Sehr gut erklärt, acurus.
Autohersteller müssen immer noch den richtigen Mittelweg zwischen vielen Individualisierungs- und Ausstattungsmöglichkeiten und einer möglichst niedrigen weil ansonsten extrem kostentreibenden Komplexität finden. Bei Volkswagen z.B. schimpfen viele über die Preise, missachten aber oftmals, dass sich derart frei konfigurierbare Fahrzeugmodelle sonst eigentlich nur bei noch teureren Herstellern finden lassen und dass diese Wahlfreiheit auch ihren Preis hat.
Darüber hinaus gibt es einige Herausforderungen bei der richtigen Wahl des Orts für die Ladedose:
Bei BEVs kann man den üblichen Tankdeckelausschnitt nehmen, aber bei PHEVs wird es schon schwieriger. Nur wenige Herstellern wollen in ihrem Karosseriebau eine zusätzliche Variante eines Seitenteils steuern, um dort die Ladedose unterzubringen (z.B. symmetrisch zur Tankklappe), gerade wenn man von im Verhältnis zu konventionellen Fahrzeugen kleinen Stückzahlen spricht. Im Frontend wird es dank neuer Anforderungen an den Fußgängerschutz auch nicht leichter.
Im Allgemeinen sind bei PHEVs sicher Anbauteile aus Kunststoff bevorzugt, bei BEVs sehe ich dagegen eher die typische Tankdeckelposition.
Der Aufwand für zwei Ladedosen ist auch nicht so gering, dass sich das für den Hersteller wirklich lohnen würde. Entweder braucht man einen aktiven Traktionsnetzverteiler, der beide Ladedosen während des Ladevorgangs galvanisch voneinander trennt (damit man nicht an der einen Ladedose lädt und in die andere seine Finger steckt) oder man verbaut Ladeklappen mit der Rücklesung des Schließzustands, um den Ladevorgang bei zwei geöffneten Ladeklappen zu unterbinden (bei Premiumherstellern z.B. auch i.V.b. mit elektrisch öffnender und schließender Ladeklappe).