Mei hat geschrieben:Was es bisher gibt, sind programmierte Abläufe.
Das, was beispielsweise Tesla da betreibt, hat mit „programmierten Abläufen“ eigentlich nichts mehr zu tun. Du scheinst auf dem Stand der Technik von vor 15 Jahren hängen geblieben zu sein. Damals hat man das so gemacht, ja.
Helfried hat geschrieben:Die Software möchte ich sehen, die eine Schneefahrbahn ohne Begrenzungsstangen erkennen kann.
Das wird kommen. Bald kommen. Warte nur ab. Da habe ich sehr großes Vertrauen in meine Kollegen aus dem Automotive-Bereich.
Helfried hat geschrieben:Ein Computer würde wie ein vierjähriges Kind fahren.
Und das weißt Du exakt woher? Was führt Dich zu der Annahme? Der Mensch überschätzt gerne die Leistungsfähigkeit des eigenen Gehirns. Letztlich schaust Du auch nur, wo die Spuren vom Vordermann sind, und fährst diesen nach. Und wenn es keine gibt (zugefrohrener See), dann wird nach Kompass gefahren und etwaigen Hindernissen ausgewichen.
Wie „gut“ das funktioniert, kann man übrigens in zahlreichen Dashcamvideos aus Russland sehen.
Und was glaubst Du, was Dein Gehirn ist? Irgend eine Wundermaschine? Es ist eine recht komplexe Aneinanderreihung und Verkettung von Nervenzellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles, was Du unter den Begriffen „Seele“ und „Bewusstsein“ kennst, ist ein Teil dieser hoch komplexen Verschaltung. Aber letztendlich auch nur „Software“.
Mei hat geschrieben:Maschienen lernen nix.
Daten können Maschinen zig 1000 mal besser und schneller verarbeiten, als ein Mensch.
Definiere mal, was biochemisch im Gehirn abläuft, wenn ein Mensch lernt. Oh, wait … Sorry, Du hast recht romantische Vorstellungen von Intelligenz.
drilling hat geschrieben:Wollte gerade das selbe schreiben, habe vor 25 Jahren schon einen Kurs über neuronale Netze an der Uni besucht und seitdem gab es, soweit ich das beurteilen kann, keine wesentlichen Neuerungen in diesem Bereich. Nur die Rechner sind deutlich leistungsfähiger geworden aber was die Software anbelangt hab ich in der Fachpresse von keinen revolutionären Fortschritten im Bereich der 'KI' gelesen.
Die Lösung kann ich Dir geben: Um ein System zu simulieren, dass eine vergleichbare Intelligenz mit dem Menschen hat, muss man auch ebensoviele künstliche Nervenzellen simulieren. Das ist nicht nur das Gehirn, sondern das komplette Nervensystem in Deinem Körper. Dazu zählt auch das „Muskelgedächtnis“ usw. Und um so viele Neuronen zu simulieren, benötigt man Rechenleistung satt. Das war mit den Rechnern in den '80ern nicht einmal denkbar.
drilling hat geschrieben:Das heißt aber noch lange nicht das sie konsequent bessere Entscheidungen treffen. Bisher zumindest ist das noch nicht der Fall und ich erwarte nicht das sich das sobald ändert.
Was ist gut und was ist schlecht? Wie definiert man eine „bessere“ Entscheidung? Das Entscheidungsvermögen eines intelligenten Systems ist auf seinen maximalen Input beschränkt. Der autofahrende Mensch hat ein räumliches Hörvermögen, zwei Augen mit einem Sichtfeld von ca. 180 °, die sich aneinander gekoppelt drehen lassen, einen drehbaren Kopf, zwei Hände und zwei Füße, sowie einen Gleichgewichtssinn zur „Messung“ der Beschleunigung.
Wichtigstes Organ sind die beiden Augen. Diese können auf eine Entfernung bis ca. 40 Meter räumlich sehen und haben bestenfalls eine Auflösung von ca. 30 Bogensekunden in einem sehr kleinen Bereich mittig im Sehfeld. Nach außen hin nehmen Auflösung und Farbtiefe kontinuierlich ab. Noch dazu hat die Konstruktion einen entscheidenden Mangel, nämlich, dass die Blutgefäße VOR den lichtempfindlichen Zellen liegen. Dass wir diese nicht sehen liegt daran, dass „unbewegte“ Gegenstände von unserem Auge nicht gesehen werden. Damit also für uns nicht alles, was sich nicht bewegt, verschwindet, muss das Auge permanent zittern.
Karlsson hat geschrieben:Genau das sollte meine Aussage sein. Ich weiß auch nicht, wie man ein System freigeben soll, von dem man gar nicht weiß, wie es funktioniert.
Und wenn man es zwar nicht genau weiß, aber in Tests festgestellt hat, dann darf das System nicht weiter lernen und sein Verhalten ändern.
Ich leg mich gleich auf den Boden. Ersetze mal Deinen Begriff „System“ durch Mensch. Auch dort weißt Du nicht, wie es funktioniert. Auch dort kannst Du nur in einer Fahrprüfung feststellen, ob es binnen 45 Minuten fehlerfrei unterwegs ist. Auch beim Menschen weißt Du nicht, welche Eigenarten und welchen Quatsch er sich in seinem langen Autofahrerleben so aneignet. Riskante Überhohlmanöver, Ampeln vorsätzlich ignorieren, bei Regen mit 250 km/h über die Bahn knallen, … Ich empfehle für die ultimative Ernüchterung immer, sich ein paar Dashcamvideos auf YouTube anzusehen. Da kommt man sehr schnell zu dem Fazit, dass der Mensch im Allgemeinen denkbar ungeeignet dafür ist, ein Fahrzeug zu führen.
150kW hat geschrieben:Der Google Übersetzer ist ein Hinweis auf fortschritt bei künstlicher Intelligenz?
Kennst Du DeepL?
Karlsson hat geschrieben:Es gibt hier zudem auch reichlich Möglichkeiten, das System zu manipulieren und es missbräuchlich zu verwenden.
Genau mein Reden. Sehen wir ja bei den gehirngewaschenen IS-Amokfahrern, die Ihre Kleinlaster und LKWs in die Menschenmenge lenken.
Hilde.Knallinger hat geschrieben:Nicht umsonst sind Industrieroboter umzäunt und das ist noch eine recht "einfache Übung" im Vergleich zum Strassenverkehr.
Und mal ganz im Ernst, autonomes Fahren passt einfach nicht in einen Verbrenner.
Dass Du zunächst sagst, Du seist mit der Materie vertraut, und dann so einen unsinnigen Vergleich ziehst, erstaunt mich dann doch. Dir sollte klar sein, dass ein Industrieroboter keine Intelligenz hat. Er ist deswegen umzäunt, da er keine Sensoren dafür hat, dass etwas nicht nach Plan läuft. Er fährt ein vorher auf den zehntel Millimeter fest einprogrammiertes Programm ab. So etwas ist freilich für den Straßenbetrieb völlig ungeeignet! Läuft da dann jemand in den Arbeitsbereich rein und greift da hin, wo er eigentlich schweißen möchte, kann er das nicht erkennen. Man könnte nun zig Sensoren dran bauen, die ihm einen sicheren Betrieb in der Öffentlichkeit ermöglichen, oder man spart sich den Aufwand und packt ihn in einen Käfig.
Und warum passt autonomes Fahren nicht zum Verbrenner? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Warum soll sich das ausschließen? Aus modischen Gründen?