Also, ich versuche mal zusammenzufassen, bevor sich hier alle die Köpfe einschlagen:
- Laut der
"Gen II Supercharger Specification", die Grundlage des Bauvorhabens in Kent, England ist, muss der SuC nicht zwingend ans Mittelspannungsnetz angeschlossen werden, da er für Eingangsspannungen von 380 V - 480 V spezifiziert ist. Wenn er aber ans Mittelspannungsnetz angeschlossen wird, ist dafür ein zusätzlicher Trafo notwendig, der in dem Dokument nicht beschrieben ist. Dieser Trafo würde dann selbstverständlich auch mehrere Charger gleichzeitig versorgen können und müsste entsprechend des Leistungsbedarfs des gesamten Standorts ausgelegt sein. Darum liegt die Vermutung nahe, dass zumindest an Standorten, die mehr als 1-2 SuCs (also 2-4 Ladesäulen) haben, ein Mittelspannungsanschluss nebst Transformator vorhanden ist. Die einzelnen Charger bekommen aber nach wie vor je maximal 480 V.
- Wenn man z.B. in Deutschland einen SuC ans
Niederspannungsnetz anschließt, ohne den genannten Step-Up-Transformator, wird er höchstens 120 kW Leistung haben
- Benutzt man einen Step-Up-Transformator, wie in dem Label aus Norwegen beschrieben, oder einen anderen Transformator, der direkt am Mittelspannungsnetz angeschlossen wird, kann die Leistung bei dem im Dokument beschriebenen Modell bis zu 145 kW betragen
und die Ausgangsspannung bis zu 450 V. Ein e-tron könnte also dort ohne Probleme laden, wenn auch mit einer geringfügig geringeren Geschwindigkeit, als z.B. an IONITY oder Fastned.
- Das Dokument aus England schließt nicht aus, dass noch andere Varianten von SuCs existieren, die evtl. mehr oder weniger Leistung oder eine andere Kombination aus Strom und Spannung liefern können, zumal das Dokument den Stand von 2014 wiedergibt. Es liefert nur den Nachweis, dass SuCs existieren, die dieser Spezifikation entsprechen, und die Vermutung liegt nahe, dass dies die gängige ist.