Der wichtigste Klimaeffekt, wenn man jetzt Batterien und Elektroautos kauft, ist, dass man zukünftige Batterien und Elektroautos billiger macht und so einen schnelleren weltweiten Umstieg auf PV + Elektroautos/Batterien ermöglicht. Von der Warte betrachtet sind PHEV besser als Verbrenner, aber, dass, was gerne als Vorteil dargestellt wird, der kleinere "CO2 Rucksack" ist keiner. In der jetzigen Situation des Markthochlaufs ist der CO2 Rucksack viel kleiner als der positive Lernkurveneffekt auf die weltweiten CO2 Emissionen der nächsten Jahrzehnte. PHEV erfordern zudem Investitionen in eine Übergangstechnologie, die dann schnell komplett wertlos werden.
Ich wäre daher dafür, dass bei der Berechnung der Flottenwerte für Plug-In Hybride der real gemessene Anteil an elektrisch gefahrenen Kilometern genutzt wird und die Subventionen sofortwirkend gestrichen werden. Bei so einer Änderung würden Plug-in Hybride schnell wieder aus dem Mix verschwinden.
Eine gute, aktuelle Übersicht der Lifecycle Emissionen bietet icct (international council on clean energy):
https://theicct.org/publications/eu-co2-FS6-jul2021
Diesel, Benzin, Erdgas (mit Beimischung von biogenenen Treibstoffanteilen): alle um 250 g/km
Plug-in Hybrid 180 g/km
BEV 80 g/km
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Beim Strommix finde ich die symbiotische Beziehung zwischen PV/Wind und Elektroautos besonders wichtig. Elektroautos können sehr gezielt lokale Überschüsse abnehmen. Was hier noch fehlt ist, dass die Preise die tatsächlichen Kosten reflektieren, also z.B. nicht 8 Cent die kWh an Netzkosten für 50 Meter bis zum Nachbarn abgerechnet werden, dafür aber der Industriegroßkunde 500 km weit weg nur 1 Cent.
Bisher rechnen sich flexible Strompreise für den Verbraucher kaum, ich mach es trotzdem aus Prinzip und so ist auch der Schnitt (g CO2/kWh) bei den geladenen kWh viel niedriger und weil ich so gezielt PV/Windstrom abnehmen, erhöhe ich deren Marktwert und mache daher Investitionen in PV/Wind attraktiver.
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Auch interessant: Welche geographische Basis nimmt man für den Schnitt pro kWh? Ich weiß, dass da Deutschland üblich ist. Nur, deckt sicht das auch mit der realen, physikalischen Situation? Ist Deutschland eine Stromnetzinsel und diese Insel eine netzengpassfreie Kupferplatte? Wäre physikalisch viel anders, wenn die nationalen Grenzen anders liegen würden? Deutschland hat noch sehr viel Kohle, absolut betrachtet die meiste Kohle in Europa.
Ich finde, dass aufgrund der sehr hohen Kuppelleistung von ca. 25 GW mit dem europäischen Ausland es durchaus Sinn machenn würde, den europäischen Schnitt zu nehmen.
https://windeurope.org/about-wind/daily ... ricity-mix#