darklight hat geschrieben: ↑
Naja, ich habe eben den Eindruck dass du mit Renault sehr unzufrieden bist. Darum verstehe ich nicht, warum du dich für diese Automarke entschieden hast.
Ja und Nein. Ich finde beim ZOE eine Hardware vor, die mit wenigen Nachbesserungen Top wäre. Es ist nicht nachvollziehbar, warum es nicht die höhenverstellbaren Twingo Sitze oder Sportsitze eines Clio mit verstellbaren Kopfstützen, eine RENAULT akzeptierte AHK - zumindest als Option gibt.
Mit den eingebauten Sitzen mit fester Kopfstütze bekommt man nicht mal bei Ladepausen den Rundrücken irgendwie gerade. Die elektronischen Helferlein anderer RENAULTs - z.B. Abstandstempomat - gibt es auch beim "neuen" ZOE nicht. Es ist ja noch nicht mal das eingebaut, was RENAULT selbst angekündigt hat und so in allen Sprachen in Videos verbreitet.
Der Energieverbrauch für die Heizung ist in nicht isoliertem Originalzustand um den Faktor 3 zu hoch.
Richtig schlimm wird es bei der Bedienung des ZOE. Schnelle 1500 km/36 Stunden Fahrten mache ich seit Jahren mit Leih-TESLA S/X/3 die gleichen (Urlaubs-)Fahrten für mehrere Tage mit dem ZOE. Beim ZOE ist alles kompliziert und umständlich. RENAULT schreibt z.B. spitzfindig vor, wann und wieviel ich heizen darf oder die Innenbeleuchtung brennt, und die Heizung schaltet beim Laden nur ein, wenn man umständlich einen sog. "Komfort-Timer" peinlichst genau auf eine bestimmte -Zeit im voraus einstellt und die Tür öffnet - dann ist aber das Radio/Navi wieder aus - was soll das? Das Radio geht aus, weil RENAULT das will wenn der Fahrer die Tür öffnet, um das Ladekabel abzuziehen, dann ist die vom Beifahrer noch nicht abgeschlossene Zieleingabe wieder futsch.
Laden ist eine Wissenschaft für sich - es ist dem BMS ständig zu warm oder zu kalt um die versprochenen Ladeleistungen realisieren zu können. Die versprochenen Ladeleistungen hat seit R240 real niemand mehr erreicht. Anstatt dem Benutzer Bedienungsmöglichkeiten zu geben - z.B. die Akkuheizung aktivieren (bläst die Wärme ins Freie, statt im Kreis'), reguliert RENAULT mit fiktiven Annahmen den Ladevorgang zu Tode. Damit der Benutzer das nicht so genau mitbekommt, stellt RENAULT auch über den Ladevorgang keine Infos zur Verfügung oder lässt gar die Einstellung der Ladeleistung zu. Den Akku kriegt man im Winter auf normalen Straßen ohne Flensburg-Punkte ohnehin nicht warm (Hardware-Problem). Aus den verschiedensten Gründen (z.B. mehrere Kurzfahrten mit Sitz-Heizung/Klima= 12 V-Spannung niedrig usw.) kommt die ELEC-Meldung wodurch der Tempomat nicht funktioniert. Dann muss der ZOE erst zeitaufwändig einschlafen, damit diese Meldung wieder weg ist und alle Funktionen wieder zur Verfügung stehen - oder man muss sogar vorübergehend die 12V Batterie abklemmen.
Weitere Punkte gefällig?
Das ist alles Software, die von Programmierern nach RENAULT Vorgaben so erstellt wurde - die hätte zu gleichen Kosten auch benutzerfreundlich erstellt werden können.
Und jetzt zum NEIN: ohne all diese Schikanen war der Q90 ZE40 und wäre erst Recht der R135 ZE50 für mich und meine Einsatzbedingungen als einziges und Allround-Fahrzeug absolut zu loben. Die guten Ansätze des ZOEs muss ich hier nicht alle wiederholen.
Es tut mir in der Seele weh, dass RENAULT aus dem ZOE - zumindest in der von RENAULT aufgerufenen über 40.000 € annähernd M3-Preisklasse- nicht ein ebenso angemessen funktionierendes und nutzbares Fahrzeug macht. Ich will eigentlich gar nicht mit TESLA vergleichen, aber RENAULT zwingt mich förmlich dazu.
Wenn RENAULT nur die Billig-Zweitauto-Pendler-Kindergarten-Wochenendeinkaufs-Version als Zielsetzung haben will, gibt´s für den ZOE praktisch keine Alternativ.
Am Ende stellt sich - wie hier die Überschrift lautet - die Frage, ob RENAULT von all diesen Problemen weggekommen ist und mit dem R135 wirklich den allseits beworbenen "erwachsenen" ZOE jetzt im Angebot hat - mal von der aktuellen Nichtauslieferungssituation abgesehen.