Es geht auch garnicht darum, dass man immer nur die gleichen PKW-Segmente vergleicht, sondern dass man ein Überblick, über die Gesamtemissionen bekommt. Gemäß dem Gedankenbild: "Ein Verbrenner-SUV ist schlecht, aber ein Elektro-SUV ist deswegen nicht gut." Beide verbrauchen mehr. (...) Nur dass große BEV so "dreckig" sind, war es bislang nicht wirklich,
Ich weiß nicht, aber ich selbst habe das nie anders gesehen. Es ist doch wohl jedem klar, der sich auch nur mal halbwegs Gedanken dazu gemacht hat, dass E-Autos auch alles andere als klimaneutral sind, und in allen Vergleichen, die man so in der Presse liest, wird das auch nicht anders dargestellt - höchstens in der Werbung.
Trotzdem muss ich doch Pkw-Segmente vergleichen, denn sonst setze ich mich der Beliebigkeit aus. E-Bike versus Humvee? VW Up gegen EGC? Das sind doch keine Entscheidungen, vor denen ein Mensch steht. Ich verstehe nicht, welche Erkenntnis man aus so etwas ziehen möchte. Dass ich mit kleineren, schwach motorisierten Fahrzeugen deutlich weniger CO2 produziere als mit großen leistungsstarken Autos, weiß ich doch auch so.
Mit PV spare ich etwas über die Hälfte dann ein, das ist schon deutlich besser.
Na ja, auch nur dann, wenn du die PV ohne das E-Auto nicht hättest. Denn sonst würde der erzeugte Strom ja ins Netz gespeist, so dass weniger Kohle und Gas verbrannt werden muss.
Du beschreibst, dass du für deine Familie ein großes Auto brauchst. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, wie ein Passat (B4) so groß war, wie ein heutiger Golf Variant (der sogar 4cm länger ist und 7cm breiter). Heute ist ein Passat 17cm länger und 11cm breiter geworden.
Nun brauchen wir wieder größere PKW, für die Familie, was früher noch ohne größere Probleme in ein Fahrzeug passte, was man heute als Kompakt bezeichnet, früher aber Mittelklasse war. Wir fassen heute das als "zu klein" auf, was in der Vergangenheit ausreichend Platz bot.
Na ja, nicht so ganz. Bei mir sind die Autos sogar immer kleiner geworden, obwohl die Familie größer wurde (Anzahl und Größe der Personen). Früher hatte ich einen Ford Galaxy, dann eine E-Klasse (Kombi), dann einen 5er-BMW. Jedes Auto bot weniger Platz als sein Nachfolger. Der Enyaq nun ist wieder etwas größer (vor allem viel zu hoch und zu breit), das ist aber der Tatsache geschuldet, dass ich als Dienstwagen nur bestimmte Marken bestellen kann, und da finde ich nichts kleineres elektrisches, das für mich gepasst hat. Die Auswahl an E-Autos ist leider immer noch sehr gering. Am liebsten wäre mir etwas in der Art Golf Kombi.
Zudem werden da immer die Außenmaße verglichen. Innen werden die Autos aber gar nicht so viel größer. Ein Passat B2 von 1985 hatte umgeklappt ein größeres Kofferraumvolumen als ein heutiger B8, obwohl er 20 cm kürzer, 14 cm schmaler und 8 cm niedriger war! Es wird halt immer mehr Platz für Sicherheit, Stabilität, Ausstattung, Katalysator, Geräuschdämmung, Sitze, Innenverkleidung usw. "benötigt", weswegen die Autos ja auch immer schwerer werden. Immerhin das unsinnige Reserverad wird mittlerweile weggelassen.
Und ja, ich weiß, dass ich immer noch eine CO2-Schleuder fahre und es mit genug gutem Willen auch mit weniger ginge. Aber meine Bereitschaft, mich selbst in Askese zu üben, und etwas für die Umwelt zu tun, hat Grenzen, solange ich sehe, wie andere nach wie vor 400-PS-Schrankwände kaufen, mit denen sie dann mit 200 über die Autobahn brettern. Ich bin der Ansicht, dass so etwas einfach viel viel teurer werden muss. Ich esse kaum noch Fleisch, fliege nicht mehr in den Urlaub, konsumiere weniger, plane gerade eine Wärmepumpe, obwohl sie sich finanziell nicht lohnt, usw., aber ich bin nicht völlig frei von Egoismus und mache nicht alles mit, wenn die Rahmenbedingungen sich nicht endlich für alle ändern. Beim Klimawandel auf freiwilligen Verzicht zu setzen, führt nur dazu, dass die Vernünftigen verzichten und die anderen weiter prassen. Umweltschädigendes Verhalten muss für alle gleichermaßen pönalisiert werden. Deswegen ist eine Kaufprämie für E-Autos auch Quatsch, es muss einfach höhere Steuern für Verbrenner geben, die exponentiell mit dem realen Verbrauch steigen. Autofahren (auch E-Auto!) ist einfach immer noch viel zu billig.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)