Die Frage ist nicht die Seite der Betrachtung sondern die Systemgrenzen.
Wenn wir 2050 Kilmaneutral in allen Gewerken sein wollen, dann empfiehlt es sich die Systemgrenzen kleiner zu setzen um die 100% Umsetzbarkeit zu garantieren. Sprich, umso kleiner der Betrachtungsraum umso leichter wird es. Und wenn das alle machen müssen, dann ist das Ziel erreichbar.
Wenn ich Stand heute einen Vergleich machen will, was Ökologisch besser ist, muss ich natürlich alle Vorprodukte mit ein beziehen. Das aber ist sehr Komplex und daher im Grunde genommen gar nicht möglich. Es dient aber oft dazu, etwas gesund zu reden oder aber auch etwas schlecht dar zu stellen. Nachvollziehbar ist es nicht. Spätestens wenn der Mitarbeiter mit dem Plastik Kaffeebecher von Starbucks das Büro betritt ist die Klimaneutralität beim Teufel. Dieses Konzept verführt dazu alles schlecht zu reden.
Daher plädiere ich dazu das große Ziel 2050 im Auge zu behalten und da muss jeder seine eigene Hausaufgabe machen. Klimaneutralität in Firmen wird daher nicht umsonst in drei Phasen zerlegt:
1.) CO2 Ausstoß der eigenen Prozesse am eigenen Werksgälente oder zum Transport.
2.) Energie die Eingekauft wird, als Dampf, Strom oder Gas.
3.) Zulieferprodukte und Produktion von Verbrauchsmaterial
Wenn Punkt 1 und 2 erfüllt sind ist Klimaneutralität gegeben. Für die Firma, nicht für das Produkt versteht sich. So aber muss jeder bei seiner Hausaufgabe bleiben und muss sich nicht verzetteln.
Was hat das nun für mich zu Bedeuten?
Klimaneutral bin ich wenn:
Kein CO2 in meinen Anlagen produziert wird (Auto, Heizung)
Wenn ich den Strom aus Erneuerbaren Energien kaufe.
Aber: Wenn ich die Vorkette des Stromes nehme, dann wird es schwierig, weil dann hat:
Atomstrom: 12g CO2/kWh
Bio Masse 230g CO2/kWh
Kohle 820 CO2/kWh
Wind 11g CO2/kWh
PV: 45g CO2/kWh
Wasser: 24g CO2/kWh
Pumpspeicher 281g CO2/kWh
Erdgas 490 g/CO2/kWh
Öl 650 g/CO2/kWh
(Quelle:
https://www.electricitymap.org/zone/DE? ... olar=false)
Da nun festgelegt ist, dass alle Ladestationen mit erneuerbarer Energie betrieben werden müssen, und weil wir es zu Hause auch in der Hand haben das zu kaufen, kann unter der Annahme meine eigene Klimaneutralität in den Punkt 1 und 2 der Strom mit 0g CO2/kWh angenommen werden. Für das große Ziel der Klimaneutralität 2050 wenn auch jede PV und jede Windanlage Klimaneutral erzeugt werden muss.
Bis dahin ist es natürlich ein weiter Weg, und es ist daher auch sehr Sinnvoll im hier und jetzt den Strom zu betrachten. Aber man darf auch nicht ausser acht lassen, dass Fahrzeuge die heute produziert werden noch 20 Jahre lang fahren können. Daher bevorzuge ich die Rechnung mit 0g CO2/kWh.
Wenn man aber einen PHEV nimmt, der nie und nimmer Klima-neutral unterwegs sein kann (ausser man startet den ICE nie, aber wozu hat man den dann noch dabei?) ist dieser ein Zwischen Produkt im Hier und jetzt um die Reduzierung der Klimagase voran zu treiben ohne den Anspruch zu haben Klima-neutral zu sein. Ob es dann Sinn macht die 0g CO2/kWh an zu stzen kann hinter fragt werden, weil die Bedrachtung 1 und 2 auf Klimaneutralität zielen und nicht auf Reduzierung der Klimagase im Hier und Jetzt.