Von Pressen bzw. Verfestigen durch Kaltumvormung war zunächst keine Rede. Es ging erst einmal nur ums Material selbst und dort sind die Werte von 80..180N/mm2 für Rp0,2 doch sehr bescheiden. Ein üblicher S235-Wald- u. Wiesenstahl kommt da schon mit 235N/mm2 daher. Berücksichtigt man den Sion-Kostendruck, werden sie sicher nicht zu hochwertigem Alublech greifen (können).
Des Weiteren vergisst Du hier das Alu-typische Absinken der Streckgrenze in Schweißbereichen. Der Sion wird wohl kaum wie ein Flugzeug (hand-)genietet werden, oder?
Dieses Manko besteht bei Stahl bis mind. Güte S460 nicht. Kompensieren kann man dies nur durch Einsatz höherer Alu-Materialdicken, was auch für die Schweißnähte von z.B. wichtigen Knotenverbindungen gilt. Leider bewirkt dies wieder erhöhte Schweißeigenspannungen, was in einem dynamisch beanspruchten Fahrzeug die Ermüdung auf den Plan ruft. Hier sind teils nochmal höhere Dicken erforderlich, um die risserzeugenden, ermüdungsrelevanten Spannungen klein zu halten.
Typische Beispiele der "Alu ist toll."-Jünger sind allseits bekannte Alu-Bikes. Selten sind deren Rahmen leichter als ein klassischer CrMo-Rahmen und Rahmenbrüche infolge Ermüdung sind auch weit häufiger.
Im übrigen nutzt man im Fahrzeug im Grenzfall auch bis zur weit höheren Zugfestigkeit aus - nämlich beim Crash.
Ansonsten spielen fast nur die sehr niedrigen zulässigen Spannungen infolge Ermüdung am Chassis eine Rolle. Schließlich möchte man ja nicht ständig bei der Durchsicht eine Rissüberprüfung a la Flugzeugtriebwerk oder ICE-Fahrwerk bezahlen.
Just my 1 cent
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VG U x I