bislang war ich immer sehr mit ESL zufrieden, was bei den Preisen bis vor kurzem natürlich auch kein Wunder ist. Außerdem war es nahezu die einzige Karte, die ich zum Laden verwendet habe (gelegentlich noch NewMotion).
Die große Zufriedenheit ist jetzt einer nüchternen Enttäuschung gewichen und das kam so:
Über Weihnachten bin ich mit dem i3 (19 kWh) in meine alte Heimat an die Küste gefahren. Ich wusste von meinem vorherigen Besuch, dass es an einem kleinen Hotel eine Ladesäule (Wallbox mit NFC Leser) gibt. In genau diesem Hotel habe ich ein Zimmer gebucht. Aufgrund der Tatsache, dass Feiertage waren, habe ich niemanden an der Rezeption erreicht, weil ich zu den unüblichsten Zeiten dort aufgetaucht bin. Somit konnte ich auch nicht die "Liebe Gäste laden Sie bei uns kostenlos" Karte abholen. Ich wusste aber vom Sommer, dass ich dort auch mit Mein Gau laden kann. Und so habe ich es dann zweimal gemacht, was sich hinterher als Fehler herausstellen sollte.
Ich habe mich abends gegen 22:00 Uhr angestöpselt, der Akku war fast leer. Morgens um 9:00 habe ich dann das Kabel abgezogen, im Display stand ohnehin, wie zu erwarten "Ladung beendet". Die gleiche Prozedur am nächsten Tag, allerdings war der Akku da noch zu rund 70% geladen.
Gestern kam die Abrechnung und ob meiner langen Einleitung ahnt ihr wahrscheinlich schon, was passiert ist...:
Mir wurden jeweils rund 11h und 12h abgerechnet, um präzise zu sein 68,25€. Dafür habe ich ca. 25 kWh geladen, also satte 2,73€ pro kWh.
Ich habe daraufhin die Hotline angerufen und geschildert, was passiert ist. Ich habe der Dame gesagt, wieviel ich ca. wirklich geladen haben (reine Ladezeit geschätzt 6h). Ferner habe ich ihr erläutert, dass ich natürlich nicht während der gesamten Standzeit geladen habe. Sie erwiderte dann, dass man mit dieser Abrechnungspraxis verhindern wolle, dass Ladesäulen blockiert würden. Das kann ich verstehen und begrüßen, aber ich weiß auch, dass in meiner Heimat E-Autos so selten sind wie ein 6er im Lotto und das Argument nicht so recht zieht. Ich habe ihr dann auch noch klar gemacht, dass die Wallbox auf einem Privatgrundstück steht und ich eigentlich umsonst hätte laden können (wenn ich denn zu den Öffnungszeiten der Rezeption da gewesen wäre). Nach einem kurzen Plausch meinte die Dame, dass sie es an die Fachabteilung weiterleitet und es hörte sich so an, als wenn man sich vielleicht kulant zeigen würde.
Nur wenige Minuten später bekam ich von ihr dann eine e-mail, in der steht, dass ich dort geladen habe, als noch der Minutenpreis galt und ich deswegen auch die volle Zeit bezahlen müsse.
Nun kann man natürlich argumentieren, dass ich wusste, das Mein Gau nach Minuten abrechnet und ich nunmal mehrere Stunden dort geladen habe. Das stimmt auch soweit, allerdings habe ich in Einbeck mehrfach geladen und dort stand das Auto jeweils ca. 4h an der Säule, von denen es nur ca. 2h geladen hat und dort wurde mir auch nur die tatsächliche Ladezeit berechnet.
Ich bin natürlich wenig begeistert über das alles und werde mal sehen, ob ich beim Verbraucherschutz irgendetwas erreichen kann.
Auf jeden Fall tat es gut, dass mal niederzuschreiben
Dieter