smarty79 hat geschrieben: ↑
Sagen wir, VW kalkuliert mit 3000€ für die zusätzlichen 16kWh und 2x1000€ für die zwei (?) Leistungsstufen (85->100->110kW). Was würde dann in Summe die 5000 verbleibenden Euro zum 1ST ausmachen? 700€ metallic, 1000€ WP, 3P-Lader ?.
Es steht doch bei VW
"...(bietet) drei Versionen an, alle mit großen Felgen und umfangreicher Ausstattung: den ID.3 1ST mit umfangreichen Komfort-Features, wie Voice-Control und Navigationssystem..." Somit gehört Voice-Control, (gutes) Navi, Leichtmetallfelgen etc. nicht zur Serienausstattung. Wer sich die Ausstattungen der bisherigen Sondermodelle anschaut, wird schnell fündig: besseres Radio / beats Lautsprecher könnte eine "Verbesserung" gegenüber dem Standardmodell sein. Höherwertige Sitze. Strapazierfähigerer Stoff. Sitzheizung. Muss ich echt alles aufzählen, was ein Sondermodell ausmachen kann?
Hier übrigens der link:
https://bit.ly/2ITqTDo.
Schaut doch in aktuelle Aufpreislisten! Zwischen jeweils zwei Varianten können (bei gleicher Motorisierung) durchaus mal 2000 Euro liegen.
Außerdem (ich wiederhole mich) hat VW mehrfach davon gesprochen, den Bestellprozess zu vereinfachen. 10 Klicks, um ein Auto zu konfigurieren... Auswirkungen erkennt man heute schon im Konfigurator "willst du ein Schiebedach, musst du Radio xy wählen - und das Radio gibt es nur mit dem Ausparkassistenten..." - als Beispiel.
Zukünftig wählt man wahrscheinlich zwischen drei Batteriegrößen, evtl. die Motorleistung, Farbe außen, Farbe innen, vielleicht 4 oder 5 Ausstattungspakete, Felgen, Business-Variante (Radio /Navi, Kleiderhaken etc...), online-Pakete, Freischaltung level 3 - und ein Klick für die Bestellung. Bestimmt nicht so, aber so ähnlich.
Ich glaube, dass sich viele von der Vorstellung "dann klick ich mir mein Auto so zusammen, wie ich das will" verabschieden müssen.
Mein aktuelles Auto hat (mit der Einschränkung Teilleder) Vollausstattung. Aber ich fahre ja auch immer 10 Jahre und länger, da möchte ich etwas, das mir auf lange Sicht gefällt. Ich kenne es also durchaus, bei der Sonderausstattung im fünfstelligen Bereich zu sein (und das war 2005...). Und sage trotzdem: lohnt sich.
Aber das muss jeder für sich ausmachen. Ich kann genauso verstehen, dass es sich bei zwei, drei Jahren Haltedauer nicht unbedingt lohnt, weil der Käufer dann vieles nicht honorieren will.
Und bei diesen wilden Spekulationen hier: versetzt euch in die Lage eines Herstellers: die Entwicklung / der Umbau hat bisher eine Stange Geld gekostet. Löhne und Gehälter wollen bezahlt werden. Auf der anderen Seite schwebt noch der Dieselskandal - man kann und will Kunden nicht verärgern.
Strafzahlungen drohen, wenn Grenzwerte nicht eingehalten werden... Ich glaube, ich würde die laufenden Kosten vorerst über die Volumenmodelle decken, den Preis niedrig ansetzen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Selbst wenn ich anfangs 1000 Euro pro Fahrzeug zuschießen muss, ist das billiger als die Strafzahlung. Vom Imageverlust ("erst tricksen sie mit den Dieseln, jetzt müssen sie nochmal tief in die Tasche greifen") gar nicht zu reden. Und später, wenn alles rund läuft, (wir erinnern uns: deutlich schneller gefertigt als ein Verbrenner, Akkus sollen auf lange Sicht günstiger werden, da selbst gefertigt und somit auch geringeren Marktschwankungen ausgesetzt) werden die Einsparungen verzögert im Preis dargestellt, bis auch die Elektroautos genau so zum Gewinn beitragen wie alle anderen auch.