Harald-DEL hat geschrieben:Irgendein Forscher brachte mal den Vergleich mit einem Eimer Wasser, der von außen auf keinen Fall naß werden darf. ... werde ich zum Schluss meinen Wasserhahn immer weiter zudrehen (also langsamer laden), um die Ladung besser kontrollieren zu können. Denn beim Überlaufen ist er sofort defekt!
Ein sehr schöner Vergleich!
Allerdings ist dabei etwas entscheidendes vergessen: das Größenverhältnis von Eimer und Wasserhahn:
Harald-DEL hat geschrieben:Beim dauernden Schnelladen können sich die Elektronen deutlich schlechter zwischen den einzelnen Zellen aufteilen (damit alle gleich voll sind), denn dafür brauchen sie Zeit. Beim einfachen Drehstrom oder Schukoladen ist die Zeit da und die Zellen gleichen sich wieder wunderbar an. Erhöht die Lebensdauer der Zellen merklich, so das Forschungsergebniss. Aber, grob gesagt, jedes 10. Mal langsamladen reicht dafür aus. Ist aber wahrscheinlich eher für Teslafahrer interessant
Es geht vielmehr um die Ladungsverteilung innerhalb der Zellen zwischen den Anschlusselektroden, die sich zeitlich ausgleichen muss. Die Verteilung in einer seriellen Zellkette erfolgt gleich - von Herstellertoleranzen abgesehen.
"Schnellladen" bedeutet Ladezeit <1h, also Ladestrom >1C! Das erreichen heute bei Autoakkus nur Chadmo, Tesla SC und einige CCS-DC-Lader sowie die Renault Zoe an 43kW AC.
Alles andere ist:
"beschleunigtes Laden": >0,5 <1C (Ladezeiten um 1-2h) - da gibts schon kaum mehr ein Lebensdauerproblem
"Normallladen": 0,5C (Ladezeit ca. 2-2,5h) das ist der Ladestrom, mit dem die Hersteller die Zellen spezifizieren - auch deren Lebensdauer - sollte vorgeschriebener Standard sein.
"Schnarchladen": <0,5C (Ladezeiten >3h, i.d.R. gar 6-8h) - das ist in D gewollter "Standard" - hat mit Akkulebensdauer nichts zu tun - mancher sagt "notladen"
Betrachtet man also die "C-Werte" (also den Bezug Ladestrom zu Akkugröße) kommt man von allein darauf, dass bei einem großen Akku (Tesla Modell S") immer mehr der Wasserhahn das limmittierende Glied ist, bei kleinen Modellbauakkus (2Ah - 5Ah kleine Eimerchen - eher "Becherchen") man dagegen selbst am "Schuko-Lader" tunlichst auf den Ladestrom (den aufgedrehten Wasserhahn) achten muss.
Bei Akkus im Auto ist der Wasserhahn natürlich zu beachten - aber viel, viel wichtiger ist immer die regelmäßige Entladetiefe. Das macht beim E-Auto i.d.R. das BMS, welches eine Entladung in den kritischen Bereich <20% Kapazität begrenzt (da müssen die Elektronen nämlich auch erst aus den hintersten Zellwinkeln herauswandern
) - aber der Nutzer kann auch helfen, in dem er (wenn möglich, bspw. auf den häufigen Kurzstrecken) ständig nachlädt und nicht fährt bis der Akku "leer" ist. Bei (billigen) RC-Modellen kann man dagegen Fahren /Fliegen bis der Akku tatsächlich leer ist - und in kürzester Zeit defekt. Da hilft dann auch kein Langsamladen bspw. an USB-Buchsen - defekt bleibt defekt.