Naja, ob der Hersteller bei der Programmierung seines BMS wirklich die maximale Lebensdauer des Akkus im Auge hat.... Wohl kaum, sondern eben eher einen brauchbaren Kompromiss aus maximaler Reichweite (möglichst viel Netto von der Brutto-Kapa) und langer Lebensdauer.
Wenn die Zellen wirklich nur bei 100% balanciert werden ist das eigentlich auch nicht optimal gelöst, kann aber durchaus sein, dass Smart das so macht. Wenn die Zellen allerdings wirklich bei jedem Ladevorgang balanciert werden müssen würde das nicht unbedingt für eine ordentlich Qualität sprechen.
Fakt ist:
Es gibt mittlerweile etliche Studien etc dazu, dass ein möglichst geringer Ladehub und optimaler weise keine Ladung auf 100% und keine Entladung auf 0% gemacht werden sollte, um eine möglichst lange Lebensdauer zu erhalten. Natürlich begrenzt das BMS sowohl die Ladeschluss als auch die Entladeschlussspannung schon, so dass die 100% SOC nicht wirklich 100% sind. Dennoch wäre es für die Zellen eben noch besser, wenn sie tatsächlich nur bis ca 80% geladen werden würden. Wenn man also die volle Reichweite nicht immer braucht wäre es für die Zellen gesünder, wenn man die Ladung begrenzt oder abbricht. Dass dies (die Begrenzung)von den meisten Fahrzeugen nicht unterstützt wird ist schade.
Ich persönlich mache es so, dass ich unter der Woche nur bis ca. 80% lade und einmal die Woche bis 100%. Das hat für mich zum einen den Vorteil, dass ich bei der Fahrt nach der 80% Ladung gleich rekuperieren kann (ich wohne auf dem Berg) und zum anderen gehe ich eben davon aus, dem Akku damit was Gutes zu tun. Ein Zelldrift oder eine längeres Balancing hat das bisher nicht zur Folge gehabt, und ich kann die Zellspannungen per CanION sehr genau überwachen.
P.S.:
Bei meinem Vectrix wird leider auch nur bei 100% SOC balanciert und der braucht das auch nach jeder Fahrt. Das liegt aber an der wirklich miesen Quali der GP Zellen. Das ewige balancieren führt aber eben auch zu einer recht schnellen Degeneration der eh schon schlechten Zellen... Ein Teufelskreis