Ich behaupte abermals: Nissan hat keine 4 Mrd Dollar investiert, das behaupten sie nur. Sie sind ein international tätiger Konzern mit vorhandener Infrastruktur, vorhandenen Mitarbeitern und vorhandenen Teile-Entwicklungen. Es musste zwar ein neues Fahrzeug entwickelt werden, das aber auf Basis vorhandener und eingekaufter Technik. Daher ist nicht klar, weshalb die Entwicklung so enorm teuer gewesen sein soll. Das gleiche betrifft auch BMWs angebliche 3 Milliarden für i3 und i8.midimal hat geschrieben: Ich frage mich gerade - wie viele Leafs müssen eigentlich noch ausgeliefert werden, damit sich die Anfangsinvestition (4Mrd USD?) für Nissan auszahlt?
Tesla hatte keine Mitarbeiter, keine fertig entwickelten Teile, keine Infrastruktur und entwickelte das Model S für knapp 700 Millionen Dollar. Was am Leaf kostet fast sechs Mal soviel wie die Entwicklung des Model S? Tesla ist deshalb ein so guter Maßstab für die Kosten der Auto-Entwicklung, weil es im betrachteten Zeitraum nur exakt ein einziges zu entwickelndes Produkt und fast keine Werbung gab. Die unter F&E verbuchten Beträge gingen also nur für Model S drauf.
Nissan hat in den Jahren 2006-2012 13 neue Fahrzeuge vorgestellt, in der Zeit aber jährlich nur zwischen 4 und 5 Mrd Dollar für Forschung und Entwicklung ausgegeben haben. Der Leaf muss also mehr als doppelt so teuer in der Entwicklung gewesen sein wie im Durchschnitt aller anderen Fahrzeuge.
Viel wahrscheinlicher ist, dass Nissan (wie die Pharmaindustrie) Marketingkosten und andere Kosten als Forschungsausgaben deklariert. Denn sowohl bei Investoren als auch Politikern kommt es wesentlich besser an, wenn das Unternehmen sagen kann "Wir haben 4 Milliarden in die Entwicklung gesteckt. Wir brauchen jetzt Patente, hohe Preise und möglichst Subventionen, sonst war die ganze Entwicklung umsonst".
Klingt jedenfalls besser als "Wir haben 2 Milliarden in die Entwicklung und 2 Milliarden ins Marketing gesteckt."