Hallo Zusammen,
bin nun auch stolzer Besitzer eines Renault ZOE Intens.
Habe mir das Auto Ende Januar in Freising bei München gekauft und hatte mir vorgenommen es selbst bis ins Ruhrgebiet (Recklinghausen) zu fahren.
Erste Erfahrungen bei ca 0°C und dem Wunsch 120 km Reichweite zu erreichen.
Am 5.2. hab ich das Auto in Freising abgeholt und wollte 120 km bis nach Augsburg/Schwabmünchen Non Stop schaffen. Nachdem ich mich bei der ersten Fahrt die Freisprechanlage testete (langes Telefonat), lernte ich, dass beim Telefonieren der Navi nicht mehr notwendige Richtungsänderungen akkustisch meldet. Promt verfährt man sich in der Fremde um 8 km und der resultierende Umweg war dann 20 km lang. Zu lang um das Ziel zu noch zu erreichen. Die Fahrt begann spät am Abend, so dass die vielen Tankstellen in der Nähe entweder zu hatten oder nur 3,6 kW bis 11kW Ladeleistung boten.
Mit Klimaanlage auf Minimalstellung und 80 km/h schlich ich nach Landsberg (am Lech) zur LEW Säule. Mit ca. 8 km Restreichweite erreichte ich diese. Nach einer einstündigen Tankpause ging es dann bis nach Schwabmünchen.
Gelernt:
- Auch wenn der Zoe lange Zeit behauptet, dass man das Ziel vermutlich nicht erreichen wird ... der Zoe hat noch Batteriereserven, die sich erst zeigen wenn man nahe am Ziel ist. Man darf dem Auto ruhig 10km mehr zutrauen als es selbst vorgibt.
- Beim fahren in unbekannter Gegend nicht telefonieren, wenn man auf die Navi Ansagen angewiesen ist.
Die Große Tour 630 km bei -10 °C bis -5°C
Gepant habe ich mit 80 km Reichweite. Musste aber manche 100 oder 110 km Strecke mit aufnehmen um nicht zu oft Laden zu müssen.
Ich hatte mir leider vom Verkäufer nicht erklären lassen wie man während des Ladens auch das Auto heizen kann ...
Eine Decke vom aktuellen Aldi Angebot, damit es in den Ladepausen nicht zu kalt im Auto wird, und ich war vorbereitet.
- Start gegen 16:45 Uhr am 6.2. in Schwabmünchen.
- 30 min Auftanken in Augsburg an einer LEW Säule und dann gings los.
- Nächstes Ziel Dinkelsbühl, verschneite Straßen, Schneesturm, 1 gesperrte Straße, Eisekalt, der ZOE heizte nicht oder kaum ...
Im Eco Modus heizt er halt sehr wenig ...
- 19.20 Uhr nachtanken in Bopfingen, damit ich den nächsten Ladepunkt in Dinkelsbühl erreiche.
Gelernt: Kleingeld mitnehmen, damit man den Betreiber der kostenlosen Ladesäule etwas Aufwandsentschädigung hinterlassen kann.
- 21.20 Uhr Ladepause: VR Bank Dinkelsbühl, Kostenfrei (danke), sehr einfach zu bedienen und gut zu finden,
nächsten Ziel in 96 km, Im Eco Modus mit maximalgeschwindigkeit 96 km/h (wo es ging).
- 23.00 Uhr Ladepause: Wolkshausen, die letzten 2 km führte mich der Navi zwar über kleine Straßen und sogar 500m Feldweg, aber das Ziel war ja nahe
Nächstes Ziel in 101 km. Hier fuhr ich schon mutiger. ZOE schätze bis zu 12 km weniger mögliche Reichweite, als das Ziel entfernt war. Im Eco Modus auf der Autobahn oft mit nur 80 km/h gefahren um das Ziel zu erreichen. Die Bergige Gegend fordert halt auch Leistung...
- 01.40 Uhr Ladepause: Stockstadt (23 kWh), nächstes Ziel in 87 km
- 03.50 Uhr Ladepause: Langgöns 5%-->97% (21,5 kWh), nächstes Ziel in 94 km
- 06.20 Uhr Ladepause: Wenden, 8% --> 99%, nächstes Ziel in 93 km geplant,
Bin schneller gefahren als nur eco Modus um km zu reißen, Resultat zeitiger Laden wurde notwenig
- 09.00 Uhr Ladepause: Dortmund Volksgartenstrasse, Ladestation war mit 22kW angegeben, war mit 2 Verbrennern zugeparkt ..., und lud nur mit gefühlten 11kWh. Nächstes Ziel in ca. 30 km zu Hause
- 10.00 Uhr Ankunft
Zusammenfassung:
- 17 Stunden Fahrt inkl. Ladepausen bei Minusgraden.
- In den Ladepausen konnte ich trotz Kälte, dank der Decke, oft gut einschlafen.
- Erstaunlicherweise bin ich entspannt und relativ gut ausgeschlafen angekommen.
- Eine derartige Langstreckenfahrt ist mit einem Stom Auto ein kleines Abenteuer.
- Bei Minusgraden würde ich mir das nächste mal beheizbahre Schuhsolen (mit 12V Anschluss) organisieren.
- Mit Familie und Kindern kann ich so nicht reisen
- Langstrecken sollte man, wenn überhaupt, lieber im Sommer fahren
- Hoffen wir, dass die Bahn die Autozüge noch lange anbietet und für Strom-Autos besondere Angebote macht. Denn wir Stromautofahrer würden das bestimmt gern nutzen, wenn wir dadurch auf einen Verbrenner-Zweitwagen verzichten könnten.