SamEye hat geschrieben: ↑
Moin
wie groß soll dann der Akku dieser Ladesäulen sein, bzw. wie viele Fahrzeuge stellst Du Dir vor, sollten an so einer Behelfssäule laden können?
Fahr nach Wolfsburg und schau's Dir selbst an. VW hat halb Wolfsburg mit solchen temporären Ladesäulen gepflastert. Keine Ahnung wie viel kWh in so ein Teil passen. Jedenfalls lassen sich die Dinger schnell tauschen - kommt halt per LKW eine neue, geladene Kiste. Rein logistisches Problem. Die meisten Fahrzeuge können ja (noch) nicht sooo schnell laden. Für die wirklichen Schnelllader gibt es ja dann noch die fest installierten HPC-Lader.
Sowas steckt auch noch in den Kinderschuhen. Man kann solche Akkus ja auch ans Stromnetz anschließen und den Akku "nur" nutzen um die Spitzenlast zu senken. Oder man legt halt einen Stromanschluss zusätzlich zu den Rastplätzen den man dann halt nur zu Spitzenzeiten durch solche Ladeboxen nutzt. Dann muss der Betreiber in der restlichen Zeit des Jahres halt auch nicht den Anschluss bezahlen. Und ja: Sowas ist möglich. Sieht man ja bei Festivals, Jahrmärkten etc. Die brauchen auch nur einmal im Jahr Strom - und davon häufig auch ziemlich viel.
Und dann noch mit Lastmanagement kombinieren und den Akku für "viele Anschlüsse" gemeinsam nutzen (aktuell haben die Kisten in WOB 2 Anschlüsse je Kasten). Da gibt es noch jede Menge zu entwickeln, testen und "erfahren". Die aktuelle Praxis x mal 350 kW irgendwo hin zu stellen ist zumindest in Deutschland bei den Kosten für Anschluss und Bereitstellung nicht bezahlbar. Also müssen sich entweder die Rahmenbedingungen deutlich ändern - oder die Anbieter müssen auf andere technische Lösungen setzen. Es gibt sogar schon Versuche mit Trägheitsspeichern. Auch Wasserstoff + Brennstoffzellen oder H2-Verbrennungsmotoren+Generator sind eine Möglichkeit um den Strom "lokal" zu erzeugen und damit die Kosten für den Netzanschluss zu reduzieren. Ich denke da werden wir in den nächsten Jahren noch die abenteuerlichsten Kombinationen sehen.
Momentan haben die Betreiber von Ladesäulen in dieser Hinsicht aber keine Not - sie können aufstellen was sie wollen und den Preis dann auf den Ladetarif umlegen. Auf Grund der unübersichtlichen Tarife und der Tatsache das kein Betreiber momentan wirklich Gewinne erwirtschaftet gibt es auch nur wenig Druck auf der Kostenseite. Jedem ist klar das man draufzahlt. Das wird - und muss - sich ändern. Wobei sich die momentane Situation halt mehr um den flächendeckenden Ausbau dreht als um die Wirtschaftlichkeit. Was ja auch durchaus nicht schlecht ist - aber eben auch keine langfristige Lösung.
Ciao, Udo