In Hamburg hat heute die Fa. Willy Tiedtke einen Insolvenzantrag gestellt. Die Finanzierungslücke bei den Leasingrückläufer mit Dieselmotoren war wohl zusammen mit weiteren Fehlern des Managements Zuviel für die Banken.
MfG
Michael
Meinst Du Fehler des VW Managements?Michael_Ohl hat geschrieben:... zusammen mit weiteren Fehlern des Managements...
Leider nicht so einfach.Cerebro hat geschrieben:... Wenn dann bleibt doch VWFS auf den Kosten sitzen wenn die ihre Autos nicht loswerdenDas war auch der Grund warum ich meinen alten e-Golf nicht einfach kaufen konnte.
Ganz Deiner Meinung. Gestraft werden die, die zwischen allen Stühlen sitzen, für die Hersteller die Kastanien aus dem Feuer holen dürfen und womöglich noch als Prügelknabe für die Kunden können - während der Produzent ungerührt, da ungeschoren bleibt und fein raus ist. - Unverantwortlich!Elektrivirus hat geschrieben:schlimm für den Händler, absehbar aus VW Sicht, zeigt deren LMA Einstellung gegenüber Kunden (auch die Autohäuser sind Kunden im erweiterten Sinne), die den Scheiß der AG ausbaden dürfen
...Der Wertverlust von gebrauchten Leasing-Fahrzeugen im Zuge der Dieselkrise belastet das Kraftfahrzeuggewerbe zunehmend. Die sogenannten Leasing-Rückläufer, die in der Regel nach drei Jahren zurück an den Handel gingen, könnten nur zum deutlich geringeren Marktwert verkauft werden... Die Verluste lägen im Schnitt bei 25 Prozent. Dazu kämen neue Umtauschprämien der Hersteller, um ältere Diesel von den Straßen zu holen – die dann die Höfe der Autohändler zusätzlich überschwemmten....
Derzeit haben die Autohändler nach Verbandsangaben mehr als 350 000 Euro-5-Diesel-Fahrzeuge auf ihren Höfen stehen – mit steigender Tendenz. Jeder Leasing-Rückläufer auf dem Hof koste die Händler 28 Euro – pro Tag. Die Lage werde sich weiter verschlimmern, wenn die von den Spitzen von Union und SPD vereinbarten Umtauschprämien greifen, die Diesel-Fahrverbote in Städten mit hoher Schadstoffbelastung verhindern sollen.
...zur Tiedtke-Insolvenz: „Das ist ein Warnzeichen. Im übertragenen Sinne wähle ich das Beispiel: Wenn sie eine unfallreiche Kreuzung haben, ist es ja das traurige, dass es erst Verkehrstote geben muss, bis sich dort etwas ändert. Und so ist das hier zu sehen. Es ist höchste Zeit, dass Politik und Hersteller einlenken.“
"Es bringt nichts, wenn die Regierung in Berlin da meint, Rücksicht nehmen zu müssen auf Hersteller aus Wolfsburg oder aus Ingolstadt. Es geht hier um die 80 Millionen Menschen in unserem Land, von denen viele bei ihrem Diesel-Fahrzeug durch den Abgasskandal einen Wertverlust hatten.“ Bley sieht seitens der Hersteller schon allein eine moralische Verpflichtung. Die Bundesregierung erwartet von den Autobauern, alle Kosten für die Motoren-Umrüstung zu übernehmen. Allerdings fehlen Zusagen der Autobauer.
Bley kann das ruhig sagen, weil er mit seiner Kfz-Werkstatt im niedersächsischen Garrel ein freier Händler ist: „Die Vertragshändler mögen sich da nicht zu sehr äußern. Das ist noch ein Punkt, wie die Hersteller mit ihren Vertragshändlern umgehen.“ Diese würden die Händler im Regen stehen lassen. "Die müssen dann sehen, wie sie damit zurechtkommen, wenn da plötzlich 50 Leasing-Fahrzeuge zurückkommen und anschließend wie Blei auf dem Hof stehen“ ...