Ich kann mir insgesamt drei Varianten zum Ergebnis des Model S auf dem Nürburgring vorstellen (inkl. einiger Untervarianten dazwischen):
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Variante #1 "The Good": Das Model S ist merklich langsamer aber kommt ganz gut um die Strecke - und das komplett vom Nürbugrig zertifiziert. Teslas Ergebnis ist gut genug für ein Familientaugliches Fahrzeug ihrer Preisklasse und Tesla erklärt, dass sie ja auch eigentlich niemals in der Liga von Porsche gespielt haben, wenn es um die Rennstrecken geht. Das sähe man ja auch am Preis. Sie erkennen die Leistung von Porsche für den Rennsport offiziell an und loben wie gut das für die Annahme der Emobilität insgesamt ist. Und alles ist gut.
Der Aktienkurs steigt aufgrund dieser sinnvollen Erkenntnis und Sportlichkeit.
Und kein Taycan-Kunde wird sich deshalb stattdessen einen P100DL kaufen.
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Variante #2 "The Bad": Die Zeit wird
ganz zufällig sehr ähnlich sein, natürlich mit einem "
ganz normalen Serienfahrzeug" (*).
Das Fahrzeug und die Fahrt werden aber nicht vom Nürburgring wie inzwischen gefordert zertifiziert. Als Bonus erfolgt die Zeitmessung über eine kürzere Vergleichsrunde. Elon Musk wird das Ergebnis trotzdem bewerben, was er dann zwar nicht mehr darf, ihn aber sicherlich nicht stören wird
(was wissen diese Pedos vom Nürburgring schon). Der Nürburgring wird die Zeiten nicht mehr in seine offiziellen Listen aufnehmen und ggf. sogar dementieren. Aber das wird den Fans egal sein, denn die Werte kommen ja direkt von der einzig gültigen Primärquelle. Das Fehlen des Tesla in den Rundenzeit-Tabellen ist natürlich nichts anderes als eine Verschwörung von BigAuto(TM).
Die Fans machen sich und ihre Marke damit natürlich nur lächerlich, weil das Ergebnis keiner der sich damit auskennt ernst nehmen wird. Aber es fühlt sich besser an und ein paar Medien werden es kurz bringen.
Der Aktienkurs steigt aufgrund der guten Zeiten.
Und kein Taycan-Kunde wird sich deshalb stattdessen einen P100DL kaufen.
(*) Man darf nicht vergessen, dass es tatsächlich eine Tesla Rennserie gibt (gab?). Das sind aber keine normalen Fahrzeuge, da hier die thermischen Grenzen ausgeschaltet werden.
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Variante #3 "The Ugly": Das Auto fährt die Schleife, aber die Zeiten sind einfach nicht gut genug für eine veröffentlichung. Daher schiebt man einen Grund vor, warum man das noch einmal wiederholen muss, und dann gerät es in Vergessenheit. Oder es gab schon vor der Runde ein Problem mit der Bereitstellung des Fahrzeugs, oder der Nürburgring wollte nicht, weil Gründe. Wir hören letztendlich genauso viel vom Rennen wie vom Rettungstauchboot, welches Elon Musk durch die Höhle bringen wollte um zu beweisen, dass es doch funktioniert.
Der Aktienkurs steigt in Aussicht auf das Rennen.
Und kein Taycan-Kunde wird sich deshalb stattdessen einen P100DL kaufen.
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Fazit: #1 wäre die clevere Lösung. Dann wäre man für den Preis technisch gesehen immer noch ganz vorne. Für den Normalbürger sind Tesla faktisch erschwinglicher und auch die bessere Wahl. Porsche ist halt wirklich einfach eine andere Liga.
Nur ist das halt nicht so gut für's Ego...
Ich tippe trotdem am ehesten auf #1. Und es dürfte ein kleinen Ruck in der Aktie nach oben geben, egal was passiert.
Edit: Kurse vergessen:
TSLA zu Börsenschluss (Vortag): 229,58 USD (+7,86 / +2,98%).
Vorbörslich: 229,30 USD (-0,28 USD / -0,12%).