@Alex1 Es geht mir hier nicht darum, den Absatz von BEV zu bremsen oder irgendwas zu fabulieren. Dass wir uns verstehen: ich bin sehr für die Mobilitätswende und sehe das auch aus der technischen Richtung. Aber wir dürfen einen Aspekt nicht vergessen: den Zeithorizont.
Wir sprechen hier von einem Prozess, der die nächsten 10-15 Jahre mit Sicherheit in Anspruch nimmt, wenn nicht (durch die Abflachung der Nachfrage-Kurve und Gebrauchtwagenmarkt) sogar an die 20 Jahre. Das ist eine lange Zeit, praktisch ein komplettes Fahrzeugleben und alle gebauten PKW werden diesen Horizont nochmals erweitern.
Wenn eine Zoe 1,6t wiegt, ein eKona 1,8t, wovon der Akku etwa 350-450kg ausmacht (50-60kWh), dann kann das nicht zielführend sein - oder auch die SUV und Oberklassefahrzeuge, die sich in der Materialschlacht zu überbieten scheinen. Darum erwähne ich auch das Thema mit dem Recycling und ich weiß selbst auch, dass verbrannter Sprit sich nicht (so einfach) zurückgewinnen lässt.
Schau, die Verbesserungszyklen für BEV sind gerade zur Zeit eher kürzer, es scheint so zu sein, dass es nicht viel braucht, um besser zu werden, was in der Natur der Sache liegt, wenn ein neues Technologiefeld aufgerollt wird. Aber ist das nachhaltig? Hier wird es sehr komplex und hier darf auch Kritik geäußert werden, ohne dass man gleich gesteinigt wird.
Es ist ein Dilemma, auf der einen Seite sind BEV hier in DE durchaus in der Lage, innerhalb eines, vllt. auch zwei Jahren gleichauf mit Verbrennern zu ziehen aber in gleicher Weise verlieren die Fahrzeuge wiederum mehr an Wert, durch jede Neuentwicklung, welcher wiederum die eMobility attraktiver macht.
Und ja: es gibt noch genug offener Wünsche aktuell, um auf ein BEV umzusteigen. Ladeleistung, Zuverlässigkeit der Ladesäulen, Winterreichweite, AHK, Ladeinfrakstruktur an der Wohnung. All das sind Themen die nicht über alle Marken, nicht über alle Segmente und auch nicht für alle Fahrzeuge wirklich nutzerfreundlich sind - es gibt noch genug weiße Flecken.
Hier können eben Zwischenlösungen funktionieren, zumindest besser, als würden wir mit reinen Verbrennern weitermachen und nur einen "voll-digitalen" Wandel (BEV-ICE) machen.
Ein Blick auf Spritmonitor zeigt auch, dass Verbräuche unter 4l/100km auf 50% der angemeldeten Nutzer zutreffen und 82% unter 5,5l/100km liegen.
Quelle:
https://www.spritmonitor.de/de/uebersic ... owerunit=2
Wären die Fahrer auf ein BEV umgestiegen, gäbe es keine PHEV? Ich wage das zu bezweifeln.
Was ist das Ziel?
Die Dekarbonisierung des Verkehrs (eglt. des kompletten, entwicklenten Planeten) und alles was hierzu helfen kann, ist gut. Der Wandel läuft so oder so nur graduell ab (das ist die Realität), aber lieber in der Art, dass selbst die Verbrennungsmotor betriebenen PKW sparsamer laufen, als dass es nur eine Wahl zwischen Null und Eins gäbe.