Moin auch,
ich hatte mit meinem Energieversorger (EWE) richtig Spaß. Während es bsp. bei NetzeBW ja ein total feines PDF gibt
https://www.netze-bw.de/hausanschluss/elektromobilität , welches man ausfüllt und einsendet, waren drei (!) Versuche, über die Hotline an ein solches Formular zur Anmeldung eines privaten Ladepunkts zu gelangen, erfolglos. Die EWE verwies auf die EWE Netz und die EWE Netz auf den e-Mobility-Service von EWE, welcher dann wiederum auf die EWE Netz zeigte.
Da größere Ladepunkte ja nunmal leider genehmigungspflichtig sind, bin ich dann vor ein paar Wochen zur EWE Netz gefahren und habe mir persönlich jemanden gegriffen, bis ich eine Antwort hatte. Nach mittelschwerer Konfusion (das Thema Ladepunkt-Genehmigungen scheint da absolut nicht auf dem Radar zu sein) kam das Feedback:
„Dafür haben wir kein Formular, welches Sie ausfüllen können. Ihr Elektriker soll uns mal eine Fertigmeldung schreiben und das packen wir dann zu den Akten.“
Mein Entgegnung: „Öhm, das geht nicht. Die Installation hat zwar ein fachkundiger Elektroniker vorgenommen, da das jedoch zufällig mein Herr Bruder war, der sich zudem seit zwei Jahren spezialisiert hat und nicht mehr bei einem klassischen Elektriker arbeitet, gibt's keine Option, da einen Stempel und eine Fertigmeldung zu machen. Ich will einfach nur den Ladepunkt anzeigen und fertig.“
Die EWE dann so „Ja geht nicht, wir brauchen eine Fertigmeldung vom Elektriker, fertig.“
Ich bin dann unverrichteter Dinge abgezogen und fing schon an mich zu ärgern, so doof gewesen zu sein und alles legal und fein und sauber anzeigen zu wollen. Hätte ich den Ladepunkt unangemeldet betrieben, wäre das vllt. keiner Sau aufgefallen, nun saß ich doof da.
Es folgte einen Tag später noch eine schriftliche Einlassung der EWE Netz:
In Ihrer Nachricht schreiben Sie, das Sie von einer Meldung durch einen Elektroinstallateur Abstand nehmen wollen. Ich möchte Sie darauf hinweisen, das laut technischen Anschlussbedingungen die Inbetriebnahme einer Ladestation zustimmungspflichtig ist und die Anlage nur durch einen eingetragenen Elektroinstallateur in Betrieb genommen werden darf.
Hier die Verlinkung zur TAB zum Nachlesen:
https://www.ewe-netz.de/~/media/ewe-net ... 1-2017.pdf
Ich möchte Sie höflichst bitten sich an einen eingetragenen Elektroinstallateur zu wenden und die Ladestation über diesen anzumelden.
Ihre Anmeldung erwarte ich bis zum 04.06.2018.
Also keine Option, dass im Sand verlaufen zu lassen, die hatten mich auf Wiedervorlage.
Ich also in den sauren Apfel gebissen und den Elektriker kontaktiert, der beim Hausbau 2009 die Installation vorgenommen hatte, von meinem Problem „ich brauche eine Fertigmeldung für einen hier installierten Ladepunkt für die EWE Netz“ berichtet und mir schon ausgemalt, was schlimmes kommen würde. Wenn ein Elektriker auf das Werk eines anderen schaut, gibt's meiner Erfahrung nach IMMER was zu mosern. Also davon ausgegangen, dass irgendein weiterer Ärger samt Folgekosten auf mich wartet. Dann aber richtig Schwein gehabt: der Elektriker schaute bei mir vorbei, begutachtete die Installation, war best zufrieden und hat echt für ein besseres Trinkgeld die Fertigmeldung erstellt und eingesendet.
Seitdem habe ich nichts mehr von der EWE Netz gehört (die Fertigmeldung sollte seit drei Wochen dort eingetroffen sein). Eine Genehmigung werde ich wohl auch nicht erhalten, sondern die Fertigmeldung wird fein abgeheftet und fertig. Aber da werde ich nun auch nicht mehr nachhaken, meine Schuldigkeit habe ich getan.
Mein Fazit: bei der EWE ist die Ladepunkt-Meldung/Genehmigung absolut kundenunfreundlich, das lässt sich nicht selbst machen, sondern ein Elektriker darf schön die Hände aufhalten, um das zu stempeln. Dabei dient die Meldung ja nur der Netzausbauplanung, hat also null mit Sicherheit/Abnahme etc. der Technik vor Ort selbst zu tun.
So kann's gehen, wenn man seinen Kram sauber haben möchte ...
Seb.