PV7KWp hat geschrieben: ↑
kirovchanin hat geschrieben: ↑Wenn du dich über "Kremierungshäufigkeiten" unterhalten möchtest, können wir das gerne als nächstes tun.
Eigentlich haben wir das schon getan, nur Du bist nicht darauf eingegangen.
Gut, dann mach ich das jetzt, obwohl du weiterhin vom Thema ablenkst.
Hier ein sachlicher Versuch:
→ "SRAMs Link" ist dieser hier:
https://www.hsdl.org/?view&did=812639
→ SRAMs Link bezieht sich auf die Jahre 2014 bis 2016.
→ Zulassungszahlen von Tesla (Angaben von PV7KWp übernommen):
2014: 16.689
2015: 25.416
2016: 47.644
→ Macht
89.749 Teslas insgesamt.
→ Da sind jetzt allerdings die vor 2014 zugelassenes Teslas unberücksichtigt, die müssen wir noch dazuzählen, die waren schließlich im Durchschnitt der drei Jahre auch auf den Straßen. Dafür habe ich keine Zahlen, aber bereits im Januar 2014 sprach die NHTSA in einem Rückruf von 29.222 Model S, die ja logischerweisse zuvor auf die Straße gekommen sein müssen:
https://business.time.com/2014/01/14/a- ... t-exactly/
→ Rechnen wir die also dazu, und noch ein paar Roadsters, macht also rund 30.000 Teslas für die Jahre vor 2014. Der Tesla-Bestand war also:
Jahresende 2014: 16.698 neue + 30.000 Bestand = 46.698
Jahresende 2015: 25.416 neue + 46.698 Bestand = 72.114
Jahresende 2016: 47.644 neue + 72.114 Bestand = 119.758
→ Macht also
im Jahresdurchschnitt 79.523 Teslas, die tatsächlich auf den Straßen waren.
→ In demselben Zeitraum (2014-16) gab es insgesamt 27 Todesfälle in Verbindung mit Teslas:
Tesla_Todesfälle_2014_bis_2016_kumuliert.JPG
Schauen wir uns nun diese Todesfälle einzeln an:
Tesla_Todesfälle_2014_bis_2016.JPG
→ Ich hab alle Unfälle noch mal "nachgegoogelt", und wenn ich mich nicht irre, gab es nur
einen Brand, und zwar bei dem Unfall in Indianapolis am 3. November 2016: Hier starben die beiden Insassen des Teslas (eine Person vor Ort, die andere später im Krankenhaus).
→ Sind diese nun wirklich
verbrannt, oder sind sie durch den Aufprall gestorben? Prüfen wir das mal:
"According to the report, Speckman died of crash-related injuries while McCarthy died of injuries including burns."
Quelle:
https://www.dailyherald.com/article/201 ... /302089936
→ Speckman, die Fahrerin, ist also
wegen des Aufpralls gestorben, nicht wegen des Feuers (spricht natürlich auch nicht für die Crash-Sicherheit von Tesla, fällt aber nicht in "SRAMs Statistik" zu den Feuertoten).
(Im Übrigen war die Frau, der am Steuer saß, betrunken, sie hatte über 2 Promille im Blut: "The report, which includes toxicology test results, said 27-year-old driver Casey Speckman had a blood-alcohol level of 0.21 percent and 44-year-old passenger Kevin McCarthy, the owner of the Model S, had a blood-alcohol level of 0.17 percent.", selbe Quelle).
→ McCarthy ist der, der erst im Krankenhaus gestorben ist, auch er ist also
nicht im Auto verbrannt. Als Todesursache werden allerdings "Verletzungen,
einschließlich Verbrennungen" genannt, sodass man argumentieren
könnte, dass er wegen des Feuers starb.
(Ich denke aber nicht, dass er in "SRAMs Quelle" enthalten ist, da es sich ja nicht um einen eindeutigen Fall von "Verbrennen" handelt. Ich würde die Statistik so interpretieren, dass da nur Fälle drin sind, wo eindeutig der
Fahrzeugbrand die Todesursache ist und die Person ohne den Brand überlebt hätte.)
→ Damit niemand denkt, dass ich zum Vorteil von Tesla rechne, berücksichtige ich diesen Mann nun als "Feuertoten".
Demnach hätten wir:
→
1 Feuertoten auf 59.916 Teslas in dem betreffenden Zeitraum (2014-16).
Es soll im Jahr 227 Feuertote in Pkw geben, in den 3 Jahren 2014-16 also (statistisch gesehen) 227*3 = 681.
In 3 Jahren gab es also 1 Feuertoten auf 79.523 Teslas
und 680 Feuertote auf rund 115.000.000 Nicht-Tesla-Pkw.
Sprich: in 0,00126 % aller Teslas "verbrannte" jemand;
in 0,000454 % aller sonstigen Fahrzeuge "verbrannte" jemand, das ist rund 2,78-Mal weniger.
Demnach wäre Tesla 2,8-Mal häufiger betroffen. Wenn man den Tesla-Toten doch nicht mitzählt, wäre Tesla natürlich weniger betroffen.
Die große Unbekannte ist, wann genau ein Todesfall in die Statistik aufgenommen wurde, dazu kann ich keine Informationen finden. Deshalb weiß ich auch nicht, ob ich den Toten in Indianapolis berücksichtigen muss. Es gibt eben Unfälle, bei denen jemand stirbt
und es brennt, und es gibt Unfälle, bei denen jemand stirbt,
weil es brennt. In einem Auto mit guter Crash-Sicherheit (und überdurchschnittlich guten Überlebenschancen im Falle einer Kollision) hätte man dann das größere Risiko, zu verbrennen, sofern das Auto ein durchschnittliches oder überdurchschnittliches Kollisionsbrandrisiko hat.
Hinzu kommt, dass der Stichprobenumfang für Tesla sehr klein ist und die Anzahl der Teslas in dem Zeitraum natürlich viel stärker gestiegen ist als die Zahl der übrigen Pkw. Zum Zeitpunkt des fraglichen Unfalls (November 2016) sollten bereits rund 170.000 Teslas auf den US-Straßen gewesen sein.
→ Ich würde deshalb vorschlagen:
1. Herausfinden (ggf. per Anfrage), wann genau ein Toter als Feuertoter in "SRAMs Statistik" einfließt.
2. Die tödlichen Tesla-Unfälle nochmal einzeln durchgehen und so ermitteln, welche Fälle nach eben diesen Kriterien noch in die Statistik eingehen.
3. Das Gleiche für andere Länder mit hohem Tesla-Anteil wiederholen.
4. Das Gleiche für ähnliche Pkw wiederholen (also nicht Tesla im Vergleich zum Gesamtschnitt, sondern Tesla im Vergleich zu leistungsstarken E-Autos usw).
5. Dann nochmal vergleichen, und wenn Tesla (oder alle leistungsstarken E-Autos) deutlich überrepräsentiert ist, muss man sich fragen, woran es liegt:
a) fahrzeugbedingte Risiken
und
a) fahrerbedingte Risiken (ist das durchschnittliche Tesla-Fahrer-Profil risikoreicher als das des Gesamtdurchschnitts? ist Tesla auch bei Risikofaktoren wie Trunkenheitsfahrten überrepräsentiert? usw.)
Die Schritte 4 und 5 sind schwierig, weil wir die Fahrzeuge nicht überprüfen können und so detaillierte Statistiken zu Fahrern schwer bis unmöglich zu finden sind. Da wird man wahrscheinlich Anfragen bei den Behörden stellen müssen.
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P.S.:
@kub0815, du hast mich falsch verstanden, lies bitte nochmal in Ruhe.