Hallo wertes Forum, dies ist mein erster Eintrag und vorab vielen Dank für die guten Informationen, die man hier findet. Einen Bereich, wo man sich persönlich vorstellen kann habe ich nicht gefunden, deshalb ein paar Infos über mich.
Als ich dieses Video vom Thomsen gesehen habe, war mir klar, wohin die Reise geht.
Dann machte Tesla in Düsseldorf auf und wir sind den auch gefahren. Heute in Hilden dann den i3. Leider konnten die Meinungen zwischen meiner Frau und mir nicht stärker auseinander gehen. Ich fand die Materialien und die Anmutung ganz nett, meine Frau war von der "Berg- und Talbahn" (Armaturenbrett) sichtlich entsetzt. Wo ich ihr allerdings recht geben muss, ist der "verschenkte" Raum bis zur Frontscheibe. Dort finden sich bei Raumlimousinen anderer Hersteller clever gemachte Ablagesysteme, beim i3 so gut wie keine Ablagen (Ausstattung Loft). Mich hat auch gewundert, warum man nichts mit der "Getriebekonsole" anzufangen wusste - eigentlich eine feste Größe, wo BMW seit Jahrzehnten gute Arbeit zeigt.
Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, wenn man von VW, Audi oder Mercedes kommt. Ich finde den kleinen Schalthebel im Tesla (ein MB Teil) besser als den klobigen Schalter rechts beim i3. Ehe man sich versieht, ist man im Rückwärtsgang, es wäre eine Kleinigkeit gewesen, hier eine mechanische Sperre einzubauen, die einem das auch haptisch signalisiert. Die Schalterfunktionen vom linken Bediensatelliten waren allesamt vom Lenkrad verdeckt und eine sich mir intuitiv erschließende Funktion bot sich mir nicht an. Leider sind viel zu viele Knöpfe und Regler am Lenkrad. Ich wollte das Radio leiser machen und habe dabei prompt die Spracherkennung aktiviert (ist der Knopf unterhalb der "leiser-Taste").
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte den i3 nicht in Grund und Boden schlecht machen - aber was zählt mehr als der erste Eindruck?
Man kommt nicht drum herum, sich mit dem Navi-Konzept auseinander zu setzen. Auch wenn das nach ca. 30 Sekunden "verstanden" ist, lenkt mich die Funktionswahl über die Ebenen und Funktionsgruppen per Knopf in der Mittelkonsole viel zu sehr vom Verkehr ab. Im Tesla habe ich mich hingegen sofort zurecht gefunden. BMW hat die Chance, alles neu und "richtig" zu machen nicht genutzt. Ein Wirrwar von Tasten um den dicken Wählknopf in der Mittelkonsole, mit winziger Beschriftung, die zum überwiegenden Teil auch noch verdeckt sind. Warum will mich BMW ständig "von der Freude am Fahren" ablenken?
Sitzposition und Sitzkomfort sind besser als im Tesla, die Rundumsicht ebenfalls. Der Vorführer hatte ein Glasschiebedach, welches meiner Meinung nach nicht empfehlenswert ist. Es öffnet zwei Schlitze oberhalb der Frontpassagiere mit ca. 30 x 40 cm lichter Weite.
Über die Türen wurde schon genug geschrieben, für Familien mit zwei Kleinkindern sicher OK, wir konnten uns nicht damit anfreunden. Der Kofferraum hinten ist definitiv zu klein, das Umklappen der Rücksitze habe ich nicht probiert, es erschien mir einfach zu kompliziert. Der "Kofferraum" vorn ist ein schlechter Witz, was hat denn BMW dort alles verbaut?
Das Fahrerlebnis: Sensationell. Klar, der Tesla hat mehr Feuer. Aber der i3 macht eine gute Figur! Die Rekuperation (also das Fahren ohne Bremspedal) ging mir schneller in Fleisch und Blut über als beim Tesla.
Fazit: Abgesehen von den Startschwierigkeiten bei der Bedienung und einer nicht konsequent von BMW zu Ende gedachten "Mensch-Maschine-Schnittstelle" (darf ich das sagen?) bin ich vom Fahrerlebnis seeeehr positiv überrascht. Perfektes Handling, super präzise ansprechende Bremsen, angenehme Sitzposition und für zwei Leute mit 7.500 km Fahrleistung / Jahr eine perfekte Lösung.
Trotzdem schaue ich mir mal an, wie die Version 3.0 in zwei Jahren aussieht. BMW ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg und zeigt VW und Konsorten, wo der Hammer hängt.
Meint der ratzfatz.