromverbrauch durch das 6-mal so lang laufende BMS. D.h. ich muß bei vielen langen Ladeaufenthalten auch immer den Strom für die Elektronik zahlen, die die Ladung des Fahrzeugs überwacht. Das ist von Fahrzeug zu Fahrzeug deutlich unterschiedlich und kann deshalb nicht verallgemeinert werden.

Die anderen Unwägbarkeiten bei den Voraussetzungen, wenn z.B. gesicherter Bereich, 6 x Schuko mit 2,4 kW und ohne Abrechnung reichen würden, verkomplizieren es eine allgemeingültige Aussage treffen zu können, auch wenn ein Trend in meinen Augen erkennbar ist. Es hilft also nix - jeder der eMobilität fördern will muß das selbst mal durchrechnen... Ich jedenfalls würde auf 2 x 22 kW setzen und auf 2 x 11 ausweichen wenn's anschlußtechnisch sonst "Probleme" mit dem lokalen Versorger gibt. Aber drunter würd ich bei einer öffentlichen Säule nicht gehen.

Grüazi, MaXx
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

psm-freak
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Im einfachsten Fall stellt man je einen Kasten vor eine Reihe Parkplätze und setzt da für jeden Parkplatz eine CEE "blau" rein. Von mir aus noch jeweils 1-2 CEE rot für Leute mit besonders weiter Pendelstrecke (oder e-tron *scnr*)
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Ok - und den Strom zahlt dann mein Nachbar weil sein Sicherungskasten am nächsten (=am billigsten) war... Mensch Leute, versucht doch mal ein bisserl mitzudenken bevor ihr auf Absenden klickt...

Anstrengend diese Diskussionen...

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

psm-freak
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Wir diskutieren hier seit mehreren Seiten über Laden beim Arbeitgeber.
Klingen N*6 Ladepunkte und Reihen von Parkplätzen für dich nach "Laden am Einfamilienhaus"?
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Wer hier wieder mit CEE anfangen will, hat ganz andere Probleme.
Gruß Ingo

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

Nichtraucher
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Na dann muss ich wohl noch etwas klarstellen, da ich offensichtlich von manchen falsch verstanden wurde.

Ich bin sehr wohl dafür dass 22 kW Ladestationen aufgestellt werden. Vor allen Dingen dort wo man typischerweise 30 min bis 3 Stunden verweilt (Einkaufszentren, Parkmöglichkeiten in Innenstadtlagen, usw.).

An den Stellen, wo man jedoch typischerweise 8 Stunden und länger verweilt (z.B. am Arbeitsplatz oder an P+R Plätzen sind eine größere Zahl an Ladepunkten mit geringerer Leistung sinnvoller; genauso wie @psm-freak geschrieben hat).
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

psm-freak
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Spüli hat geschrieben: Wer hier wieder mit CEE anfangen will, hat ganz andere Probleme.
Natürlich ist eine Ladesäule besser aber im Zweifelsfall ist eine CEE-Dose besser als gar keine Lademöglichkeit und bei ~1k€ pro Ladepunkt gegenüber ~10€ für eine CEE-Dose wird es sich so mancher Arbeitgeber überlegen.
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Das Aufstellen von Baustromverteilern mit CEE Dosen ist vielleicht bei Großveranstaltungen ausnahmsweise eine Option.
Mittlerweile habe ich nur noch ein Typ-2 Kabel und sonst nichts mehr im Auto. Und ich vermute vielen anderen geht es genauso.
Kabel- und Adapterzoo im Kofferraum war gestern.
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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UliK-51 hat geschrieben:
Ja, viele hier würde ich als Twike- Enthusiasten einordnen: Wenig- klein- nur das Nötigste, aber dafür laden an jedem Zaunpfahl. :mrgreen:
Hi du, danke dass Du hier "viele" und nicht "alle" schreibst. Denn gerade das TWIKE hat durch sein geringes Gewicht und seine Effizienz die Möglichkeit sehr lange Strecken (bis zu 600km) ohne nachladen zu fahren. Da eben sehr schnell an jeder Haushaltssteckdose geladen werden kann (1min/km) sind die meißten TWIKE Piloten eh nachts zu Hause am Laden. Und ja, das mit dem jeden Zaunpfahl ist durchaus positiv zu sehen, da gebe ich Dir recht. Denn es stehen einfach mehr Möglichkeiten zur Verfügung, vom Typ 2 bis Schuko.

Das mit dem Nötigsten, da wäre ich auch sehr vorsichtig....denn bitte die TWIKEs der letzten Stunde nicht mit den TWIKEs von über 20 Jahren vergleichen und schon gar nicht mit dem kommenden TWIKE 5.

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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SamEye hat geschrieben: Außendienstler kommen nie an irgendeiner Lademöglichkeit vorbei, oder es wird ihnen nie ermöglicht, eine Pause so einzurichten, dass geladen werden kann? Gegebenenfalls beim Kunden laden? Es gibt tausend Wege, wenn man nur will; die ganzen 22kW-AC-Lader sind einer dieser Wege, um mal wieder die Brücke zum Thema zu schlagen!
Die werden fürs Arbeiten bezahlt und nicht zum Pause machen und die Kunden wählt man auch nicht danach aus, dass man da laden kann.
Für diese Gruppe könnte tatsächlich auch 22kW an der Firma recht knapp sein.
Natürlich je nach betreutem Umfeld. Ich hab halt auch mal Vertreter da, die ganz Norddeutschland betreuen und die dann größere Streckern zurücklegen müssen.
psm-freak hat geschrieben: Natürlich sind N Ladestationen mit 22KW besser als N mit 3,7KW.
Aber N mit 3,7KW sind besser als N/6 mit 22KW.
Nein, das kann man so nicht pauschalisieren. Es kann besser sein und es kann schlechter sein und es kann auch manchmal besser und manchmal schlechter sein.

psm-freak hat geschrieben: Von mir aus noch jeweils 1-2 CEE rot für Leute mit besonders weiter Pendelstrecke (oder e-tron *scnr*)
Und die sollen dann immer mit dem ganzen Geraffel kommen...
psm-freak hat geschrieben: ~10€ für eine CEE-Dose wird es sich so mancher Arbeitgeber überlegen.
Musste mal zeigen, wie das geht. Für den 10er kannste die CEE Dose vielleicht kaufen, aber die ist noch nirgendwo angeschraubt. Dass sie auch weder Sicherung noch FI hat, ist ja nicht schlimm, denn es führt ja auch keine Leitung zur Dose. Erst recht keine unterirdisch verlegte. Alles safe. Allerdings wird das Auto auch nicht voll.
Es liegt halt nur eine nicht angeschlossene CEE auf dem Parkplatz rum. Für 10€.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.
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