E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Bei der google Suche sieht der Link hier zu Biogas und Wasserstoff gut aus:
https://gas.info/energie-gas/sng/entste ... anisierung

Zusammenfassung, wie ich es verstehe:

Ja, ohne große Verluste bei Umgebungstemperatur. Aber: ist noch im Pilotanlagenstadium.

Noch eine kurze Erinnerung, was das mit dem Thema zu tun hat:

Es wurde angezweifelt, dass beim Strommix Reduktionen auf Null oder in die Nähe von Null bei den Gramm CO2/kWh bis 2035 möglich/wahrscheinlich wären. Deswegen wäre Emobilität nicht so nachhaltig und man solle doch bitte erstmal Hybride kaufen und den Kauf von Elektroautos auf die ganz lange Bank schieben.

Biogas biologisch mit Wasserstoff verbinden und damit Biomethan gewinnen, trägt potentiell zu einem zero carbon grid 2035 bei.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Ich hatte das hier her:


(Eilige springen auf 13:45 vor da ist das Ergebnis und die Zusammenfassung)

Aber wenn man nach Wasserstoff und Biogas sucht findet man eigentlich immer nur den gegenläufigen Verfahren, also wie man Wasserstoff aus Biogas macht.

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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MaXx.Grr hat geschrieben: Beim Wasserstoff fehlt mir die klare Ansage wieviel davon beim Speichern in den Erdgas-Kavernen davondiffundiert. Daß man es dort mit dem Erdgas zu 10-20 % hineinpumpen kann ist mir klar und wird auch von der Erdgasindustrie immer ganz wieder verlautbart. Aber wieviel davon bekomm ich dann auch wieder raus? Wieviel diffundiert durch die Stahlanschlüsse und in das umgebende Gestein?
Vielleicht findest Du dazu in der Studie zur Umwidmung der Erdgasspeicher zu Wasserstoffspeichern Details.

https://erdgasspeicher.de/wasserstoff-s ... st-sicher/

Ich würde vermuten, dass Speicher, bei denen zu viel Wasserstoff wegdiffundiert als nicht geeignet klassifiziert würden. Vielleicht ist das ja ein Grund, warum so viele Speicher eben nicht geeignet sind.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Hannes1971
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@hgerhauser

Läßt aber noch gewisse Lücken:

Für die Biogas-Anlage werden nachwachsende Rohstoffe genutzt. Sie erzeugt pro Stunde etwa 10 m3 Roh-Biogas (Gas-Zusammensetzung von etwa 52 Prozent Methan und 48 Prozent Kohlendioxid). Hierdurch stehen etwa 5 m3 Kohlendioxid pro Stunde für die biologische Methanisierung zur Verfügung. Der eingesetzte Elektrolyseur erzeugt maximal etwa 20 m3 Wasserstoff pro Stunde, so dass eine vollständige Umsetzung des Kohlendioxids im Roh-Biogas möglich wäre.

Für die biologische Methanisierung werden hochspezialisierte Mikroorganismen eingesetzt, die Wasserstoff und Kohlenstoff bei Umgebungsdruck und -temperatur in reines Methan umwandeln können.


Na, welcher (energetisch aufwendige) Schritt fehlt?

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Suche lieber nach "biologische Methanisierung" und du wirst deutlich mehr finden.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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@Hannes1971 Das mit dem Kohlenstoff ist ein offensichtlicher Fehler (bzw. unsauber/missverständlich formuliert trifft es vielleicht besser als das harte Wort "Fehler"), siehst Du auch, wenn Du Dir andere Quellen ansiehst.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Hannes1971
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hgerhauser hat geschrieben: @Hannes1971 Das mit dem Kohlenstoff ist ein offensichtlicher Fehler (bzw. unsauber/missverständlich formuliert trifft es vielleicht besser als das harte Wort "Fehler"), siehst Du auch, wenn Du Dir andere Quellen ansiehst.
Dann muss ich mich tatsächlich mal tiefer einlesen. Wäre natürlich elegant, wenn Mikroben die Arbeit quasi umsonst erledigen...

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Hier im Video gibt's auch ein Schaubild bei 14:48: https://youtu.be/M8BJtgU1R48?t=888
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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https://www.researchgate.net/publicatio ... -Konzepten

Der Vergleich hier ist gut, aktuell und detailliert. Ich lag mit meiner Zusammenfassung falsch. Es entsteht merkliche Abwärme bei der biologischen Route.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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hgerhauser hat geschrieben: Das stimmt (grob) nur bis zu einem gewissen Punkt, dann muss ausgebaut werden. Das verursacht Kosten für die Investition und der Unterhalt / Reparaturen werden auch teurer.
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Beides ist mir bewusst, ändert aber nichts daran, dass für den Netzbetreiber diese Kosten durch Netzentgelte sowie (bislang) durch die EEG-Umlage gedeckt sein sollten (die jeder Verbraucher zahlt, auch ich als Kleinerzeuger, da ich ja auch Strom beziehen muss). Darüber hinaus erhalte ich für gelieferten Strom erheblich weniger Geld als ich für bezogenen Strom bezahlen muss, die Differenz, soweit mein eingespeister Strom (mehr oder weniger regional) an Privatkunden quasi direkt weiterverkauft wird, kann der Netzbetreiber ebenfalls zur Netzertüchtigung nutzen (die Netzbetreiber vermarkten den EE-Strom).
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https://www.a-eberle.de/wp-content/uplo ... rsys_d.pdf

"Das Niederspannungsnetz diente jedoch bisher nur zur Verteilung elektrischer Energie von vorgelagerten
Netzebenen. Die fluktuierende Einspeisung von Solarstrom verursacht Spannungsschwankungen in
der Niederspannungsebene, wodurch viele Verteilnetzbetreiber nun gezwungen sind das Netz zu
verstärken. Vielerorts übersteigt die verlegte Leitungskapazität die Einspeiseleistung um ein Vielfaches. Selbst in diesen Netzen können Spannungshaltungsprobleme auftreten."
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Interessanter Link, zeigt er doch auch auf, wie dieses Problem "kostengünstig" gelöst werden kann (sofern die Tragfähigkeit der Leitungen gegeben ist, was - siehe oben: "vielerorts übersteigt die verlegte Leitungskapazität die Einspeiseleistung um ein Vielfaches ... " recht überwiegend der Fall sein dürfte). Teurer Netzausbau wird allerdings nicht überall zu vermeiden sein. Ob die staatliche Entflechtung von Stromerzeugung und Netzbetrieb wirklich in jeder Hinsicht sinnvoll war?
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https://www.fenes.net/forschung/energie ... ormatoren/

"Im Rahmen der Energiewende kommt es zu einem starken Zubau von Photovoltaikanlagen in Niederspannungsnetzen. Während zu Beginn die dezentral erzeugte Energie noch direkt regional verbraucht wurde, übersteigt die erzeugte Energie nun immer häufiger die Verbraucherleistungen." ...
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Welcher Eigenheim-PV-Erzeuger speist (in Spitzen) mehr Strom ein, als er (in Spitzen) bezieht? Mit unseren beiden PV-Anlagen und insgesamt 16 kWp gehören wir da sicher nicht mehr zu den ganz kleinen. Dank 70% Einspeisebegrenzung könnten wir in der Theorie max. ca. 11 kW einspeisen (in der Praxis weniger wegen Verteilung der beiden Anlagen auf Ost- und Westdach). Das liegt sicher unterhalb der Bezugsspitzen ... Leistung, die das Netz in Bezugsspitzen verkraften muss, sollte es auch in Erzeugungsspitzen aushalten können.

Und je mehr sich solche kleinen Anlagen peripher verteilen, um so geringer wird das Problem einer inhomogenen Spannungsverteilung im regionalen Niederspannungsnetz. Ob es Sinn macht, eine Freiflächen-PV mit 100 kWp ans Niederspannungsnetz anzuschließen wage ich allerdings zu bezweifeln.
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"Transformatoren zählen dabei zu den kostenintensivsten Betriebsmitteln im Stromnetz. Derzeit lässt sich immer häufiger eine vorzeitige Alterung von Ortnetztransformatoren beobachten, wodurch Kosten für Wartung und Reparatur zunehmen, bzw. neue Kosten durch den Ersatz alter Ortsnetztransformatoren entstehen."
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OK, zur Alterung der Transformatoren trägt die Einspeisung sicher bei. Aber private PV-Betreiber tragen (siehe oben / 1. Absatz dieses Postings) auch wirtschaftlich zur Netzerhaltung und -ertüchtigung bei.

Ich denke: die üblichen Dach-PV-Anlagen auf dem Eigenheim sind nicht das Problem. Probleme werden größere Anlagen machen. Die Kleinen werden jedoch mal wieder mit den Großen über einen Kamm geschoren.
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Zur Erinnerung: Die Elektromobilität ist insbesondere deswegen nachhaltig, weil sie zu Photovoltaik passt und flexibel PV Spitzen abnehmen kann.
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Unbedingt. Und wenn endlich mal Regelungen für den bidirektionalen Betrieb mobiler Batteriespeicher (AKA Autos) geschaffen werden, können sie auch zum Kurzfristigen Ausgleich von Erzeugungsmangel beitragen (E-Autos allein genügen natürlich nicht als Puffer für die Überbrückung von "Dunkelflauten", aber sie könnten einen größeren Beitrag im Rahmen der "Energiewende" leisten als allein Überschüsse aufzunehmen: negative und positive Regelenergie).
Gruß
Werner
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