ubit hat geschrieben: ↑
SüdSchwabe hat geschrieben: ↑Denn die Überwiegende Mehrheit aller Arbeitnehmer hat weder die Möglichkeit zu Hause zu laden noch beim Arbeitgeber.
Klar: Das ist der IST-Zustand...
Entscheidend ist aber: Wie hoch ist der Anteil bei dem sich das mit "vertretbarem Aufwand" ändern ließe?
Ich denke DAS ist die überwiegende Mehrheit...
a.) Reine Spekulation, was die Zahlen angeht.
b.) Wie stellst Du Dir das vor mit dem "vertretbaren Aufwand"? Wie soll der Interessent den Arbeitgeber dazu bewegen, eine Lademöglichkeit zu schaffen? Hier haben wir das klassische Henne-Ei Problem. Niemand kauft sich ein eMobil, weil der AG keine Lademöglichkeit anbietet, die der AG gar nicht einsieht auf zu stellen, weil ja "niemand" (oder nur ein paar Hansel) überhaupt ein eMobil haben.
Oder wie soll ein Interessent eine Kommune dazu bewegen, für Ihn einen Stellplatz zu reservieren und da einen Ladepunkt hinstellen, damit derjenige dann eventuell über Nacht laden kann? Das wird so nicht klappen.
Das fordert extrem viel Enthusiasmus - und selbst wenn man den hat, ist der Erfolg keinesfalls garantiert.
Eine zu hohe Hürde für Otto-Normalverbraucher, denn es gibt eine funktionierende Alternative - nämlich ein Verbrenner.
Übrig bleiben dann "nur" die Leute die jeden Tag zu Hause UND am Arbeitsplatz auf die Suche nach einem Parkplatz gehen müssen weil es weder daheim noch am Arbeitsplatz Stellplätze gibt die sich elektrifizieren ließen. Und DAS dürfte die klare Minderheit sein. Aus dem Bauch würde ich da auf weniger als 25% tippen. In einigen Bundesländern noch deutlich weniger.
Kannst Du diese Spekulation irgendwie mit Quellen füttern oder ist das nur gut geraten?
Klar ist aber auch: Auch für diese relativ kleine Gruppe wird man im "elektrischen Endausbau" eine Lösung finden müssen. Und deshalb kann es nicht angehen das die Preise für das öffentliche Laden deutlich über dem Preis für Heimlader liegen. Völlig egal wie das dann umgesetzt wird - Mobilität muss für alle Bevölkerungsgruppen ähnlich teuer sein.
Das ist sie doch heute schon nicht. Warum sollte es dann für eMobile gelten.
Es wird Gewinner und Verlierer geben. So, wie bei jedem Wandel.
Wenn man weiter denkt, ist es vielleicht sogar erstrebenswert, dass für eine Gruppe es lohnenswert ist, auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten und statt dessen doch auf die ÖPNV um zu steigen, soweit möglich. Denn das ist auch eine Tatsache: Wir haben eine deutlich zu hohe Quote an individueller Mobilität. Das ist eine der Grundursachen der Probleme, die wir im Verkehrssektor haben. Auch hier: Perspektivisch. Der ÖPNV muss sich im Zuge der Verkehrswende deutlich verbessern.
Aber auch: Ich wage nicht zu beurteilen, für wen es "besser" (wie man das auch immer bemessen oder definieren wollte), auf ein privates Fahrzeug zu verzichten und auf ÖPNV um zu steigen.
Notfalls muss das durch entsprechende Vorgaben durch den Gesetzgeber geregelt werden. Ansonsten wählen die Deppen im Volk die falschen Parteien und/oder kaufen gelbe Westen.
Ja, der Gesetzgeber muss einiges tun. Bspw. die Lademöglichkeit in Gemeinschaftsanlagen erleichtern bzw. überhaupt erst ermöglichen.
Und nein, der Gesetzgeber muss auch mal unpopuläre Maßnahmen ergreifen dürfen, ohne dass der Mob gleich mit Mistgabeln, Fackeln und gelben Leibchen auf die Straße rennt, weil manche Leute einfach nicht verstehen wollen, dass wir nicht mehr so wie bisher weiter machen können.
Tatsache ist aber auch: Dieses Problem stellt sich JETZT eigentlich noch gar nicht. Denn aktuell ist e-Mobilität für "das gemeine Volk" schlicht noch kein Thema. Zu teuer, zu unbequem, zu unflexibel, zu geringe Produktionszahlen. Wir brauchen noch Jahrzehnte bis die e-Fahrzeugdichte so hoch wird das wirklich JEDER umsteigen "muss". Zumindest in Deutschland. In anderen Ländern kann das durchaus schneller passieren...
Jein. Jetzt müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Bis die Dinge in dem Gesetzen dann tatsächlich umgesetzt sind, dauert es dann nochmal viele Jahre. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, wird sich sehr, sehr lange nichts bewegen.
SüdSchwabe.