Schön, dass du diesen Vergleich bringst. Der schwirrt mir auch die ganze Zeit im Kopf herum. Die Innovationen sehe ich beim Think durchaus. Als der damals 1998 heraus kam, hatte er eine ganze Menge pfiffige Eigenschaften. Eine Kunststoffkarosserie, die der des e.GO Life in Sachen Robustheit noch einmal deutlich überlegen ist. 1-2 cm Materialstärke und keine glatten Oberflächen, sondern rau und strukturiert. Glänzt halt nicht so schön, erfüllt aber seinen Zweck umso besser. Die Karosserie bestand zu Teilen aus Stahl und Aluminium. Zum verwechseln ähnlich mit dem Gerät aus Aachen.
Alle funktionsrelevanten Komponenten - Motor, Umrichter, DC/DC Wandler und Akku - waren wassergekühlt. Der DC/DC Wandler war intelligent, hat eine sich leerende 12 V Batterie erkannt und entsprechend aus dem HV Speicher nachgeladen. Das können viele modernen Autos nicht und entsprechend oft liest man hier von diesbezüglichen Problemen. Außerdem hatte er eine programmierbare elektrische Standheizung (!) die auch ohne Ladekabel funktioniert hat und Frontscheibenheizung. Das war für diese Zeit schon außergewöhnlich. Jeder, der das Auto heute noch fährt, baut sich bei Bedarf ordentliche Akkus ein und hat wieder viele Jahre Spaß an seinem Wägelchen.
Das ist nun 22 Jahre her. Vor 12 Jahren kam der Think in überarbeiteter Version mit einem 22 kWh Akku auf den Markt. Der e.GO Life ist eigentlich nichts anderes als ein Think A306 in schön, modern und etwas günstiger. Aber im Prinzip reicht auch an vielen Stellen genau das aus. Nur ist der Preis eben immer noch zu hoch, um mit den gebotenen Eigenschaften wirklich eine Alternative für viele Menschen zu sein. Hätte es seinerzeit einen 11 kW Lader im Think gegeben, ich hätte ihn genommen. Ach halt, ich hatte ja zeitweise einen drin.
Ich wünsche allen e.GO Fahrern gute Fahrt und ein langes Autoleben.