kiter hat geschrieben: ↑
@Schüddi Nein das ist nicht bei allen Autos so. Die Kosten für den Verbrenner mit all den hochgenauen Passungen, Getrieb Abgasanlage sind viel höher wie für einen schnöden Akku (100€/kwh) samt Motor. Die Anzahl der Verbautenteile ist viel viel kleiner und einfacher. Deshalb fliegen die 5000 Mitarbeiter in Emden raus. Selbst die IG-Metall weiß das beim E-Auto ca. 20% weniger Arbeitskraft benötigt wird.
Wer schon mal ein Getriebe oder eine Kurbelwelle ausgebaut hat weiß wie einfach und GÜNSTIG ein E-Auto ist.
Ich kenne den exakten Aufbau der kompletten Akkus nicht, aber...:
Min. 200-300 Einzel-Zellen pro Akku (Pouch o.ä.) oder mehrere tausend Rundzellen ala Tesla.
Jeder Zelle braucht eine vernünftige Lagerung und 2 elektrische Anschlüsse. Pro Block braucht es noch ein wenig Elektronik und Sensoren (Spannung, Temperatur, ...). Dazu ein intelligentes Stacking der Zellen, um eine ausreichend Kühlung/Heizung zu gewährleisten. Und dann noch ein Sack voll Hochvoltkabel, die sauber und ordentlich geführt werden müssen. Da darf die Montage nicht schludern.
Mit Wasserkühlung kommen bei den Akkus mehrere Kühlkreisläufe mit ca. 12-15 ltr. Kühlflüssigkeit hinzu. Ein normaler Otto- oder Dieselmotor kommt mit deutlich weniger Kühlflüssigkeit aus.
Die ganzen hochgenauen Passungen und Lager sind in Großserie günstiger zu beschaffen, als man so denkt.
Die Montage eines Motors und Getriebe ist ähnlich komplex, wie der Zusammenbau eines kompletten Akku. Auch die Gussteile eines Verbrennermotors sind in Großserie günstig herstellbar.
Und wenn ich mir jetzt die gefühlten Probleme an einem Verbrenner anschaue, dann ergibt sich folgendes Bild:
* reine Motorschäden eher gering - Turbolader etwas häufiger (meist VTG oder Wastegate)
* reine Getriebeschäden eher gering (außer DSG)
* Probleme mit der Abgasreinigung gehäuft (AGR-Ventil, viele ausgefallene Sensoren, zickige SCR-Kats, ...)
* Elektronikprobleme eher häufiger
Und das ein e-Auto deutlich weniger Elektronikprobleme haben soll, das glaube ich nicht wirklich.
Der gesamte Akku ist ein hochkomplexes elektronisch geregeltes System mit vielen Einzelkomponenten. Wenn da was kaputt geht, dass muss der gesamte Akku erst mal geöffnet werden und wird in Zukunft eher Blockweise getauscht, weil sich der Fehler nicht immer auf ein einziges Bauteil eingrenzen lässt.
Und aufgrund der vielen Teile im inneren eines Akkus ist hier mit elektrischen und elektronischen Problemen zu rechnen... aktuell abgemildert durch langjährige Garantien. Und die Autobauer kennen normalerweise die Folgekosten ihrer Akku-Systeme => höhere Verkaufserlöse sind daher nötig.
Es bleibt spannend... aber soviel billiger werden die Akkus (TCO Betrachtung) auch in Zukunft nicht werden.