hgerhauser hat geschrieben: ↑Das stimmt (grob) nur bis zu einem gewissen Punkt, dann muss ausgebaut werden. Das verursacht Kosten für die Investition und der Unterhalt / Reparaturen werden auch teurer.
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Beides ist mir bewusst, ändert aber nichts daran, dass für den Netzbetreiber diese Kosten durch Netzentgelte sowie (bislang) durch die EEG-Umlage gedeckt sein sollten (die jeder Verbraucher zahlt, auch ich als Kleinerzeuger, da ich ja auch Strom beziehen muss). Darüber hinaus erhalte ich für gelieferten Strom erheblich weniger Geld als ich für bezogenen Strom bezahlen muss, die Differenz, soweit mein eingespeister Strom (mehr oder weniger regional) an Privatkunden quasi direkt weiterverkauft wird, kann der Netzbetreiber ebenfalls zur Netzertüchtigung nutzen (die Netzbetreiber vermarkten den EE-Strom).
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https://www.a-eberle.de/wp-content/uplo ... rsys_d.pdf
"Das Niederspannungsnetz diente jedoch bisher nur zur Verteilung elektrischer Energie von vorgelagerten
Netzebenen. Die fluktuierende Einspeisung von Solarstrom verursacht Spannungsschwankungen in
der Niederspannungsebene, wodurch viele Verteilnetzbetreiber nun gezwungen sind das Netz zu
verstärken. Vielerorts übersteigt die verlegte Leitungskapazität die Einspeiseleistung um ein Vielfaches. Selbst in diesen Netzen können Spannungshaltungsprobleme auftreten."
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Interessanter Link, zeigt er doch auch auf, wie dieses Problem "kostengünstig" gelöst werden kann (sofern die Tragfähigkeit der Leitungen gegeben ist, was - siehe oben: "vielerorts übersteigt die verlegte Leitungskapazität die Einspeiseleistung um ein Vielfaches ... " recht überwiegend der Fall sein dürfte). Teurer Netzausbau wird allerdings nicht überall zu vermeiden sein. Ob die staatliche Entflechtung von Stromerzeugung und Netzbetrieb wirklich in jeder Hinsicht sinnvoll war?
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https://www.fenes.net/forschung/energie ... ormatoren/
"Im Rahmen der Energiewende kommt es zu einem starken Zubau von Photovoltaikanlagen in Niederspannungsnetzen. Während zu Beginn die dezentral erzeugte Energie noch direkt regional verbraucht wurde, übersteigt die erzeugte Energie nun immer häufiger die Verbraucherleistungen." ...
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Welcher Eigenheim-PV-Erzeuger speist (in Spitzen) mehr Strom ein, als er (in Spitzen) bezieht? Mit unseren beiden PV-Anlagen und insgesamt 16 kWp gehören wir da sicher nicht mehr zu den ganz kleinen. Dank 70% Einspeisebegrenzung könnten wir in der Theorie max. ca. 11 kW einspeisen (in der Praxis weniger wegen Verteilung der beiden Anlagen auf Ost- und Westdach). Das liegt sicher unterhalb der Bezugsspitzen ... Leistung, die das Netz in Bezugsspitzen verkraften muss, sollte es auch in Erzeugungsspitzen aushalten können.
Und je mehr sich solche kleinen Anlagen peripher verteilen, um so geringer wird das Problem einer inhomogenen Spannungsverteilung im regionalen Niederspannungsnetz. Ob es Sinn macht, eine Freiflächen-PV mit 100 kWp ans Niederspannungsnetz anzuschließen wage ich allerdings zu bezweifeln.
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"Transformatoren zählen dabei zu den kostenintensivsten Betriebsmitteln im Stromnetz. Derzeit lässt sich immer häufiger eine vorzeitige Alterung von Ortnetztransformatoren beobachten, wodurch Kosten für Wartung und Reparatur zunehmen, bzw. neue Kosten durch den Ersatz alter Ortsnetztransformatoren entstehen."
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OK, zur Alterung der Transformatoren trägt die Einspeisung sicher bei. Aber private PV-Betreiber tragen (siehe oben / 1. Absatz dieses Postings) auch wirtschaftlich zur Netzerhaltung und -ertüchtigung bei.
Ich denke: die üblichen Dach-PV-Anlagen auf dem Eigenheim sind nicht das Problem. Probleme werden größere Anlagen machen. Die Kleinen werden jedoch mal wieder mit den Großen über einen Kamm geschoren.
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Zur Erinnerung: Die Elektromobilität ist insbesondere deswegen nachhaltig, weil sie zu Photovoltaik passt und flexibel PV Spitzen abnehmen kann.
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Unbedingt. Und wenn endlich mal Regelungen für den bidirektionalen Betrieb mobiler Batteriespeicher (AKA Autos) geschaffen werden, können sie auch zum Kurzfristigen Ausgleich von Erzeugungsmangel
beitragen (E-Autos allein genügen natürlich nicht als Puffer für die Überbrückung von "Dunkelflauten", aber sie könnten einen größeren Beitrag im Rahmen der "Energiewende" leisten als allein Überschüsse aufzunehmen: negative
und positive Regelenergie).