Plug-In Hybrid oder E-Auto

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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

jok58
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Ich habe gestern einige Videos zu Ladestationen etc. auf Youtube gesehen.

Es ging um besetzte, zugeparkte, defekte oder kaum vorhandene Ladestationen.

Jetzt frage ich mich doch wieder ob ein Hybrid die bessere Wahl ist.
Wenn ich zuhause und bei der Arbeit günstig laden kann, dann fahre ich jeweils ca. 2 mal 50 km elektrisch und fahre 2 mal 60 km mit Verbrenner wenn es gut geht. Das ist auch vom finanziellen akzeptabel.

Wenn ich da stundenlang warte (weil besetzt oder geringer Ladestrom) und nicht nach Hause fahren kann, wenn mal das Laden daheim oder bei der Arbeit nicht geplappt hat, würde mich schon nerven.
Oder ich mal 500 km fahren will und 5 Studen für das Laden warte.

Wie sind da eure Erfahrungen? Waren das alte Videos.
Auf meiner Strecke zur Arbeit gibt es ca. alle 30 km CHAdeMO.
Bleiben die oder werden die abgebaut um den Asiaten den Saft abzudrehen?
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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

jok58
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phonehoppy hat geschrieben:
jok58 hat geschrieben: An Deiner Stelle würde ich mir aber auch noch den Hyundai IONIQ anschauen, da er meiner Meinung nach das modernere Auto ist und auch vom Preis/Leistungsverhältnis her mehr bietet. Der Akku ist wohl kleiner als beim aktuellen Leaf, aber der IONIQ ist auch sparsamer und kann an entsprechenden Schnellladern schneller als der Leaf geladen werden. Zudem hat er als Schnellladeanschluss das in Europa als Standard gesetzte CCS, während der Leaf noch auf CHAdeMO setzt. Es gibt zwar momentan noch genügend CHAdeMO Lader und auch bei neuen Ladestationen werden die noch mit aufgebaut, aber wer weiß wie lange noch...
Wenn der angekündigte Preis vom Leaf 2018 richtig ist, dann liegen Leaf und Ioniq etwa gleich.
Auch ergeben meine Recherchen eine ähnlich lange Lieferzeit.
Die angegeben Reichweite ist beim Ioniq 280 km und beim Leaf 380 km.
Auich wenn man die nicht erreicht habe ich beim Leaf doch mehr Reserven z.B. im Winter oder mit 50% geladenem Akku.
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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

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jok58 hat geschrieben:...
Wenn der angekündigte Preis vom Leaf 2018 richtig ist, dann liegen Leaf und Ioniq etwa gleich.
Auch ergeben meine Recherchen eine ähnlich lange Lieferzeit.
...
Ja, wenn Du den 2018er Leaf meinst, wird die Lieferzeit wohl gleich sein. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass Du den aktuellen Leaf mit der 30kWh-Batterie meinst, denn ich dachte nicht, dass der neue bereits lieferbar ist. Zum 2018er Leaf habe ich keine Erfahrungswerte, und ich habe noch nie einen real gesehen, scheint aber auf den ersten Blick ein recht ansprechendes Auto zu sein, und mit der 40kWh Batterie ist er auch gut versorgt, und vielleicht sogar sparsamer, als der aktuelle.

Wegen der Berichte über zugeparkte und nicht funktionierende Ladesäulen muss ich sagen: Das ist leider zur Zeit sehr oft so, dass in den Medien Berichte erscheinen, die die Probleme, die man als Elektrofahrer hat, in den Vordergrund stellen, und nur wenig der Vorteile Zeigen, die man genießt. Das ist einerseits richtig so, dass Missstände angeprangert und zur Öffentlichen Diskussion gestellt werden, andererseits sieht die Situation im Einzelnen in der Praxis dann oft sehr viel weniger dramatisch aus.

Wenn Du einen neuen Leaf hättest und zu Hause und auf der Arbeit an einer sagen wir mal blauen CEE Dose laden könntest, würden Dir diese Ladesäulen in den Innenstädten am Straßenrand mit 22kW erstmal herzlich egal sein. Egal, ob zugeparkt oder nicht, funktionierend oder nicht - Du wärst schlicht nicht auf sie angewiesen. Was Du dann brauchst sind Deine festen Ladepunkte zu Hause und bei Deinem Arbeitsplatz, und für Langstrecken Schnellladestationen auf den Autobahnen und Fernstraßen - und die funktionieren meiner Erfahrung nach meist sehr zuverlässig, wenn man nicht mit einem Renault ZOE an einer Säule AC-Schnellladen will, die von EnBW aufgestellt wurde. Solche Schnelllader wurden innerhalb weniger Monate von Tank&Rast zusammen mit Partnerunternehmen zu hunderten aufgestellt, und es kommen noch mehr dazu, so dass man jetzt innerhalb Deutschlands mit jedem gängigen E-Auto praktisch überall hinkommt, wenn man ab- und zu einige Minuten Ladepause einlegen kann.

CHAdeMO wird sicher noch eine Weile bleiben und wird momentan auch noch ausgebaut, aber politisch ist gewollt, dass CCS letztendlich der Standard in Europa werden wird, und selbst asiatische Hersteller wie Hyundai bieten ja Fahrzeuge mit CCS an. Die ganzen neuen Schnelllader an den Autobahnen haben aber alle auch noch CHAdeMO, und ich denke, so schnell wird sich das auch nicht ändern. Interessant wird es dann, wenn die Ladeleistungen mal auf 150kW und mehr erhöht werden. Da wird sicherlich nur noch CCS aufgerüstet werden, und CHAdeMO wird in Europa bei 50kW bleiben, obwohl da technisch auch mehr möglich wäre. Aber die Förderung vom Staat gibt es eben nicht mehr dafür.

Die 22kW-Ladesäulen in den Innenstädten sind nur für Laternenparker wichtig, die das Auto nicht zu Hause laden können, oder für E-Autos, die keine Schnellladefunktion haben. Ich selber nutze solche Säulen nur, wenn sie kostenlos sind, und ich z.B. während des Einkaufens dort nachladen kann, weil mir das den Strom zu Hause spart. Wirklich darauf angewiesen bin ich aber nicht, und ich denke niemand ist das, der ein Auto mit Schnellladefunktion und Lademöglichkeit zu Hause hat. Somit sollte man bei solchen Medienberichten vorsichtig sein, und überlegen, ob man selbst von dem Problem, das geschildert wird, überhaupt betroffen wäre.

Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

jok58
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@phonehoppy
ich danke Dir erstmal für Deine ausführlichen Antworten. Das ist ja nicht selbstverständlich und kostet Dich auch viel Zeit.

Was mir noch nicht klar ist, warum ich z.B. mit der von Dir beschriebenen Ladebox an einer blauen CEE-Buchse 1/3-mal schneller laden kann als ohne Ladebox???

Wo kann ich soetwas nachlesen? Z.B. in der Wiki?

Ich habe nur gelesen, dass der Leaf 2018 ab Oktober bestellt werden kann und dann ab Januar ausgeliefert wird. Ob das alles so bleibt???
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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

Zoe717
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Hier wurde ja alles schon gesagt. Ich möchte nur folgendes nochmal unterstreichen: Ich kann Dir nur zu einem reinen EV raten. Du hast in einem Hybriden ja nicht weniger, sondern mehr Technik als jetzt verbaut. Du bist täglich auf den Verbrenner angewiesen, weil Du elektrisch mangels ausreichend großem Akku nunmal immer Sprit brauchst.

Auf der anderen Seite könnte der Leaf z. B. ( der Dir ja gefällt), alle Deine Fahrten gut lösen. Einen Hybriden schaltest Du bei Deinen Strecken aber immer dann wieder aus, wenn er gerade mal gut warmgelaufen ist. Du brauchst weiterhin Ölwechsel, kannst Probleme mit dem Zylinderkopf bekommen und, und, und.

Auch ich rate Dir, ggf. (wenn der Leaf es für Dich doch noch nicht ist - und andere auch nicht) noch 1-2 Jahre zu warten. DAS E-Auto, welches DEINE Bedürfnisse befriedigt, wird mit Sicherheit nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und in dieser Zeit kannst Du hier und sonst wo noch viel über E-Mobilität lernen.
Euere Französinnen in allen Ehren. Meine Historie: der Panda, der Mazda, der Audi & der Golf. Warum sollten Nichtverbrenner nicht auch männlich sein? Mein Mann & ich sind es ja auch. :mrgreen:

Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

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Zoe717 hat geschrieben:noch 1-2 Jahre zu warten. DAS E-Auto, welches DEINE Bedürfnisse befriedigt, wird mit Sicherheit nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und in dieser Zeit kannst Du hier und sonst wo noch viel über E-Mobilität lernen.
Vielleicht könnte man die Wartezeit auch mit einem PlugIn überbrücken? Zumindest ich mache das so und lerne inzwischen viel über die Ladeinfrastruktur in meiner Stadt und in anderen Städten. Benutzung und Zuverlässigkeit von Ladekarten und so weiter. Eigene Erfahrungen sind besser als jedes Forum oder Stammtischweisheiten.
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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

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jok58 hat geschrieben:
Was mir noch nicht klar ist, warum ich z.B. mit der von Dir beschriebenen Ladebox an einer blauen CEE-Buchse 1/3-mal schneller laden kann als ohne Ladebox???
Normalerweise ist bei jedem Elektroauto eine Ladebox (sog. ICCB ) dabei, mit der man das Auto an einer normalen Schukosteckdose laden kann. Aus Sicherheitsgründen ist so eine Box oft auf 12 A (manchmal auch 13) Stromaufnahme begrenzt, das bedeutet eine mögliche Leistung von 230V * 12A = 2,76W.

Die Elektroinstallation ist normalerweise überall so ausgelegt, dass normale Stromkreise in einem Wohnhaus mit 16A abgesichert sind. Aber den handelsüblichen Schuko-Steckdosen traut man nicht zu, dass sie dauerhaft mit den eigentlich möglichen 16A belastet werden können. Wohl aber den blauen CEE-Dosen (Campingdosen). Also kann man eine blaue CEE-Dose an einen vorhandenen Anschluss installieren, der mit 16 A abgesichert ist. Wenn man nun ein ICCB benutzt, welches anstatt 12 dann auch wirklich 16 A zieht und einen blauen CEE Stecker hat, kann das Auto mit 230V * 16A = 3,68W geladen werden. Das ist ⅓ mehr.

Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

Zoe717
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Priusfahrer hat geschrieben:Vielleicht könnte man die Wartezeit auch mit einem PlugIn überbrücken? Zumindest ich mache das so und lerne inzwischen viel über die Ladeinfrastruktur in meiner Stadt und in anderen Städten. Benutzung und Zuverlässigkeit von Ladekarten und so weiter. Eigene Erfahrungen sind besser als jedes Forum oder Stammtischweisheiten.
Das würde ich rein wirtschaftlich entscheiden. Wenn der Wertverlust eines solchen Hybriden als geringer angesehen wird, als beim vorhandenen Verbrenner, dann würde ich Dir zustimmen. Ist das aber der Fall? Ich rate jedem, der für sich jetzt noch kein E-Auto am Markt findet; aber dessen Möhre jetzt bald den Geist aufgibt (wirtschaftlicher Totalschaden); sich einen gebrauchten Verbrenner zu kaufen, mit dem er die nächsten Jahre nochmal überbrücken kann. Billiger kann man doch nicht fahren. Und vor allem hat dieser Gebrauchte keine Lieferzeiten! Ich bin also total flexibel und kann meine Möhre bis zu seinem "Tod" fahren.

Wer sich jetzt einen Euro 6D für viel Geld kauft, um sich die sog. Umweltprämie "abzuholen", [bitte Text selbst einfügen]
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Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

BurkhardRenk
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Ich fahre nun einen PlugIn seit einem Jahr und bereue dies nicht. Einerseits habe ich einen elektrischen Fahranteil oberhalb von 50%, innerorts von 99%. Andererseits ist die Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur schlicht noch nicht ausreichend. Zugeparkte Ladesäulen, nicht funktionierende Säulen, welche die nach 5 Minuten mit Fehlermeldung sich abschalten - ich habe mehrere wichtige Fahrten gemacht, mit festen Terminen, die ich auch nicht mit einem Tesla S100 mangels Reichweite hätte durchführen können. Ich erwarte schon, 1000 km in 8 Stunden real fahren zu können, mit 2 Pausen a 10 Minuten und einer von 20 Minuten. Wenn ich dann schon einen überfüllten Großparkplatz anfahren muss und dann die einzige Ladestation nicht funktioniert - nein danke. Elektrisches Fahren ist ein feines Hobby, nur zuverlässig und berechenbar ist es noch nicht. Ob ich in 6 Jahren auf ein rein elektrisches Auto umsteige? Wenn es bis dahin wirkliche Technologiedurchbrüche gegeben hat, ja. Ansonsten wünsche ich mir zumindest einen REX der diesen Namen auch verdient.

Re: Plug-In Hybrid oder E-Auto

muinasepp
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@Burkhard
Ich finde, dass man es so pauschal eben einfach nicht sagen kann. Es kommt immer auf den Einsatzzweck an. Der Fragende hat es genau beschrieben. Und entsprechende Tipps mit Begründungen hat er bekommen. Genau so ist es richtig.

Er hat eine definierte Strecke, welche er mit eigentlich allen Antriebstechniken zurücklegen kann. Da stellt sich die Frage, was funktioniert besser, was ist wirtschaftlicher, was ist umweltfreundlicher. Zudem steht ihm ein zweites Auto mit langer Reichweite zur Verfügung. Du fährst ja auch einen BEV und einen PHEV - halt ich derzeit für eine gute Kombination.
EV-Historie seit Anno Domini 1974 :o
Herkules E1 - Opel Corsa B Elektra - Fiat 500e Zebra - BH emotion Nitro 29 - Mitsubishi Outlander PHEV - Nova Motors eRetro Star - Mini Cooper SE
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