mbloecker hat geschrieben: ↑
Wenn das keine Pflichtveranstaltung für die Hersteller ist dann frage ich mich warum EGo da ein Problem mit hat.
Die etablierten Hersteller können durch Mischkalkulation relativ leicht die Bundesförderung von derzeit 2.000 € (geplant: 3.000 €) für ihre Kunden erreichen, z.B. in dem sie bei den anderen 99% konventionellen Autoverkäufen je 20 € im Verkaufspreis aufschlagen, und so bei ihrem E-Auto auf 2.000 € verzichten können. Ein kleiner Hersteller der ausschließlich kleine E-Autos hestellt, kann seine Produkte nicht einfach um 2.000/3.000 € billiger machen, daher kann er die Bundesförderung von 2.000/3.000 € für seine Kunden nicht in Anspruch nehmen wodurch seine E-Autos 2.000/3.000 € teuerer werden als ähnliche Produkte der konventionellen Hersteller.
Analogbeispiel: Größbäcker X hat mit der Regierung ausgehandelt, dass seine kleinen ziemlich gesunden Brötchen die er für 20 Ct verkauft (und für 15 Cent herstellt), mit 2 Cent von der Regierung gefördert werden, wenn er selber 2 Cent abzieht. Damit hat er kein Problem, weil die kleinen gesunden Brötchen für ihn nur ein Nebengeschäft sind und er seine vielen Torten dann halt für 19,90 € statt für 19,80 € verkauft. Die Kunden freuen sich dass sie nur noch effektiv 16 Cent für die kleinen ziemlich gesunden Brötchen zahlen.
Kleinbäcker Y bäckt aber ausschließlich kleine echt gesunde Brötchen, die er auch für 20 Ct verkauft. Weil er Herstellungskosten von 17 Cent hat, kann er im ersten Spiel mit dem Herstelleranteil von 2 Ct noch mitmachen (er bleibt mit einen Kundenpreis von effektiv 16 Cent konkurrenzfähig, erzielt aber nur noch 1 Cent Gewinn). Wenn jetzt aber der Herstelleranteil auf 3 Cent erhöht werden soll, wenn die Regierungsförderung auf 3 Cent steigt, kann Größbäcker X noch mitziehen (20 - 3 = 17 Ct) und seine Kunden freuen sich über den Preis von effektiv 14 Cent.
Kleinbäcker Y ist jetzt aber ausgebootet, weil er den Preis nicht weiter senken kann (Gewinn wäre 0) und deshalb seine Kunden die Förderung der Regierung nicht in Anspruch nehmen können und seine kleine echt gesunden Brötchen nicht mehr konkurrenzfähig auf dem Markt sind.
Beide Hersteller können übrigens auch nicht einfach den Listenpreis in Deutschland erhöhen, weil der Brötchen/Fahrzeuglistenpreis im EUR-Raum nirgends niedriger sein darf als in Deutschland, damit die Bundesförderung ausgezahlt wird. Eine Preiserhöhung im Ausland ist aber kein gangbarer Weg, denn ein nur aufgrund der deutschen Förderbedingungen unangemessen hoher Brötchen/Fahrzeugpreis im Ausland würde zu Umsatzverlusten im europäischen Markt führen.