dkt hat geschrieben:
Für mich bleibt es noch dabei. BMW hat, um Kosten zu sparen, den REX nicht als Lademöglichkeit für die Batterie konzipiert. Das Argument der Ladeverluste dazu, ist relativ. Der Verbrenner ist immer die schlechte Variante für den Energieeinsatz, da fallen die Ladeverluste dann auch nicht mehr ins Gewicht.
Hallo Dieter,
wir sind ja gar nicht so weit auseinander. Auch ich finde den REX als nicht gerade vorteilhaft. Mir wäre es auch lieber, wenn die Fahrzeuge wie i3, Leaf, Zoe, und die anderen Mindestreichweiten unter schlechtesten realen Bedingungen von 200 km hätten. Haben sie aber leider noch nicht. Das wird erst kommen wenn sie "Werbereichweiten" von 300 bis 350 km erreichen. Und dazu bräuchten sie eben um die 40 bis 50 kWh Akkukapazität nach heutigem technischen Stand. Das sehe ich aber noch lange nicht in der "Golfklasse" und dazu zähle ich den i3, genauso wie den Leaf und mit Abstrichen den Zoe.
Hätten wir überall ein flächendeckendes Netz von Schnelladern und wären auch alle Fahrzeuge damit ausgerüstet, hätten wir bei heutigen Fahrzeugen immer noch den Nachteil, dass sie bei schlechten Wetterkonstelationen alle 70 km für 30 bis 40 Minuten an den Lader müssten. Da ist der REX vom Praxisnutzen gar nicht so schlecht. Das Benzin wird zum Fahren benutzt, die Bremsenergie speichert die Batterie. Je nach Streckenprofil kommt da auch wieder Strom zurück. Für meinen persönlichen Einsatz bedeutet der REX, ich habe in dem Wagen immer die angegebenen 160 km Reichweite zur Verfügung. D.h. bei den kritischen Winterfahrten werde ich wohl im Schnitt immer 5- 20 km mit REX unterwegs sein, bevor er wieder an die Ladesäule kann. Ich kaufe dieses Extra ja nicht, damit ich ohne Probleme 300 oder 500 km Dauerreichweite erzielen kann. Für mich steht der elektrische Nutzen im Vordergrund. Und ich sehe halt die Reichweite als zur Zeit noch sehr kritisch an.
Zum zweiten, die Begrenzung der Autoindustrie auf kleine Batteriegrößen, als notwendig und richtig anzunehmen, halte ich für weniger stichhaltig. Ich glaube eher, dass die Autoindustrie mehr von den fehlenden Entwicklungsanstrengungen und damit, den fehlenden Ergebnissen dazu, getrieben wird und nicht von rationalem Verhalten.
Ich nehme Sie nicht als notwendig und richtig an. Es wird halt nur so praktiziert.
BMW hat, nach meiner Auffassung, den Schwerpunkt eher in der Karbontechnik gesehen, deshalb ist es bei der Batterie, bei teuren 18,7 kWh geblieben.
Mercedes kauft immerhin 28 kWh Batterien von Tesla, das sind fast 50% mehr Speicher.
Nicht ganz: Die 28 kWh beim Benz lassen sich ja auch nicht zu 100% nutzen. Der Unterschied zwischen BMW brutto knapp 22 kWh und Mercedes sind gerade mal 6 kWh. Und die braucht die B-Klasse bei ihrem Gewicht auch um nur annähernd an die realen Reichweiten des i3 heranzukommen.
Ich bin nach wie vor noch am Überlegen, einen i3 zu kaufen, deshalb die intensive Diskussion hier im Forum. Bis jetzt neige ich noch zur Zurückhaltung, schon auch, abgesehen von der Batterie (Garantie für nur 100.000 km und auch wegen der 18,7 kWh), ist es vor allem wegen des stolzen zusätzlichen Preises von um die € 4.000 für einen Zweizylinder REX, der nicht einmal zum Laden fähig ist (einmal abgesehen von der übrigen Ladetechnik). Das Ganze dann für ca. € 40.000?
Wäre ja super, wenn er mit REX schon für 40.000 Euro zu haben wäre. Leider wird der Endpreis sich Richtung 44 bis 46.000 Euro verlagern, sofern man der einen oder anderen Versuchung nicht widerstehen kann. Ich werde auch mal den I-Agenten fragen, warum der gleiche Wagen in England 160.000 km Garantie auf die Batterie bekommt. immerhin 80% der rechnerischen Lebensdauer (130 km x 1.500 Ladezügeln). Wobei die ja fast auch nur auf dem Papier steht. Bis 70% Minderleistung dürften einige Jahre und vor allem auch km ins Land gehen. Die wenigsten werden (Gott sei Dank) damit in unseren Breiten konfrontiert.
Klar ist der Wagen - wie auch alle anderen EV's - noch viel zu teuer. Hier eine Wirtschaftlichkeitsberechnung aufzuzeigen ist blanker Hohn. Als gewerbliche Zulassung kann man ihn sich noch einigermaßen schön rechnen, als Privatkäufer hat man dagegen keine Chance. Aber es macht halt nun mal verdammt viel Spaß ein EV zu fahren. Und es ist wichtig das es Leute gibt die in diese Technik investieren. Sie werden den Weg für eine günstige Elektro-Mobilität ebnen.
Und was hat Danny DeVito (seinerzeit ausgewählter Besitzer eines EV1) bei der Übergabe seines Volt sinngemäß gesagt: "Der wird mir aber jetzt nicht wieder weggenommen, den darf ich behalten?"
Das ist immerhin schon ein gewaltiger Fortschritt gegenüber den glorreichen Elektro-Zeiten vor 16 Jahren.
Juergen