jok58 hat geschrieben:...
Wenn der angekündigte Preis vom Leaf 2018 richtig ist, dann liegen Leaf und Ioniq etwa gleich.
Auch ergeben meine Recherchen eine ähnlich lange Lieferzeit.
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Ja, wenn Du den 2018er Leaf meinst, wird die Lieferzeit wohl gleich sein. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass Du den aktuellen Leaf mit der 30kWh-Batterie meinst, denn ich dachte nicht, dass der neue bereits lieferbar ist. Zum 2018er Leaf habe ich keine Erfahrungswerte, und ich habe noch nie einen real gesehen, scheint aber auf den ersten Blick ein recht ansprechendes Auto zu sein, und mit der 40kWh Batterie ist er auch gut versorgt, und vielleicht sogar sparsamer, als der aktuelle.
Wegen der Berichte über zugeparkte und nicht funktionierende Ladesäulen muss ich sagen: Das ist leider zur Zeit sehr oft so, dass in den Medien Berichte erscheinen, die die Probleme, die man als Elektrofahrer hat, in den Vordergrund stellen, und nur wenig der Vorteile Zeigen, die man genießt. Das ist einerseits richtig so, dass Missstände angeprangert und zur Öffentlichen Diskussion gestellt werden, andererseits sieht die Situation im Einzelnen in der Praxis dann oft sehr viel weniger dramatisch aus.
Wenn Du einen neuen Leaf hättest und zu Hause und auf der Arbeit an einer sagen wir mal blauen CEE Dose laden könntest, würden Dir diese Ladesäulen in den Innenstädten am Straßenrand mit 22kW erstmal herzlich egal sein. Egal, ob zugeparkt oder nicht, funktionierend oder nicht - Du wärst schlicht nicht auf sie angewiesen. Was Du dann brauchst sind Deine festen Ladepunkte zu Hause und bei Deinem Arbeitsplatz, und für Langstrecken Schnellladestationen auf den Autobahnen und Fernstraßen - und die funktionieren meiner Erfahrung nach meist sehr zuverlässig, wenn man nicht mit einem Renault ZOE an einer Säule AC-Schnellladen will, die von EnBW aufgestellt wurde. Solche Schnelllader wurden innerhalb weniger Monate von Tank&Rast zusammen mit Partnerunternehmen zu hunderten aufgestellt, und es kommen noch mehr dazu, so dass man jetzt innerhalb Deutschlands mit jedem gängigen E-Auto praktisch überall hinkommt, wenn man ab- und zu einige Minuten Ladepause einlegen kann.
CHAdeMO wird sicher noch eine Weile bleiben und wird momentan auch noch ausgebaut, aber politisch ist gewollt, dass CCS letztendlich der Standard in Europa werden wird, und selbst asiatische Hersteller wie Hyundai bieten ja Fahrzeuge mit CCS an. Die ganzen neuen Schnelllader an den Autobahnen haben aber alle auch noch CHAdeMO, und ich denke, so schnell wird sich das auch nicht ändern. Interessant wird es dann, wenn die Ladeleistungen mal auf 150kW und mehr erhöht werden. Da wird sicherlich nur noch CCS aufgerüstet werden, und CHAdeMO wird in Europa bei 50kW bleiben, obwohl da technisch auch mehr möglich wäre. Aber die Förderung vom Staat gibt es eben nicht mehr dafür.
Die 22kW-Ladesäulen in den Innenstädten sind nur für Laternenparker wichtig, die das Auto nicht zu Hause laden können, oder für E-Autos, die keine Schnellladefunktion haben. Ich selber nutze solche Säulen nur, wenn sie kostenlos sind, und ich z.B. während des Einkaufens dort nachladen kann, weil mir das den Strom zu Hause spart. Wirklich darauf angewiesen bin ich aber nicht, und ich denke niemand ist das, der ein Auto mit Schnellladefunktion und Lademöglichkeit zu Hause hat. Somit sollte man bei solchen Medienberichten vorsichtig sein, und überlegen, ob man selbst von dem Problem, das geschildert wird, überhaupt betroffen wäre.