Grundsätzlich gilt halt: Je mehr Teile, desto höher die Fehlerwahrscheinlichkeit. Natürlich spielt da auch noch die Komplexität, Qualität und Auslegung der Teile rein. Aber die grundsätzliche Aussage bleibt trotzdem richtig.
Ein PHEV ist IMMER schwerer als ein vergleichbarer Verbrenner. Daher ist auch der Spritverbrauch im Verbrennerbetrieb höher. Dieser "Mehrverbrauch" muss erstmal kompensiert werden bevor sich Vorteile für das PHEV im Bezug auf Abgase/Verbrauch ergäben. Auch die zum Bau nötigen Ressourcen verschlechter ein PHEV erstmal gegenüber einem Verbrenner.
Der Rest hängt von der Nutzung und vom Fahrprofil ab. Zum Glück scheinen immerhin die Zeiten vorbei zu sein in denen PHEVs nur 20 km elektrisch geschafft haben. Ab 50 km fängt es halt für Viele an im Alltag interessant zu werden, denn da liegt man im Bereich der "üblichen täglichen Fahrleistung". Viele Menschen könnten mit solchen Fahrzeugen also im Alltagsbetrieb praktisch vollständig elektrisch fahren. Wenn die Fahrzeuge das denn zulassen würden.
Leider springt bei vielen PHEVs aber der Verbrennungsmotor trotzdem gelegentlich an obwohl genug Strom im Akku wäre. Kälte im Winter. Vollgas auf der Autobahn. Teilweise liegt das an "schlechtem Fahrzeugdesign". Die Autos sind halt für den Kombiantrieb konstruiert worden - nicht für einen vorrangig elektrischen Betrieb. Sieht man bei den meisten Fahrzeugen auch schön an der miesen Ladeleistung.
"Richtig gut" würden PHEVs, wenn sie:
* >80 km Reichweite bieten
* Der Antrieb so auf das Fahrzeug abgestimmt ist dass der Verbrenner zu keiner Zeit "benötigt" wird um Heizung oder Fahrleistung bereitzustellen
* Eine hohe AC-Ladeleistung haben
* schnelladefähig sind
Wenn das erfüllt wäre, dann würden die allermeisten Autofahrer mit solchen Fahrzeugen eine sehr großen Teil ihrer Fahrleistung elektrisch bewältigen können. Durch die hohe Reichweite würde es sich auch "lohnen" häufiger mal zu laden - insbesondere wenn die Preise für Benzin und Strom einen Vorteil in Richtung Strom zeigen. Und auch auf Langstrecken würde es sich dann "lohnen" bei einer Pause zu laden.
Nachteil dieses Konzepts aus technischer Sicht: Bei Vielen würde der Verbrenner praktisch NIE anspringen. Das passt aber nicht zu den aktuell verwendeten Motoren. Die gehen schlicht kaputt, wenn sie nicht einigermaßen regelmäßig in Betrieb genommen werden. Aber das ist ein Problem welches sicherlich lösbar ist. Allerdings nicht wenn man als Hersteller einen Verbrennungsmotor aus dem Regal verwenden möchte.
Ciao, Udo