Doktorarbeit zum Thema "Batterielebensdauer-Optimierter Betrieb von Elektroautos"

Habe durch Zufall eine Doktorarbeit aus 2018 gefunden.

Titel: Battery Life Optimal Operation of Electric Vehicles

Author: M.Sc. Jennifer Schoch

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

https://publikationen.bibliothek.kit.ed ... 9/13974324


Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen interessanter Lesestoff und dient dem Erkenntnisgewinn.

Viel Spaß beim lesen
Karsten

Hab länger Gesuch
AFAP As fast as possible
OPT optimal für Lebensdauer

Was ist ALAP ?? As low as possible? As long as possible?

Im Abkürzungsverzeichnis steht „As Late as Posible“

Sehr interessant.

Die Quintessenz dieser Arbeit ist, denke ich, auf Seite 92 zu sehen. Dort sind Diagramme zu finden, die die Bandbreite der kalendarischen Alterung der Batterie angeben("EOL", - End Of Life). Jeweils für drei Temperaturen: 10°,20° und 35°. Und das in Bezug auf verschiedene Ladestrategien:

ASAP(immer direkt und schnell nachladen, as soon as possible),

ALAP (so spät wie möglich nachladen, as late as possible)

und eine sogenannte OPT-Strategie ("optimal"). Letztere habe ich mir nicht angeschaut, aber die Unterschiede zwischen ASAP und ALAP sind schon deutlich und das verstärkt in Abhängigkeit von der Temperatur. Nach der Arbeit lässt sich also die Lebensdauer der Batterie(bezogen auf die Alterung, nicht die Anzahl Ladezyklen!) so deutlich erhöhen (Faktor 3.x):

"Assuming a temperature of 20◦C, OPT charging on average increases battery
lifetime by factor 3.17 compared to AFAP from 5.9 to 18.73 years. Comparing
OPT to ALAP, the similarity is persistent, similar to the case of 35◦C"

Ich kann aktuell von unserer Hoschschule diese Diagramm beisteuern. Unter 10° Batterietempemperatur sollte man demnach auf Schellladen möglichst verzichten.

Ich habe aus der Doktorarbeit entnommen, das die Ladestrategie besonders bei 20 und 35 Grad Szenarien wichtig ist bei <= 10 Grad sind die Auswirkungen deutlich niedriger. Optimaler SOC = 50% - die Ladestrategie sollte sich nach der als nächstes geplanten Fahrtstrecke ausrichten - damit man irgendwo um die 50% bleibt. Und ALAP (Laden bis kurz vor der nächsten Fahrt) ist die beste Strategie, AFAP (direktes Vollladen nach der Ankunft zuhause) die schlechteste. Betrachtet hat er primär Lithium Ionen Akkus mit Kobalt - BMW I3 mit kleinstem Akku.

Das ist ja alles ganz nett und aus akademischer Sicht bestimmt interessant. Aber ich habe ein FAHRzeug und kein FORSCHzeug oder STEHzeug. Meine ZOE muss im Jahr 35.000km oder mehr laufen und dafür wird jeden Tag, manchmal sogar mehrmals am Tag geladen.
Meine Strategie ist dabei IWG => Immer wenns geht. Ob das nun gut oder schlecht für den Akku ist, keine Ahnung, aber das muss er ab können. Sonst hätte es keine Traktionsbatterie werden dürfen.

Ist doch trotzdem gut zu wissen, wenn man die Infos im Hinterkopf hat weiß man wenigstens ob sein Verhalten gut oder weniger gut fürs Auto ist. Das ist doch bei Verbrennern genau so, da weiß man auch was man tun und lieber nicht tun sollte. Oder zumindest kann man es herausfinden. Die meisten wissen es ja trotzdem nicht oder es ist ihnen egal

Wenn du 35.000km im Jahr fährst steht das Auto eh nicht viel und daher nicht so wichtig wann du lädst.

Also bei 35.000km im Jahr sind das 100km pro Tag, wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit dabei 30km/h (bei viel Stadt), oder 50km/h (bei mehr Fernstrecke) fährt das Auto 2 bzw. 3 Stunden pro Tag. 21-22h fährt es also nicht, sollte noch genug Zeit sein die Ladestrategie anzupassen