Guten Abend zusammen,
nach erneuten 7 Stunden Fehlersuche und Tüftelei heute bin ich erstmal mit meinem Latein am Ende.
Ich habe mit einem duspol-Spannungsprüfer heute alles ausgiebig auf und ab gemessen, vom Unterverteiler über die Klemmverbinder bis zur CEE-Kupplung. Alle Phasen haben gegen Neutral 230V, gegeneinander regulär 400V, zwei Außenleiter habe ich in der Kupplung vertauscht für ein homogenes rechtsdrehendes Drehfeld, die waren vorher irrtümlich falsch verdrahtet. Gegen Schutzleiter löst der FI regulär aus.
Die Anzeige im go-e Charger bleibt die gleiche, bloß dass man eben eine vertauschte Phase an der geänderten Stellung erkennt:
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Nun ist der go-e Charger natürlich kein Messgerät. Und ich weiß auch nicht, wie die Box arbeitet. Dennoch würde ich vermuten, dass auf allen drei Phasen einigermaßen gleichmäßig Strom gezogen werden müsste.
Ansonsten habe ich alle Klemm- und Verbindungsstellen überprüft und neu gesetzt. Eine unterklemmte Isolation gab es nicht. Leider noch immer mit demselben Ergebnis.
Der Charger selbst scheint ordnungsgemäß zu funktionieren, zumindest einphasiges Laden über Schuko (anderer Stromkreis) läuft bis 16A reibungslos.
Lediglich den FI habe ich noch nicht überbrückt.
Merkwürdiger Nebenaspekt:
Als der FI rausflog, flog noch ein anderer, parallel geschalteter Stromkreis in einem Obergeschoss raus, der sogar noch aus alten Nachtspeicherzeiten mit einem alten 0,5A-FI abgesichert ist.
Aufbau im Haus:
TN-C-S-System. Vom Hausanschluss aus werden parallel zwei Drehstromzähler gespeist. Am zweiten Stromzähler hängen parallel zwei Sätze Schmelzsicherungen, einmal 3x35A für meine Ladebox und ein zweiter Satz, an dem die Absicherung des 1. und 2. OG hängt. In jedem der angeschlossenen Stromkreise sitzt vorgeschaltet ein FI und danach die nachgeordneten LS.
Als heute der Ladebox-FI zum Ladestart raussprang, sprang zeitgleich auch der alte 0,5A-FI im Obergeschoss raus (aber nur im 1. OG, nicht im 2. OG). Das finde ich erstaunlich, weil die Stromkreise komplett parallel laufen. Kann mir nur vorstellen, dass kurzzeitig über den Neutralleiter ein hoher Fehlerstrom zurück geht, der dann an der großen N-Brücke bis hoch zum FI im 1. OG verteilt wird. Kann sowas sein?
Der Fehler ist nur sporadisch reproduzierbar, von 15 Startversuchen flog 2x der FI im Obergeschoss raus. Hoffentlich gibt es im Haus kein verstecktes Problem in der PE- bzw. N-Verteilung.
Als Ideen bleiben jetzt nur noch die Überbrückung des FI und ggf. testweise Überbrückung des Drehstromzählers übrig. Wenn das auch nicht klappt, wäre vielleicht eine große Messreihe bzgl. Isolationsschäden, Kabelschäden und Schutzleiter erforderlich...
Melde mich morgen bzgl. der FI-Überbrückung. Falls ich mich nicht melde, ist was schief gegangen