Dentaku hat geschrieben:Da ich kein Elektriker bin habe ich eine grundsätzliche Frage bezüglich des Ladens über eine normale Schuko-Steckdose. Kann man bedenkenlos das Auto über ein Verlängerungskabel (Kabelrolle) an einer Gartensteckdose aufladen?...
Ich schließe mich meinen Vorrednern mit einem entschlossenen JEIN an!
Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass das E-Auto mit dem serienmäßigen Schuko-ICCB-Ladekabel (Ladeziegel) geladen werden soll!?!
Wenn es um seltenes /einmaliges Nachladen im Garten geht, dann würde ich das bedenkenlos bejahen, wenn man den Ladestrom auf ca. 10A /230V (2300W) reduziert und nach ca. 30min. mal testweise die Steckverbinder anfasst, ob sie sich erwärmen ... Wenn ja - weitere Stromreduzierung bzw. Ladeabbruch und Kontrolle /Ertüchtigung der Steckverbindungen.
Sollte das Laden im Garten aber regelmäßig geplant sein, dann lohnt sich (evtl. nach anfänglicher Testphase) eine geringe Investition, um unliebsame Überraschungen (verschmorte Dosen, Ladeabbrüche, höhere Verluste) zu vermeiden und sicher zu laden:
1. Anschluss im Garten: Im Garten eine hochwertige Schuko nahe dem Auto oder eine blaue CEE 230V/16A Dose neu installieren. Nur diese blaue CEE230/16 (Caravandose /Campingdose) ist offiziell für Dauerlast geeignet!
Optimalfall:
Neues Kabel 3x2,5qmm ziehen, möglichst weit in Richtung Auto. Idealerweise so, dass man ganz ohne zusätzliche Verlängerung auskommt (Außendose an der Grundstücksgrenze) und man direkt das ICCB-Ladekabel des Autos anstecken kann. Die Schukodose sollte dann etwas solides sein, bspw. die von Renault zum Laden zertifizierte "LeGrand greenup" (090470) ...
Alternativ eine blaue CEE230V Aufputzdose (mit eigener 16A-Sicherung im Stromanschlusskasten) neu montieren. Laden dann mit entsprechend passender Verlängerung ..., so wäre ein sauberer (Neu-)Anschluss möglich.
Praxislösung:
Parallel zur bisherigen Gartensteckdose die blaue CEE230 anklemmen. Natürlich sollte /darf man aber nicht beide Dosen gleichzeitig nutzen und die Zuleitung /Absicherung sollte in Ordnung sein. Das kann man selbst nachschauen, aber offiziell darf eh nur ein Elektriker 230V installieren ...
2. Verlängerung (vermutlich bis außerhalb des Gartens)
Optimalfall:
Ein Verlängerungskabel 3x2,5qmm neu und passend in der benötigten Länge konfektionionieren: gartenseitig blauer CEE-Stecker, autoseitig eine gute Schukobuchse (bspw.
Mennekes AMAPLAST) - kein billiger Baumarkt-Kram.
Praxislösung:
Die Kabeltrommel auf die benötigte Länge kürzen (muss ja immer komplett abgewickelt werden!!!) und mit einem CEE-Stecker versehen. Braucht man die Kabeltrommel auch noch als Schuko-Verlängerung im Garten, einfach an das abgeschnittene Ende mit dem Schuko-Stecker eine blaue CEE-Buchse montieren. Dann kann man das abgeschnittene Ende wieder sicher "anstückeln" - nur der blaue CEE-Verbinder aus Buchse+Stecker lässt sich natürlich nicht mehr mit aufwickeln auf die Trommel ...
Ich würde die Kabeltrommel aber nur dann dauerhaft nutzen, wenn sie 3x2,5qmm Querschnitt hat - sonst sind die Verluste zu hoch.
Heavendenied hat geschrieben:An einer guten Schuko die extra abgesichert ist und eine ordentliche (eigene) Zuleitung hat kann man wohl auch mit 12-16A regelmäßig laden.
Dann musst Du "gute Schuko" , "ordentliche (eigene) Zuleitung" und "regelmäßig" näher präzisieren! Dürfte in 99% nicht gegeben sein, denn wer hat schon 2,5qmm zur Schukodose gelegt ...
Die oben erwähnte Schukodose IP55 von LeGrand kostet ca. 50€ (
bei AMZON 85€ !!! ) und so etwas hat man im Regelfall eben nicht im Kleingarten. Bei allen "normalen" Schukodosen leiern nach und nach die Kontakte aus und die Übergangswiderstände steigen ...