Guten Morgen zusammen,
gestern war es soweit, ich konnte den eGolf abholen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle MItglieder hier im Forum und das geballte Wissen um E-Mobilität. Dank Euch und all der Informationen konnte ich die Übergabe auf ein "Danke für die Schlüssel, auf Wiedersehen" reduzieren und weitgehend entspannt die Heimreise antreten.
Speziellen Dank auch an alle, die das Ladesäulenlog pflegen - die Kommentare darin haben mir an einer Stelle den Hintern gerettet. Ich selbst werde zwar meist auf Arbeit laden und kaum Säulen nutzen, aber wenn werde ich den Log füttern (ich hole das gleich noch für die Fahrt gestern nach).
Die Anfahrt nach WOB war entspannt, quasi ein privater ICE, komplett alleine im gesamten Wagon - ich kam mir vor wie Kim Jong...
Pünktlich in WOB, über die Brücke in die Autostadt. Entgegen meiner bisherigen Besuche ist aufgrund Corona der rechte Eingang nur noch ein Ausgang. Also wer über die Brücke kommt, bitte direkt geradeaus die Tür rein und keinen Umweg laufen.
Vor der Abholerwelt standen schon einige Schlange, es ging aber rasch vorwärts. Da es nicht meine erste Abholung war, hatte ich alle nötigen Unterlagen beisammen und war nach wenigen Minuten durch.
Neu (aufgrund Corona): man muss die Nummernschilder dann selbst ins Kundencenter rübertragen, das wurde sonst immer alles im Hintergrund erledigt. Auch hier wieder Eingang zum Park links, rechts nur Ausgang.
Im Kundencenter hat man mich dann schon erwartet, Nummernschilder abgegeben und dann freie Zeit bis zur Übergabe.
Wer essen möchte: aktuell haben "das Brot", der "Beefclub" und die "Lagune" geöffnet. Laut Homepage ist eine Reservierung nötig, in der Abholerwelt hatte man mir aber gesagt dass Abholer jederzeit Essen können. Obs stimmt weiß ich nicht, ich habe mir nur Snacks im Brot geholt weil ich einen straffen Zeitplan hatte.
Schnell noch das Guthaben in den Shops verbraten und dann war auch schon Abholung (Fahrzeugschein bereithalten).
Nach kurzem Smalltalk habe ich dann die Schlüssel bekommen und bin los - auch wenn er elektrisch fährt, letzten Endes ist es ein Golf, also keine Raketenwissenschaft.
Gegen 15 Uhr ging es dann auf die Heimreise - 460Km in den Odenwald
Der GoingElectric-Routenplaner veranschlagte 6:15 Stunden mit 4 kurzen Ladestopps, beachtet soweit ich weiß aber nicht die aktuelle Verkehrssituation und Baustellen etc.
Abetterrouteplanner (der m.M.n. absolut verschlimmbessert wurde und teilweise auf dem Handy gar nicht mehr bedient werden kann) wollte weniger, dafür längere Ladestopps und ging von 7:15 Stunden aus.
Ich habe dann zunächste die Ladestrategie des GoingElectric Planers genutzt und bin von der Fahrtzeit des abetterrouteplanner ausgegangen
Außerdem habe ich konservativ geplant so dass ich immer mit deutlich mehr als 20% SOC ankommen sollte.
Meine Einstellungen im Routenplaner waren SOC Start 90% (tatsächlich war das bei Auto Übergabe randvoll), SOC Reserve 20% und Ziel 40% (ich wollte nicht leer ankommen, auch wenn das natürlich schneller wäre).
Ladestop 1: REWE Markt Kalefeld. Angekommen bin ich mit 51% SOC. Gefahren bin ich meist ACC 110-120Km/h bei etwa 10 Grad und teils böigem Wind.
Die Ladesäule habe ich dank der Beschreibung im Stromtankstellenverzeichnis direkt gefunden und sie war frei - das war schon ne kleine Erleichterung. Allerdings lagen auf einer Seite davor Scherben - zukünftig werde ich nen Handfeger im Auto haben
Von der anderen Seite gings aber, Stecker dran, Maingau Karte gezückt - Fahrzeug lädt. Ein Grinsen trat mir ins Gesicht.
Gegen die Ladeweile einen Snack verputzt und im Routenplaner nach den nächsten Stops geschaut. Irgendwann stand im Display "Ladedauer 15 Minuten" und ich dachte "oh, erst 15 Minuten, dann warte ich noch 10". Das Auto meinte damit allerdings die Ladedauer bis voll und nicht seit wann ich lade. Dadurch habe ich gleich mal unnötig 10 Minuten Zeit vertendelt weil ich außerhalb des optimalen Ladefensters war. Naja, war ja nicht schlimm. Weil alles so gut lief bin ich dann ab hier mit 120Km/h ACC weiter wo erlaubt.
Ladestop 2: Euro Rastpark Guxhagen. Wieder super Beschreibung im Verzeichnis, direkt gefunden, gleiches Prozedere wie in Kalefeld und nach ner Minute hat der Golf geladen. Es läuft viel zu gut, dachte ich mir da schon...
Foto davon habe ich als Anhang an den Beitrag gehängt, keinen Plan wie ich das sonst hier einfüge.
Ladestop 3: Berfa Nord, Alsfeld. Mittlerweile wurde es später Nachmittag und das hat sich in zahllosen LKW geäussert, die verzweifelt nach nem Stellplatz gesucht haben. Ich bin selten auf Langstrecke auf der AB unterwegs, hatte aber hier im Forum schon gelesen dass auch Ladesäulen zugestellt werden. Wo sollen sie auch hin, die LKW Fahrer...
Als schon auf der Autobahnabfahrt LKW standen schwante mir böses.
Die LKW-Parkplätze voller LKW.
Die PKW-Parkplätze voller LKW.
Die ganze Raststätte war voller LKW. Die ganze? nein, eine kleine Ladesäule mit ihren 2 Parkplätzen leistete Widerstand und war zwischen all den LKW frei. Unfassbar.
Kabel dran, Maingau Karte... wohin halten? das Lesegerät ist zugeklebt, auf dem Display steht dass innogy auf pauschale Abrechnung umgestellt hat (was ich Grütze finde) und man online freischalten soll. Wollte ich aber so nicht. Also Hotline angerufen - nach 10 Minuten ging keiner ran, aufgelegt. Ich hatte noch knapp 50% SOC, also wollte ich schon weiterfahren. Aber würde ich an der nächsten Säule das Glück haben dass kein LKW davorsteht?
Nochmal ein Blick zu GoingElectric, Ladelog Berfa Nord. Ein freundlicher i3 Fahrer schrieb im Februar "über Maingau App gestartet". Das geht? Also in der App gesucht und "manuell starten" gefunden. Bitte Säulennummer eingeben - aber an der Säule war keine zu sehen. Hmpf, vielleicht sollte ich doch weiterfahren.
Dann habe ich in der App nich etwas rumgestochert und siehe, die Säule ist mit Nummern hinterlegt. Angeklickt und ne Sekunde später "KLICK" und das Auto lädt! Sensationell... 20 Minuten hatte ich schon vertendelt weil die Säule so zickte.
Weil ich die A5 bis Heppenheim fahren wollte und wusste, dass dort 5 Säulen stehen die nicht zugeparkt sein würden, habe ich dann wegen der vielen LKW die "Splash & Dash" Strategie geändert und hier länger geladen. Heppenheim war etwa 160Km weg und ich wusste ja, dass ab Frankfurt keine großen Steigungen mehr kommen.
Also habe ich geladen bis ich etwa 180Km Reichweite hatte und bin los - im Zweifel wollte ich Alsbach versuchen, ansonsten mit 110Km/h ACC bis Heppenheim.
Ladeversuch 4: Alsbach. Ich dachte ich versuche es einfach, zu verlieren gab es nichts. Wieder das Glück dass überall LKWs standen, die Säule aber frei war. Angesteckt, über App aktiviert. Laut App lief der Ladevorgang, die Säule meldete aber eine Störung. Ich habe nicht experimentiert und bin weiter gefahren.
Ladestop 4: Heppenheim. Mit 20Km Restreichweite bin ich angekommen, alle Säulen frei, die Dorfjugend mit ihren Audi A6 auf dem Parkplatz gegenüber. Der Triple soll dort der zuverlässigste Lader sein, also hab ich den gleich genommen weil es schon 21:30 Uhr war. Ich war ja am Auto und hätte Platz machen können wenn z.B. eine Zoe gekommen wäre.
Bis 50% habe ich hier geladen. Ich habe keine Messwerte und nichts ausgerechnet, aber mein Gefühl hat hier leise Rapidgate gerufen. Die letzten 20Km Landstraße in den Odenwald haben mir dann nochmal ein dickes Grinsen ins Gesicht gemalt...
Letzten Endes hat die Fahrt wegen einiger Baustellen und einem Ministau sowie dem Problem mit der Berfa-Säule und meiner eigenen Umnachtung 7:30 Stunden gedauert. 30 Minuten weniger wären problemlos drin gewesen, aber ein Stück war ja auch der Weg das Ziel, sonst hätte ich das Auto auch liefern lassen können.
Alles in allem hat es super geklappt, dass das Auto spitze fährt und so weiter brauche ich nicht zu erwähnen.
Danke nochmal an alle hier im Forum und speziell die Ladelog-Pfleger. Allzeit gute Fahrt.