DerOppel hat geschrieben:Der größte Kritikpunkt an meinem GTE die zu geringe Ladeleistung. Wenn er wenigstens zweiphasig laden könnte, würde ich noch mehr Strecke elektrisch zurücklegen. Höhere Ladeleistung wäre mir wichtiger als eine größere elektrische Reichweite.
Diese Feststellung habe ich schon vor langer Zeit auch hier geäußert.
Es ist weniger die mangelnde Reichweite das Problem, sondern die langsame Ladegeschwindigkeit.
Beim Ampera ist das das Verhältnis in etwa so: 1 Stunde fahren, 3 Stunden laden.
D.h. ich kann in 24 Stunden rund 300km elektrisch zurücklegen (bzw. 350km, dann aber mit leerem Akku nach diesen 24 Stunden).
Hätte ich einen 11kW-Lader drin, dann würde das Verhältnis schon grob 1:1,5 aussehen. D.h. rund 600km pro 24 Stunden.
Es kommt bei mir schon häufiger vor, daß ich zwar den Zielort rein elektrisch erreiche, aber wegen der mangelnden Ladeleistung in der zu kurzen Verweildauer vor Ort nicht genug nachladen kann, um wieder rein elektrisch nach Hause zu kommen.
Ein BEV müßte daher auch mindestens 11kW AC können, um das zu leisten, denn wenn ich so drüber nachdenke, waren das meist solche Fälle, wo es auf der Strecke (selbst mit gerade noch akzeptablen Umwegen nicht) auch keine DC-Lader gab (und derzeit auch nicht gibt). Ja, es gibt mittlerweile BEVs, die das können, und es soll auch Leute geben, die sich neue Autos kaufen wie andere neue Socken. Aber dazu gehöre ich nicht.
Dazu kommt die Unwägbarkeit, an diesen Orten überhaupt laden zu können. Es kam schon vor, daß ich froh war, mit dem PHEV dort gewesen zu sein und nicht mit einem BEV (zweimal defekt, einmal belegt). Sowas wird sich in Zukunft aber hoffentlich verbessern, daß es mehr Ausweichmöglichkeiten gibt.
Mehr Reichweite gibt einem mehr Freiheiten, klar.
Aber ein Fahrzeug mit einem 60kWh-Akku, das auch am DC-Schnelllader ewig braucht, um auf 80-90% zu kommen, weil die Ladeleistung schon bei etwa 50% SOC massiv einbricht, hilft mir da auch nicht weiter. Dann lieber einen kleineren Akku, dafür aber eine zackige Ladegeschwindigkeit bis kurz vor Schluß.
Daher ist unser Hauptfahrzeug ein PHEV, welches im Alltag trotzdem nahezu rein elektrisch bewegt wird. Sollte es mal nicht reichen, dann ist es so, wie es Schüddi schon beschrieben hat.
Das Zweitfahrzeug ist ein BEV.
Wenn diese Fahrzeuge an ihr Lebensende kommen, dann schauen wir mal, was es so gibt. Für den Moment muß ich sagen, daß mich derzeit kein aktuelles oder angekündigtes BEV so wirklich vom Hocker reißt, daß ich das als Hauptfahrzeug akzeptieren würde.