Es ist schon seltsam, was hier alles rauf und runter diskutiert wird, oder sollten das alles vorgezogene Aprilscherze sein?
Seit Jahrzehnten fahren die Leute mit ihrem Verbrenner an die Tanke, wenn´s dort billig ist - egal wie groß dort der Stau und wie lange das dort dauert. Es gibt ..zig Apps , um festzustellen, welche Tanke gerade bei welchem Sprit den günstigsten Preis anbietet.
... und das sollte bei EV-Ladern anders sein?
Der Strom kostet z.B. - Annahme - nachts um 2 Uhr nur 50 % -
und niemand findet den Ladetimer?
Vielleicht weil die alle schon kostenlos beim ALDI, IKEA oder sonstwo an 22 kW AC geladen haben.
Ich kenne auch niemand der zu Hause "Nachtstrom" hat und sein EV nicht mit dem Ladetimer lädt.
Halt - ich muss meine Aussage revidieren - es gibt auch solche, die PV haben und die laden dann Tagsüber mit Ladetimer (wenn sie zu Hause sind).
Zwischen 35 und 40 km fährt man in Deutschland am Tag (Österreich 28 km). Bei 0,2 kWh je km sind das nachzuladende 8 kWh. Da ist auch der Besuch bei Omma und drei Urlaube im Jahr mit dabei - da wird auf Fahrt ohnehin nicht zu Hause geladen. Bei realistischen heimnahen durchschnittlich 16 km pro Tag Pendelstrecke reduziert sich der nachzuladende Verbrauch auf 3,2 kWh.
Vorausgesetzt, niemand könnte und dürfte beim Arbeitgeber während der Arbeitszeit - vielleicht sogar kostenlos- laden:
Wenn wirklich von jedem EV gleichzeitig täglich für volle 16 km zu Hause geladen würde, das wären je Haushalt ein Spanferkel oder eine Weihnachtsgans im Ofen oder 1,5 Stunden der Elektroheizer im Party-,Bastel- oder die Sauna im Saunakeller ... und da soll unser Stromnetz überlastet sein?
Vielleicht da und dort, wo überaltete - längst auszutauschende - Stromleitungen und Trafos im ganzen Dorf vorhanden sind, weil dort (neue Leitungen zum Strom-Abtransport) noch niemand hunderte Quadratmeter besten landwirtschaftlichen Boden mit Solarzellen vollgepflastert hat. Strom liefert zwar auch Energie - die kann der Mensch aber nur schlecht verdauen.
Jedes normale Einfamilienhaus ist dreiphasig verkabelt, und dort befinden sich rote - mindestens 16 A oft sogar 32A Anschlüsse; die stundenlang - tagsüber volle Leistung liefern - für den Häcksler, die Kreissäge, das Schweißgerät, der Fliesenleger brauchte sie für die Schneidemaschine bei der Badrenovierung - bei PV ohnehin, auch für den Durchlauferhitzer. Und das gibt´s die ganze Straße jedes Grundstück hinauf und hinunter.
Eine regelbare Ladeeinrichtung 0-22 kW kostet ca. 600 € bei 0 - 11 kW auch nur ein paar Euronen weniger . Und plötzlich sollte eine öffentliche AC-Ladeeinrichtung mit 22 kW unbezahlbar sein und wegen des Energiebedarfs in der gleichen Straße das Stromnetz - möglichst sogar noch nachts - aus der Ruhe bringen?
Eine 22 kW Ladesäule kann in einer Stunde bei 6 o.g. (geeigneten) Pendlerautos die gefahrene Energie zurück laden. Alternativ benötige man mit den erhöhten Ladeverlusten dafür 8 oder gar 9 Schuko Lademöglichkeiten ... und gaaaaaaaaaanz vieeeeeeeeel Zeit.
Oder andere Rechnung: einmal in der Woche an einer öffentlichen 22 kW-Säule laden, so ganz nebenbei beim Besuch auf dem Wochenmarkt, Einkaufen, Pizzaessen, Kegeln, Hallenbadbesuch, Elternabend, Kirchenchorprobe - auch mit dem Hund Gassi gehen - oder was sonst noch ca. 1 Stunde dauert - und der Akku ist bei den genannten Pendlerkriterien wieder voll - da bleibt sogar noch Strom für den elektrischen Wochenendausflug übrig.
Und schon ist wieder Platz für das nächste EV.
Bei 3,5 kW Schuko will geplant sein, wann man einmal die Woche auf das EV verzichten kann - muss - um wieder einen vollen Akku zu haben
(... nein Tante Emma, kann heute Abend nicht mehr bei dir vorbeischauen, weil mein Auto geladen werden muss...).
Ja und dann gäbe es ja die Möglichkeit von Lastmanagement.
TESLA hat von Anfang an seine jeweils verbundenen Ladesäulen xA und xB mit Lastmanagement ausgestattet - geht also - dass das der deutsche Elektro-Michel an den 2 x 22 kW-Ladesäulen bis heute noch nicht geschafft hat ...
wen wundert das noch.