Die maximale Lenkzeit ist ja jetzt kein neues Thema. Berufsfahren wird dies sehr penibel vorgeschrieben. Neun Stunden pro Tag mit einer Zwangspause nach 4,5 Stunden oder zwei kürzere Pausen.
Klar ist man an manchen Tagen besser drauf und an anderen schlechter. ur leider gibt es an dieser Stelle sehr oft eine Selbstüberschätzung. Deswegen finde ich die Anlehnung an die gesetzlichen Anforderungen bei Berufsfahrern als gute Richtschnurr was absolut ok ist, auch privat, aber auch was gut überlegt sein sollte wenn man es überschreitet.
Wenn man nun an diese Zeiten ein modernes EV spiegelt, würde man also drei mal drei Stunden fahren und dazwischen 22 Minuten Pause machen. Das das keinen Spass macht ist aber auch klar, weil man in 22 Minuten nicht essen kann oder sonst irgendwie ausruhen. Besser ist hier die 4,5h Regel mit 45 Minuten Pause. Da müssen die EV aber noch ein wenig nachlegen, was die Reichweite angeht, weil in den 4,5 Stunden sollten locker 500km drinnen sein, wir fahren ja einen PKW und keinen Truck.
Privat kann man gerne mehr als die 1000km pro Tag fahren, weil man sich ja darauf vorbereiten kann (gut aus schlafen... richtiges Essen). Da dies aber vom Dienstgeber so nicht vorgeschrieben werden kann, gilt halt diese 9 Stunden Regel.
Wenn man wirklich vor hat mehr als diese zwei mal 4,5 Stunden zu fahren, vielleicht sogar am Stück sollte man sich schon sehr gut kennen, zu sich auch ehrlich sein wenn einem die Augen zu fallen und alle Anzeichen von Konzentrationsschwäche ernst nehmen. Genau da sehe ich aber das Problem: Man will stark sein, man will sich keine Schwäche eingestehen und fährt dann weiter, was man sich vorgenommen hat. Vielleicht sogar verlängert wegen Stau oder Wetterlage. Wer bleibt dann schon stehen und nimmt sich ein Hotel? Niemand. Das Ziel muss erreicht werden, egal wie aberwitzig der Plan war.
Vielleicht sind 1500km pro Tag ja wirklich möglich (vor allem bei deutschen Autobahn Geschwindigkeiten), aber eben in einer Best-Case Planung. Wenn etwas dazwischen kommt wird der eigene Körper ignoriert und weiter gefahren. Niemand zeigt hier Schwäche. Und deswegen bin ich gegen diese Gewalt Fahrten von 1500km und mehr, weil eben nie alles Glatt geht und wie viele Stunden es dann am Ende werden ist jedem egal, Hauptsache man hat es geschafft.
Meine Richtschnur ist hier die gesetzliche Vorgabe von LKW Fahrern, oder Fahrer-Wechsel, nur beim Fahrer-Wechsel wird der EV halt leider nicht nach geladen.... So gesehen haben alle Recht die sagen, die Pausen des Ladens kann man sich ersparen, aber es hat ja niemand gesagt, das die Langstrecke mit einem EV optimiert ist, ne. Der Verbrenner fährt mit heutiger Technik und heutiger Infrastruktur einfach optimierter. Da bracht sich niemand selber belügen. Aber an den zwei mal 4,5 Stunden mit 45 Minuten Pause und maximal 1000km, was ich als vernünftig halte, sind wir mit dem EV schon nah dran