Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

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Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

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  • Michael_Ohl
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In Hamburg hat heute die Fa. Willy Tiedtke einen Insolvenzantrag gestellt. Die Finanzierungslücke bei den Leasingrückläufer mit Dieselmotoren war wohl zusammen mit weiteren Fehlern des Managements Zuviel für die Banken.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km
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Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

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Michael_Ohl hat geschrieben:... zusammen mit weiteren Fehlern des Managements...
Meinst Du Fehler des VW Managements?
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

Elektrivirus
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schlimm für den Händler, absehbar aus VW Sicht, zeigt deren LMA Einstellung gegenüber Kunden (auch die Autohäuser sind Kunden im erweiterten Sinne), die den Scheiß der AG ausbaden dürfen

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

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  • Cerebro
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Also ich kenne jetzt das Geschäftsmodell von dem AH nicht, aber meine Geschäftsleasing Fahrzeuge gehören der VWFS in Braunschweig und nicht dem Autohaus. Wenn dann bleibt doch VWFS auf den Kosten sitzen wenn die ihre Autos nicht loswerden :?: Das war auch der Grund warum ich meinen alten e-Golf nicht einfach kaufen konnte.
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e-tron
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Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

geko
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Das Problem sind nicht die Eigentumsverhältnisse, sondern verpflichtende Rückkaufvereinbarungen.
Kunde least VW Golf Diesel - Wagen gehört VW FS, Händler X erklärt aber ggü. VW FS dass er den Wagen zum verbindlichen Preis von X rückkaufen wird.
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Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

Elektrivirus
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Cerebro hat geschrieben:... Wenn dann bleibt doch VWFS auf den Kosten sitzen wenn die ihre Autos nicht loswerden :?: Das war auch der Grund warum ich meinen alten e-Golf nicht einfach kaufen konnte.
Leider nicht so einfach.

Vereinfachter Ablauf des Leasings:

- der Händler konfiguriert mit dir das Fahrzeug, und errechnet seinen Verkaufspreis. Dann legt ihr zusammen Laufzeit und km-Leistung fest (alternativ einen Restwert und eine Laufzeit)
- diese Daten gehen an den Leasinggeber, der daraus dann die Leasingrate errechnet.
- bist du damit einverstanden, und unterschreibst, dann verkauft der Händler dem Leasinggeber das Fahrzeug. In diesem Kaufvertrag ist ein Mindestrücknahmepreis für den Händler vereinbart, zu diesem Preis muss er auf Verlangen des Leasinggebers das Fahrzeug nach der Laufzeit zurückkaufen. Der Leasinggeber hat aber das Wahlrecht, das Fahrzeug entweder zum vereinbarten Preis an den Händler zu verkaufen, oder es anderweitig zu verwerten (teurer wem anders zu verkaufen)
- bei deinem Golf hat die VWFS sicher anderweitig einen höheren Preis erzielt.
- bei den Dieselrückläufern ist nun die Situation, dass der einst vereinbarte Restwert/Rücknahmepreis des Händlers nicht mehr vom Markt angenommen wird. Nun könnte der Leasinggeber das Fahrzeug auf dem Markt absetzen, und den Verlust realisieren, oder er zieht seine Option, und geht zum Händler und sagt "du hattest dich verpflichtet, den Wagen zu Preis xy abzunehmen, ich nehme diese Option wahr" und genau das fällt den Händlern jetzt auf die Füße

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

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So pauschal auch nicht richtig.

Es gibt die Variante wo das Auto nach Ablauf des Leasings an den Händler geht, es gibt aber auch (zumindest beim e-Golf, andere Fahrzeuge habe ich nie geleased) die Variante „geht an VWFS zurück, no matter what, auch wenn der Händler oder der Kunde den Wagen behalten möchte und mit Geld droht“.
Unser Blog zur Elektromobilität, e-Golf und Ioniq: https://1.21-gigawatt.net

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

Rockatanski
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Genau so wurde es doch oben beschrieben?

Im Zweifel trägt der Händler das Risiko, mögliche Chancen hat der Hersteller bzw. dessen Kreditinstitut.

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

Horse
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Elektrivirus hat geschrieben:schlimm für den Händler, absehbar aus VW Sicht, zeigt deren LMA Einstellung gegenüber Kunden (auch die Autohäuser sind Kunden im erweiterten Sinne), die den Scheiß der AG ausbaden dürfen
Ganz Deiner Meinung. Gestraft werden die, die zwischen allen Stühlen sitzen, für die Hersteller die Kastanien aus dem Feuer holen dürfen und womöglich noch als Prügelknabe für die Kunden können - während der Produzent ungerührt, da ungeschoren bleibt und fein raus ist. - Unverantwortlich! :x

Re: Erster großer VW Händler in Hamburg Insolvent

Horse
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https://www.weser-kurier.de/deutschland ... 76095.html
...Der Wertverlust von gebrauchten Leasing-Fahrzeugen im Zuge der Dieselkrise belastet das Kraftfahrzeuggewerbe zunehmend. Die sogenannten Leasing-Rückläufer, die in der Regel nach drei Jahren zurück an den Handel gingen, könnten nur zum deutlich geringeren Marktwert verkauft werden... Die Verluste lägen im Schnitt bei 25 Prozent. Dazu kämen neue Umtauschprämien der Hersteller, um ältere Diesel von den Straßen zu holen – die dann die Höfe der Autohändler zusätzlich überschwemmten....

Derzeit haben die Autohändler nach Verbandsangaben mehr als 350 000 Euro-5-Diesel-Fahrzeuge auf ihren Höfen stehen – mit steigender Tendenz. Jeder Leasing-Rückläufer auf dem Hof koste die Händler 28 Euro – pro Tag. Die Lage werde sich weiter verschlimmern, wenn die von den Spitzen von Union und SPD vereinbarten Umtauschprämien greifen, die Diesel-Fahrverbote in Städten mit hoher Schadstoffbelastung verhindern sollen.

...zur Tiedtke-Insolvenz: „Das ist ein Warnzeichen. Im übertragenen Sinne wähle ich das Beispiel: Wenn sie eine unfallreiche Kreuzung haben, ist es ja das traurige, dass es erst Verkehrstote geben muss, bis sich dort etwas ändert. Und so ist das hier zu sehen. Es ist höchste Zeit, dass Politik und Hersteller einlenken.“

"Es bringt nichts, wenn die Regierung in Berlin da meint, Rücksicht nehmen zu müssen auf Hersteller aus Wolfsburg oder aus Ingolstadt. Es geht hier um die 80 Millionen Menschen in unserem Land, von denen viele bei ihrem Diesel-Fahrzeug durch den Abgasskandal einen Wertverlust hatten.“ Bley sieht seitens der Hersteller schon allein eine moralische Verpflichtung. Die Bundesregierung erwartet von den Autobauern, alle Kosten für die Motoren-Umrüstung zu übernehmen. Allerdings fehlen Zusagen der Autobauer.

Bley kann das ruhig sagen, weil er mit seiner Kfz-Werkstatt im niedersächsischen Garrel ein freier Händler ist: „Die Vertragshändler mögen sich da nicht zu sehr äußern. Das ist noch ein Punkt, wie die Hersteller mit ihren Vertragshändlern umgehen.“ Diese würden die Händler im Regen stehen lassen. "Die müssen dann sehen, wie sie damit zurechtkommen, wenn da plötzlich 50 Leasing-Fahrzeuge zurückkommen und anschließend wie Blei auf dem Hof stehen“ ...
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