HED hat geschrieben:Ich sag ja nicht, dass man jene Photovoltaik mehr verwenden soll, aber bevor man das subventioniert, sollte man vielleicht eher mal Solarthermie subventionieren! Denn sie reduzizierden deutlich denn Brennstoffverbrauch für das Heizen in Privathaushalten. Viel effektiver, mehr CO2 und Rohstoffe eingespart.
Ich bin voll dabei, wenn wir über die Einsparung von Wärmeenergie reden. Das Thema kommt bei der ganzen Energiediskussion immer und erheblich zu kurz. 75% der im Wohnhaus verbrauchten Energie ist nach wie vor Wärme - und nicht Strom.
Aber zu Solarthermie muss ich folgendes sagen:
Solarthermie kann den Brennstoffverbrauch nur in den allerwenigsten Fällen "deutlich" reduzieren. Wenn man von einem Privathaus ausgeht ist Solarthermie (heute) in der Regel nicht sinnvoll. Die größten Erträge treten im Sommer auf, wenn kaum Energie benötigt wird. Der Pufferspeicher ist sehr früh voll und die Kollektoren gehen in Dampfphase. Der Bedarf an Warmwasser ist sehr gering im Vergleich zum Wärmeangebot. Im Winter ist der Kollektorertrag sehr gering und spielt anteilig am zu deckenden Heizwärmebedarf keine wesentliche Rolle. Viele der Anlagen kommen im Sommer 3-4 Monate ohne Brennstoff aus. Aber der Wärmeverbrauch in dieser Zeit liegt unter 10% des Jahreswärmeverbrauchs.
Ich verkaufe auch Solarthermieanlage, allerdings nur an Kunden, die diese aus persönlichen Gründen einfach haben wollen, weil sie die Technik toll finden. Wer damit viel Geld sparen möchte, dem rate ich eher davon ab. Solarthermie ist nur unter sehr bestimmten Gebäude- und Nutzungsbedingungen sinnvoll einsetzbar. z.B. in Gebäuden mit sehr hohem Warmwasserbedarf, wie z.B. Hotels, Schlachtereien, oder Berghütten mit primären Sommerbetrieb.
Was richtig ist: Solarthermie ist vom reinen Flächenertrag her deutlich effizienter, als Photovoltaik. Aber Solarthermie hat einen großen Nachteil: Sobald mein Speicher voll ist, gehen alle Überschüsse verloren. Ich kann die Wärme nicht meinem Nachbarn oder anderen zur Verfügung stellen. Bei Photovoltaik ist das anders. Was im eigenen Haus nicht gebraucht wird geht ins Netz und versorgt andere Menschen in anderen Gebäuden. Diese Energie geht nicht verloren (zumindest dann nicht, wenn die Netze richtig abgestimmt sind.) Und wenn es wirklich mal zuviel Strom im Netz gibt, kann man daraus immer noch mit einem Wirkungsgrad von 100% Wärme für Warmwasser- und Heizzwecke herstellen und speichern.
Dass bedeutet, dass eine Photovoltaikanlage auf deutlich mehr Volllaststunden kommt, als eine Solarthermieanlage. Letztere schalten im Sommer teilweise bereits am späten Vormittag ab, weil sie keine Energie mehr aufnehmen können.