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Riversimple Rasa

50 Beiträge - Seite 3 von 5

Re: Riversimple Rasa

Helfried
16.07.2018 06:36
LordNelson hat geschrieben:Es scheint jedenfalls die allgemeine Meinung zu herrschen, dass Elektroautos generell nahezu verlustlos rekuperieren können. Diese Meinung teile ich nicht.
Diese Meinung resultiert beispielsweise daraus, dass Elektroautos in den Bergen oft weniger Strom brauchen als in der Ebene. Weil nämlich der Luftwiderstand relevant ist und sonst fast nichts. Und in den Bergen wird eben langsamer gefahren, was weniger Verluste erzeugt.
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Re: Riversimple Rasa

Joe-Hotzi
16.07.2018 15:56
LordNelson hat geschrieben:... allgemeine Wasserstoff-Diskussion hier eher off-topic. Aber dieser Thread ist ja jetzt nicht so lang ...
Toll wäre es, wenn Du die aufgezeigten Fakten nicht nur lesen, sondern auch überdenken und in Deine Argumentation einarbeiten würdest. Denn mit neuen (unbelegten) Behauptungen zu antworten, macht eine Diskussion schnell sinnlos.
LordNelson hat geschrieben: ... geht er gar nicht auf die Stromspeicherung ein, die mit 100% regenerativer Erzeugung dringend in großem Stil notwendig sein wird. Schon heute gibt es wegen ungenügenden Großspeichern immer mehr Schwierigkeiten bei der Stabilisierung der Stromnetze, ...
Belege? So weit ich weiß, haben wir eines der stabilsten Stromnetze der Erde und die Probleme im dt. Stromnetz rühren aus ganz anderen Ursachen ...
LordNelson hat geschrieben: ... und herkömmliche Kraftwerke müssen zum Ausgleich von Wind/Sonnenenergie oft an/abgeschaltet ... in uneffizienter Teillast betrieben werden.
Warum schaltet man in Deutschlamnd nicht einige "herkömmliche Kraftwerke" ganz ab (gerne die schmutzigsten), wo wir doch von Jahr zu Jahr neue StromexporÜBERSCHÜSSE vermelden und PSKW und Gas-KW über zu geringe Auslastung (sprich: freie Erzeugerleistung) klagen? Über 50TWh StromexportÜBERSCHUSS waren es 2017 - das reicht für Millionen EV ...

Übrigens sind die Abschaltungden von EV-Erzeugern einzig dem falsch konzipiertem Strommarkt zu verdanken und haben kaum technische Ursachen. Wenn man mal von verschleppten Investitionen (zugunsten höherer Profite der Netzbetreiber) bspw. bei den Koppelstellen Ost-West-Stromnetz (fast 30Jahre nach der Wende!) absieht.
LordNelson hat geschrieben:Ich sehe Wasserstoff vor allem als eine interessante Möglichkeit der Energiespeicherung. ... für eine großformatige Energiespeicherung langfristig sinnvoll sind.
Da stimme ich sogar zu!
Du hast scheinbar überlesen, dass ich gegen mobilen Wasserstoff argumentiere. Weil dort nämlich notwendigerweise Höchstkompression und/oder Verflüssigung als Effizienzkiller dazukommen.
Reine Physik ...

Trifft aber "dummerweise" auch Riversimple mit ihrem Rasa, wenn sie am H2-BSZ-Konzept festhalten ...
Methanisierung (synt. Erdgas) /H2-Speicherung bei Niederdruck stationär wird durchaus sinnvolle Anwendungen finden.
LordNelson hat geschrieben:
Joe-Hotzi hat geschrieben:Was ich an Riversimpel interessant finde, ist der Ansatz der Vermietung. Denn dieser würde tatsächlich Langlebigkeit und Betriebskostenminimierung fördern. Nur ist dieses Ziel mit Wasserstoff unerreichbar.
Was bringt dich dazu, eine solche Aussage so sicher zu treffen?
Die Physik und die Logik.

Und die Überzeugung dass Nutzung erneuerbarer Energien trotzdem keine Energieverschwendung rechtfertigt.

Das hat nicht einmal etwas mit den Komponenten zu tun. Was übrigens "laut Riversimple" verlautbart, ist für mich erst dann ein Fakt, wenn es schriftlich fixiert ist. Oder glaubst Du tatsächlich, so ein StartUp versucht sein Potential nicht in den blumigsten Aussichten darzustellen? Du darfst die existierenden Garantien der Großserien-EV gern aus "mau" bezeichnen - wenn Du belastbare, bessere Angaben vom "Rasa" liefern kannst.

Wobei:
2017 feierte man den Haltbarkeitsrekord einer BSZ mit 10 Jahren... Ob da Riversimple wohl schon viel weiter ist ...?

Das ärgert mich schon bei SonoMotors /Sion und da geht es um ganz triviale EV-Technik.
Übrigens:
Kondensatoren generell einfach als "extrem langlebig" zu titulieren, ist ebenso gewagt ...
Den geringen Anteil an Mechanik teilt man sich mit dem EV - denn auch der Rasa es ist ja eines. Nur hat man eben zusätzlich noch die H2-BSZ-Komponenten ...
LordNelson hat geschrieben:... Gasnetze genutzt ... gewissen Anteil Wasserstoff scheint das Erdgasnetz ja auszuhalten, ...
Ja es sind derzeit 2%. Man prüft, ob bis 10% ohne Leitungsversprödung möglich sind ... Das Zeug wird dann zusammen verbrannt - was wird denn wohl Deine beabsichtigte (saubere) Rückgewinnung des H2 mit "einer Art Filter (Membran oder so)" - die praktisch nicht vorhanden ist - wohl zusätzlich kosten?!? Ich glaube, Du weißt nicht einmal, dass die meisten BSZ hochreines H2 benötigen - "Industrie-H2" muss meist zusätzlich aufbereitet werden ...
LordNelson hat geschrieben:... aber ebenso müssten auch die Stromnetze massiv ausgebaut werden.
Warum?!? Eine Komplettumstellung würde den dt. Strombedarf um 8-10% erhöhen und ist in weiter Ferne und passiert ja wohl kaum in wenigen Jahren. Dass die deutschen Stromüberschüsse heute für Millionen an EV reichen, habe ich oben belegt.
LordNelson hat geschrieben:Die H2-Tankstellen von Riversimple sollen wohl auf lokaler Erzeugung basieren, was die Transportproblematik in diesem Fall aber eh hinfällig macht.
Luftschloss im Wolkenkuckuksheim?
Weder hast Du Zahlen zum Tankstellenpreis, noch zur Erzeugerleistung, dem Wasser- und Strombedarf - noch zu den mtl. Nutzerkosten ...
Auf die Tatsache, dass 100km im H2-BSZ-Auto heute steuerbegünstigt schon >10€ kosten (>90% H2 aus Erdgas-Dampfreformation, weil es so am billigsten ist) und dass die "Vor-Ort-Herstellung" aus Strom und Wasser >3fach teurer ist, gehst Du gar nicht ein?!?
Das wird wohl alles bei "lokaler Erzeugung" hinfällig ?!? Wache bitte ganz schnell auf!!!
LordNelson hat geschrieben:... aber was ist mit LKWs? Zügen auf nicht-elektrifizierten Strecken? Flugzeugen?
Glaubst Du tatsächlich, dass sich die heutige Verkehrsstruktur aufrecht erhalten lässt? Wo wir locker das 2-3fache der Ressourcen verbrauchen, die für Nachhaltigkeit notwendig sind? Das Eisenbahnnetz zu elektrifizieren ist da eine der geringsten Aufgaben.
Du hast den verlinkten Artikel nicht wirklich gelesen! Da gab es schon 2006 viele sachliche Fakten:
Am Frankfurter Flughafen werden täglich 50 Jumbo-Jets mit je 130 Tonnen (160m3) Flugbenzin befüllt. Die gleiche Energiemenge steckt in 50 Tonnen (715m3) flüssigem Wasserstoff. Zur Betankung aller Jumbos mit Wasserstoff müssten täglich 2.500m3 Flüssigwasserstoff ereitgestellt werden, für dessen Herstellung man 22.500m3 sauberes Wasser und die elektrische Leistung von acht Kraftwerken von je 1 GW benötigt (zum Vergleich: Das AKW Biblis hat eine Leistung von 1,3 GW).
Für die Versorgung aller Flugzeuge des Flughafens mit Wasserstoff müsste man den Wasserverbrauch der Stadt Frankfurt und die Energie von mindestens 25 Großkraftwerken einsetzen.
Das 4,4-fache Volumen bei Flüssig-H2 (!) gegenüber Kraftstoff bringt die Luftschlösser für H2-BSZ-PKW zum Einsturz. Druck-H2 ist noch schlechter. Strombedarf ein Mehrfaches beim H2-Auto und dazu noch Unmengen sauberes Wasser ...
LordNelson hat geschrieben:
Joe-Hotzi hat geschrieben:Dass ich wieder an "Tankstellen" geknebelt bin, die die Preise diktieren können? Ist wohl nicht wirklich vorteilhaft.
Im Falle von Riversimple weniger relevant, da über deinen Vertrag auf Kraftstoffkosten mit abgedeckt sind. Außerdem können Strompreise auch angehoben werden...
Wow - eine Mobilitäts-Flat-Rate. Das klingt so lange toll, bis Du mir endlich einmal die monatlichen Kosten darstellst ...

Mal im Ernst - wen würde eine Strompreiserhöhung mehr treffen:
Den EV-Betreiber, oder den Fahrer eines BSZ-Autos, für den an der Tanke mit 3-5-fachem Stromaufwand das H2 aus teurem Wasser hergestellt und mit 350-700bar bereitgestellt werden muss?

Was glaubst Du wohl, wie stark man dem EV-Fahrer den Strompreis erhöhen kann, wenn PV-Stromerzeugung immer preiswerter wird? Ich erzeuge mit meinem EFH heute schon mehr el. Energie, als ich für Heizung, Warmwasser (Wärmepumpe), Haushaltstrom und meine Mobilität (>20.000km/p.a.) selbst verbrauchen kann.
Komm bitte jetzt nicht mit dem Argument, dass nicht jeder ein Eigenheim besitzt ...

In England sieht es allerdings noch schlechter aus, wo man gerade ein neues AKW (HinkleyPoint) bauen will, welches für 30Jahre einen Abnahmepreis von 11Ct/kWh zuzüglich (!!!) jährlichem Inflationsausgleich bekommen soll - sonst baut es niemand.
Es lässt sich leicht recherchieren dass der Börsenstrompreis bei etwa 2,5 ... 5,5Ct/kWh liegt. Was meinst Du, wer die Mehrkosten in England bezahlt ...?
LordNelson hat geschrieben:Der Rasa ist ja auch deutlich einfacher aufgebaut als Mirai & Co.
An welcher Stelle bitte schön?!? Es sind alle Komponenten eines EV vorhanden - der Akku wurde gegen (teure) SuperCap getauscht. Zusätzlich wurde die komplette H2-BSZ-Technik mit Drucktank integriert und vier Radnabenmotore verbaut.
Bitte erkläre mir die Vereinfachung! Dass alles kleiner /leichter sein soll, macht es doch nicht einfacher!
Oder hat man die Klimaanlage im Fahrzeug weggelassen ...
LordNelson hat geschrieben:Und was kosten so spaßige High-Tech-Zellen? Wären die für Massenfertigung überhaupt zugelassen?
Die damals 2009 verwendeten Akku-Zellen waren frei käuflich (im Gegensatz zu BSZ heute) und sind den den in den aktuellen EV verwendeten Zellen leistungs- und kostenmäßig unterlegen. Du solltest Dich mal mit den realen Akkuentwicklungen beschäftigen - statt mit Versprechungen für BSZ und SuperCap, deren Preise Du nicht kennst!
Was die Zulassung im öff. Verkehr betrifft, steht diese für den Rasa in Deutschland übrigens aus ...
LordNelson hat geschrieben:Es scheint jedenfalls die allgemeine Meinung zu herrschen, dass Elektroautos generell nahezu verlustlos rekuperieren können. Diese Meinung teile ich nicht.
Ich auch nicht.
Aber die Verluste entstehen nur zum geringen Teil am Akku und alle anderen Teile braucht der Rasa auch - wo ist also der Riesenvorteil der SuperCap, deren Preis bisher niemand kennt ...
Übrigens ist der Vierradantrieb bei Tesla (Dual-Drive-Modelle) massenhaft verbaut - also auch kein Vorteil Rasa. Radnabenmotore haben allerdings hohe bewegte Massen - also eher ein Nachteil (Federungskomfort) beim Rasa - speziell bei geringem Gesamtgewicht.
LordNelson hat geschrieben:Der Anteil der rekuperierbaren Energie steigt mit steigender Bremsleistung, ... Hier kann der Rasa voll seine Stärken ausspielen, durch fein regelbare elektrische Bremsung direkt an jedem Rad und hoher möglicher Bremsleistung wegen den Kondensatoren.
Ich dachte glatt, die aufzunehmende Energie müsste erst einmal aus kineteischer Bewegungsenergie in elektrische Energie gewandelt werden? Machen das die SuperCap gleich mit, weil sie so "super" sind?

Die maximal rekuperierbare Leistung wird m.M.n. vor allem durch die E-Motore (und deren Controller) bestimmt, die dann als Generator wirken. Wenn hier Rasa mit geringen Motorleistungen wirbt, ist das nicht unbedingt ein Vorteil.

Wobei geringes Gewicht natürlich geringere Bremsleistung benötigt, um die gleiche Verzögerung zu erreichen. Die heutigen Akkus limittieren die Reku-Bremsleistung nicht mehr! Die meisten EV können stärker rekupierieren, als sie laden können. Denn die Reku ist nur kurzzeitig maximal und zusätzlich sind E-Motore kurzzeitig stark überlastbar. Das wird man wohl auch beim Rasa nutzen. Radnabenmotore können allerdings schlechter gekühlt werden ...

Was bleibt, ist der "Rasa". Eine interessante Entwicklung ohne Kauf- (bzw. Miet-)Preis und mit vielen offenen Fragen ...
Hotzenblitz fahren macht Spaß!
Stromos aber auch!

Re: Riversimple Rasa

umberto
16.07.2018 20:32
LordNelson hat geschrieben: Es scheint jedenfalls die allgemeine Meinung zu herrschen, dass Elektroautos generell nahezu verlustlos rekuperieren können.
Es gibt ein Papier der Uni Stuttgart, das besagt, daß ab einem Rekuperationsgrad von ca. 30% der Luftwiderstand zum dominierenden Fahrwiderstand wird (die Masse des Fahrzeugs steckt auch im Rollwiderstand, nicht nur im Beschleunigungswiderstand).
30% erreicht meine Zoe im Sommer schon, wenn man den Anzeigen trauen darf, im Winter nicht.

Masse ist nicht ganz zu vernachlässigen, spielt aber beim E-Auto definitv eine kleinere Rolle als beim Verbrenner.
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen)
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig.

Re: Riversimple Rasa

campr
16.07.2018 21:42
Egal, was effizienter oder besser zu Speichern geht, für mich ist ein wesentlicher Reiz der E-Mobilität, dass ich unabhängiger werde von Energieanbietern - ich zahle einmalig einen Betrag x und kann dann flatratemäßig die nächsten Jahre Sonne tanken. Das geht mit H2 nicht, wo ich wieder zu Großanbietern, die Preise diktieren könnten, tanken fahren müsste.

Ansonsten gefällt mir der Wagen durchaus - ist klein und sieht schnittig aus. So ein handliches Fahrzeug als BEV statt HEV dürfte auch relativ sparsam zu fahren sein und dadurch relativ weit kommen.

Re: Riversimple Rasa

LordNelson
16.07.2018 21:42
Joe-Hotzi hat geschrieben:Toll wäre es, wenn Du die aufgezeigten Fakten nicht nur lesen, sondern auch überdenken und in Deine Argumentation einarbeiten würdest. Denn mit neuen (unbelegten) Behauptungen zu antworten, macht eine Diskussion schnell sinnlos.
Abgesehen davon, dass diese Aussage nichts mit dem von dir zitierten Abschnitt zu tun hat, wollte ich mich sehr wohl auf deine Sichtweise einlassen. Ich bin auf viele deiner Punkte ausführlich eingegangen. Das scheint dir aber offenbar nicht aufgefallen zu sein?
Joe-Hotzi hat geschrieben:Belege? So weit ich weiß, haben wir eines der stabilsten Stromnetze der Erde und die Probleme im dt. Stromnetz rühren aus ganz anderen Ursachen ...
Ich lese wöchentlich Meldungen zu der Thematik. Ein Beispiel: http://www.xing-news.com/reader/news/articles/1480480
Ich sagte nicht, dass wir kein stabiles Stromnetz haben. Was ich sagte, ist, dass die Schwierigkeiten der Stabilisierung mit der Zeit immer größer und teurer werden. Proportional zum Ausbau der regenerativen Energien und AKW/Kohle-Abbau.
Ein Ansatz, die dadurch entstehenden Fluktuationen besser in den Griff zu bekommen, ist ein umfangreicher Netzausbau auf großer (europäischer) Ebene. Der übrigens nicht billig ist und gerne auch mal von Wutbürgern verhindert wird.
Das ist sehr wichtig, wird aber allein nicht reichen. Wenn es in Europa nun mal einige Tage lang kaum Wind hat und/oder viel bewölkt ist, nützt dir das schönste Netz nichts. Da helfen dir auch keine intelligenten Autoladegeräte. Dann brauchst du große Speicher, wenn du nicht auf Dinosauriereingeweide zurückgreifen willst. Da sind Energiekapazitäten nötig, die weit jenseits von dem liegen, was wir momentan besitzen. Da könnte man z.B. Gaskraftwerke mit gespeichertem Wasserstoff betreiben. Oder auch Fahrzeuge direkt mit Wasserstoff tanken, ohne erst wieder den Umweg über das Stromnetz machen zu müssen.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Warum schaltet man in Deutschlamnd nicht einige "herkömmliche Kraftwerke" ganz ab (gerne die schmutzigsten), wo wir doch von Jahr zu Jahr neue StromexporÜBERSCHÜSSE vermelden und PSKW und Gas-KW über zu geringe Auslastung (sprich: freie Erzeugerleistung) klagen? Über 50TWh StromexportÜBERSCHUSS waren es 2017 - das reicht für Millionen EV ...
Die geringe Auslastung von PSKW wird vermutlich, wie du schon erläutert hast, der suboptimalen Gesetzeslage und Stromwirtschaft geschuldet sein.
Die hohen Stromüberschüsse haben wir eben genau deswegen, weil Speicher fehlen, um den Überschuss in diesen Zeiten für später aufzuheben, s.o. Das sind ja immer nur relativ kurzzeitige Vorgänge. Wenn an einem Tag brutal die Sonne brutzelt und Stürme Deutschland heimsuchen, haben wir dermaßen viel Überschuss, da reichen die Akkus aller BEVs bei weitem nicht aus. Das sind Tropfen auf den heißen Stein. Und selbst das setzt ja schon voraus, dass diese zur entsprechenden Zeit am Netz hängen, nicht schon voll sind, UND über entsprechend intelligentes Lademanagement verfügen.
Die schmutzigen Kraftwerke, die ich ja auch gerne abschalten würde, brauchen wir dann eben wegen fehlenden Großspeichern in den Flautenperioden.
Du kannst halt leider nicht einfach sagen, wir haben soundso viele GWh Energieüberschüsse im Jahr, damit kann man doch einfach die BEVs laden. Nein, kann man ohne große Speicher eben nicht. Und ohne Netzausbau schon gar nicht. Ich hoffe, ich habe den Punkt ausführlich genug dargelegt.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Du hast scheinbar überlesen, dass ich gegen mobilen Wasserstoff argumentiere. Weil dort nämlich notwendigerweise Höchstkompression und/oder Verflüssigung als Effizienzkiller dazukommen.
Für mich hängt das zumindest teilweise zusammen.
Kompression macht natürlich Verluste, aber im Falle von Riversimple wurde ja bewusst auf 700 bar verzichtet, u.a. wegen dem geringeren nötigen Aufwand für 350bar-Technik. Irgendeine mehr oder minder starke Kompression/Verflüssigung muss man ohnehin machen, auch wenn man Wasserstoff nur stationär lagert und nicht unendlich Platz hat.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Trifft aber "dummerweise" auch Riversimple mit ihrem Rasa, wenn sie am H2-BSZ-Konzept festhalten ...
Riversimple ist prinzipiell erst mal keine pure Wasserstoff-Firma. Sie sind für alle Konzepte offen und schließen nicht aus, dass sie auch mal BEVs bauen werden, wenn ein solches Konzept in ihren Augen die Anforderungen erfüllt (was es zur Zeit wohl nicht tut). Ich gehe mal davon aus, dass sie sich sehr genau und viele Gedanken gemacht haben und Antriebs/Speicherkonzepte verglichen haben, bis sie in den einigen Jahren ihrer Entwicklung beim Rasa gelandet sind, so wie er jetzt ist. Die Leute da wirken nicht dumm oder öko-romantisch verklärt, sondern erwecken bei mir ganz im Gegenteil den Eindruck, gut überlegt zu handeln und vor allem das große Gesamtsystem im Auge zu haben.
Es kann natürlich trotzdem sein, dass Riversimple untergehen wird, wie einige Startups vor ihnen auch schon. Das ist nun mal das Risiko, etwas ganz Neues zu wagen. Das hoffe ich jedenfalls nicht, denn ihr Denkansatz und die ökonomische Herangehensweise sind ihrer Zeit weit voraus (vielleicht zu weit?) und genau das, was unsere durch Obsoleszenz und Ressourcenverprassung verseuchte Welt brauchen kann.
Joe-Hotzi hat geschrieben:
LordNelson hat geschrieben:Was bringt dich dazu, eine solche Aussage so sicher zu treffen?
Die Physik und die Logik.
Ja super, dankeschön für diese total ausführliche Darlegung deiner Gedanken. Ich habe immerhin konkrete Argumente geliefert, du kommst nur mit einer vagen Physik-Keule.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Und die Überzeugung dass Nutzung erneuerbarer Energien trotzdem keine Energieverschwendung rechtfertigt.
Richtig, Verschwendung will ich auch nicht unterstützen, egal wo die Energie herkommt. Wir unterscheiden uns hier wohl in der Ansicht, wie effizient der Rasa ist (oder FCEVs allgemein). Ich habe mal etwas gerechnet und kam darauf, dass der Rasa unter 20 kWh/100km verbraucht. (1,5 kg H2 für 300 Meilen, bei 143 kJ/g H2 theoretisch erforderlicher Elektrolyse-Energie, zuzüglich 75% Elektrolyse-Wirkunggrad, ausgenommen Kompressionsverluste, die ich aber nicht auf mehr als 15% schätze, es sei denn du hast genaue Zahlen.)
Also etwa so viel bzw. etwas weniger als ein Tesla. Wenn man jetzt bedenkt, dass der Rasa in der Herstellung deutlich weniger Ressourcenumsatz benötigt, hat er ökologisch schon klar die Nase vorn. Wenn man jetzt noch die längere voraussichtliche Lebenszeit mit einrechnet (wovon du nicht überzeugt bist, es sei dir gestattet), erhöht sich der Vorsprung nochmals.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Was übrigens "laut Riversimple" verlautbart, ist für mich erst dann ein Fakt, wenn es schriftlich fixiert ist. Oder glaubst Du tatsächlich, so ein StartUp versucht sein Potential nicht in den blumigsten Aussichten darzustellen? Du darfst die existierenden Garantien der Großserien-EV gern aus "mau" bezeichnen - wenn Du belastbare, bessere Angaben vom "Rasa" liefern kannst.
Ich bin nicht ihr Pressesprecher und habe keinen Zugriff auf irgendwelche geheimen Daten, nach denen du so verlangst, sorry. Aber allein ihr Geschäftsmodell zwingt Rasa dazu, ökologisch das Maximum rauszuholen. Momentan läuft ja der Beta-Test, da wird sich schon mal vieles zeigen. Der Markt und die Kosten (die auch erst noch festgelegt werden müssen, angepeilt ist das Äquivalent der monatlichen Kosten eines neuen Golf) werden dann wohl entscheiden, ob das Konzept so aufgeht.
Du darfst gerne kritisch und skeptisch sein, aber ich sehe bisher keinen schwerwiegenden Grund dafür, Riversimple zu verteufeln. Sie haben Potenzial, und sie sind definitiv professioneller unterwegs als z.B. Sono Motors (in meinen Augen).
Joe-Hotzi hat geschrieben:Kondensatoren generell einfach als "extrem langlebig" zu titulieren, ist ebenso gewagt ...
Haha, du bist ja lustig. Dein Artikel handelt von Elektrolyt-Kondensatoren. Im Rasa kommen Hightech-Supercaps zum Einsatz. Das sind vollkommen andere Bauteile, die außer ihrem Namen quasi nichts miteinander zu tun haben. Supercaps kommen in Hochleistungsanwendungen wie z.B. als Puffer in Windrädern schon lange zum Einsatz und können jahrelang ohne nennenswerte Ermüdung hunderte und tausende von Ampere sehr verlustarm hin- und herschaufeln, weil sie auf statischer Elektrizität (im Gegensatz zu chemischer wie bei Elektrolytkondensatoren und Akkus) basieren.
Joe-Hotzi hat geschrieben:was wird denn wohl Deine beabsichtigte (saubere) Rückgewinnung des H2 mit "einer Art Filter (Membran oder so)" - die praktisch nicht vorhanden ist - wohl zusätzlich kosten?!? Ich glaube, Du weißt nicht einmal, dass die meisten BSZ hochreines H2 benötigen - "Industrie-H2" muss meist zusätzlich aufbereitet werden ...
Ich gebe zu, dass ich in diesem Punkt nicht sehr bewandert bin. Wenn es keine gute Möglichkeit der H2-Separation aus dem Erdgasnetz heraus gibt bzw. geben wird, macht das natürlich die H2-Verteilung schwieriger.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Warum?!? Eine Komplettumstellung würde den dt. Strombedarf um 8-10% erhöhen und ist in weiter Ferne und passiert ja wohl kaum in wenigen Jahren. Dass die deutschen Stromüberschüsse heute für Millionen an EV reichen, habe ich oben belegt.
Siehe oben. Die reinen Zahlen belegen an sich gar nichts, solange keine Speicher existieren. Ein Durchschnittswert ist nun mal nicht die Realität.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Weder hast Du Zahlen zum Tankstellenpreis, noch zur Erzeugerleistung, dem Wasser- und Strombedarf - noch zu den mtl. Nutzerkosten ...
Auf die Tatsache, dass 100km im H2-BSZ-Auto heute steuerbegünstigt schon >10€ kosten (>90% H2 aus Erdgas-Dampfreformation, weil es so am billigsten ist) und dass die "Vor-Ort-Herstellung" aus Strom und Wasser >3fach teurer ist, gehst Du gar nicht ein?!?
Wie gesagt, ich habe keinen tieferen Einblick in Riversimples Zahlen. Die Richtwerte für Nutzungskosten eines Rasa, die ich mal gelesen hatte, wirkten auf mich auch recht hoch. Für konkrete Fakten werden wir uns wohl noch gedulden müssen. Ich denke aber, dass die Ingenieure bei Riversimple mehr Ahnung von Wasserstoff und deren Erzeugung haben als ich und du, daher vertraue ich erst mal, dass die einen brauchbaren Lösungsansatz gefunden haben. Beweisen kann ich dir nichts.
Abgesehen davon beziehen sich deine Kostenzahlen auf andere FCEVs, die auch deutlich mehr verbrauchen als der Rasa. (Der Mirai z.B., der oft als Referenz genommen wird, verbraucht über 3x so viel.)
Joe-Hotzi hat geschrieben:Glaubst Du tatsächlich, dass sich die heutige Verkehrsstruktur aufrecht erhalten lässt? Wo wir locker das 2-3fache der Ressourcen verbrauchen, die für Nachhaltigkeit notwendig sind? Das Eisenbahnnetz zu elektrifizieren ist da eine der geringsten Aufgaben.
Nein, nachhaltig lässt sich das so nicht aufrecht erhalten. Aber wir leben nicht in einer idealen Welt, und wie willst du der Welt denn erklären, dass sie z.B. ganz auf Flugzeuge verzichten soll? Besser für die Umwelt und uns wär das selbstverständlich. Aber unrealistisch. Da ist es doch nicht verkehrt, wenigstens nach besseren Antriebsarten zu suchen, auch wenn Wasserstoffnutzung in dieser Größenordnung durchaus sehr schwierig werden dürfte.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Das 4,4-fache Volumen bei Flüssig-H2 (!) gegenüber Kraftstoff bringt die Luftschlösser für H2-BSZ-PKW zum Einsturz. Druck-H2 ist noch schlechter. Strombedarf ein Mehrfaches beim H2-Auto und dazu noch Unmengen sauberes Wasser ...
Was genau willst du damit zum Ausdruck bringen? H2 hat eine geringere Energiedichte als Kerosin. Ja und?? Sind Akkus da in irgendeiner Form besser? Nein, nicht mal ansatzweise! Flugzeuge mit Akkus vollzustopfen wird wesentlich mehr Gesamtenergie verbrauchen als sie mit H2-Tanks zu betreiben. Gerade bei Flugzeugen ist ja vor allem das Gewicht kritisch, und da hat Wasserstoff wirklich die Nase vorn.
Wie man den Flugverkehr zukünftig nachhaltig gestalten soll, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es unmöglich. Aber Akkus sind hier bestimmt die allerschlechteste Lösung. Da bleibt man besser beim Kerosin...
Ich kann dir auch gern was vorrechnen, wenn du willst. Auf Papier hab ich hier schon ein paar nette Überschlagungen.
Joe-Hotzi hat geschrieben:
LordNelson hat geschrieben:Der Rasa ist ja auch deutlich einfacher aufgebaut als Mirai & Co.
An welcher Stelle bitte schön?!? Es sind alle Komponenten eines EV vorhanden - der Akku wurde gegen (teure) SuperCap getauscht. Zusätzlich wurde die komplette H2-BSZ-Technik mit Drucktank integriert und vier Radnabenmotore verbaut.
Bitte erkläre mir die Vereinfachung! Dass alles kleiner /leichter sein soll, macht es doch nicht einfacher!
Dir als Fahrer eines Kleinstfahrzeugs sollte ich doch eigentlich nicht erklären müssen, wo die Eleganz eines solchen puristischen Systems liegt? Aber OK.
Erstens ist im Rasa insgesamt deutlich weniger Technik verbaut als im Mirai, das sollte doch offensichtlich sein. Oder muss ich das auch noch beweisen?
Zweitens ist die 350bar-Technik einfacher, wie schon erwähnt. Drittens ist das Management eines Kondensators einfacher als das eines Akkus. Viertens hat er weniger mechanische bewegte Komponenten, wie auch schon erwähnt. Fünftens sind es einfach die Größenunterschiede: Die BSZ wiegt etwa 20 kg und benötigt aufgrund ihrer geringen Leistung kein komplexes Kühlsystem. Durch das niedrige Gesamtgewicht kann strukturell vieles an Karosserie und Verstärkungen eingespart werden. Auch die zu handhabenden Leistungen sind geringer (kleinere Bremsen, kleinere Leistungselektronik usw.).
Joe-Hotzi hat geschrieben:Die damals 2009 verwendeten Akku-Zellen waren frei käuflich (im Gegensatz zu BSZ heute) und sind den den in den aktuellen EV verwendeten Zellen leistungs- und kostenmäßig unterlegen. Du solltest Dich mal mit den realen Akkuentwicklungen beschäftigen - statt mit Versprechungen für BSZ und SuperCap, deren Preise Du nicht kennst!
Supercaps sind sehr wohl zu kaufen. Die findet man aber (ebenso wie BSZ) nicht so leicht, weil der Ottonormalbürger sowas nicht braucht. Im Falle vom Rasa sind Kaufbarkeit und Preise der Komponenten ohnehin zweitrangig, diese haben nur Riversimple zu interessieren. Der Rasa ist teuer im Bau, aber durch die hohe Qualität und Langlebigkeit der Komponenten soll dieser Preis über die Zeit wieder amortisiert werden.
Und stelle mich bitte nicht dar, als hätte ich von Tuten und Blasen keine Ahnung. Das ist lächerlich.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Aber die Verluste entstehen nur zum geringen Teil am Akku und alle anderen Teile braucht der Rasa auch - wo ist also der Riesenvorteil der SuperCap, deren Preis bisher niemand kennt ...
Übrigens ist der Vierradantrieb bei Tesla (Dual-Drive-Modelle) massenhaft verbaut - also auch kein Vorteil Rasa. Radnabenmotore haben allerdings hohe bewegte Massen - also eher ein Nachteil (Federungskomfort) beim Rasa - speziell bei geringem Gesamtgewicht.
Wo entstehen denn die Verluste sonst? Ich dachte immer, der Akku ist tendenziell die Komponente mit dem größten Innenwiderstand. Das reine Kupfer des Motors und der Leitungen wirds wohl nicht sein. Bleibt nur noch die Leistungselektronik, die aber auch sehr niederohmig gebaut werden kann. Hast du da konkrete Daten?

Bezüglich der Radnabenmotoren: Bedenke, dass die Räder des Rasa an sich schon deutlich kleiner und leichter sind als bei üblichen Autos. Das wirkt dem also schon mal entgegen. Laut Aussagen von Riversimple (denen du eh nicht glaubst, ich weiß) scheint es jedenfalls kein Problem zu sein.
Joe-Hotzi hat geschrieben:Ich dachte glatt, die aufzunehmende Energie müsste erst einmal aus kineteischer Bewegungsenergie in elektrische Energie gewandelt werden? Machen das die SuperCap gleich mit, weil sie so "super" sind?
Du hast überhaupt nicht verstanden, was ich damit meinte. Ich bezog mich natürlich auf die hohe Stromfähigkeit der Supercaps, die große Bremsleistungen gut ab kann. Oder willst du mich nur zum Narren halten?
Joe-Hotzi hat geschrieben:Die heutigen Akkus limittieren die Reku-Bremsleistung nicht mehr! Die meisten EV können stärker rekupierieren, als sie laden können. Denn die Reku ist nur kurzzeitig maximal ...
Diese Info ist mir allerdings neu. Bist du dir da sicher? Wie sieht das in der Realität, also bei verfügbaren Fahrzeugen aus? Bremsen die auch in der Praxis so stark elektrisch, oder ist das nur eher theoretischer Natur?
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Re: Riversimple Rasa

Joe-Hotzi
16.07.2018 22:41
Entschuldige, dass ich mir so viel Mühe gegeben habe, Dir aber meine belegten Fakten nicht einleuchten wollen.
Leider kannst Du mir wohl keine belegten gegenteiligen Argumente liefern.
Du wirst Dich sicher weiter bei "Xing-news" unabhängig informieren und damit haben wir wohl nicht die gleiche Diskussionsgrundlage. Deshalb klinke ich mich hier aus.

Als Einstieg (neben den bisherigen Links) könnte "Erdgasspeicher" dienen: 24,6 Mrd. Kubikmeter /etwa 28 Prozent des deutschen Jahresverbrauchs (!!!) können wir derzeit speichern. Das könnte für einige wind- und sonnenarme Tage reichen ...
Auch Methanisierung ist kein schlechtes Stichwort.
"Grundsätzlich gilt, dass die Erzeugung von synthetischem PtG-Methan solange unsinnig ist, solange noch parallel aus fossilem Erdgas Wasserstoff für die stoffliche Nutzung gewonnen wird." Derzeit >90% allen H2 .

Dann lese ich auch noch: DIW: Stromspeicher sind kein Engpass für die Energiewende - nee, wir lesen scheinbar sehr unterschiedliche Quellen ...

Ach ja:
Die Realität bei E-Autos mit ordentlich konzipierter Reku sieht schon seit Jahren so aus, dass man außer im Gefahrenfall im Alltag keine mechanische Bremse mehr benötigt. Evtl. solltest Du mal ein aktuelles EV fahren (bspw. Hyundai Ioniq /Nissan Leaf II, Opel Ampera-E) um Deine Vorurteile abzubauen.
Hotzenblitz fahren macht Spaß!
Stromos aber auch!

Re: Riversimple Rasa

Gigafarad
16.07.2018 22:57
Lustigerweise höre ich nie mein Hauptgegenargument gegen die Brennstoffzelle: wenn ich mein Auto ein paar Tage stehen lasse, ist ein großer Teil meines Tankinhaltes schlicht verschwunden. Das habe ich eigentlich auch schon häufig als Argument gegen Batterieautos gehört, "nach zwei Wochen Urlaub ist dann mein Akku leer". Da kann ich immer leicht kontern, dass mein Akku auch nach 3 Wochen nicht ein Prozent verloren hat. Aber bei einem H2-Drucktank ist die Flüchtigkeit meines Wissens viel höher.
Sprit war gestern - Saft ist heute - Seit 2016 nur noch elektrisch
(Zoe R240 seit Juni 2015 - 115 Mm gefahren
Model Y SR in blau seit Mai 2023)

Re: Riversimple Rasa

Joe-Hotzi
16.07.2018 23:03
Nein, Verflüchtigen /Ausgasen gilt nur für die Lagerung /Speicherung von Flüssig-H2. Wurde im mobilen Sektor von BMW eingesetzt (7er mit Wasserstoff-Motor) und hat sich logischerweise nicht bewährt. Durfte nicht einmal in Garagen geparkt werden ...

Das Hauptargument gegen mobilen Wasserstoff:
Die grundsätzlich schlechte Effizienz der Gesamt-Energiekette Well-to-Wheel bei mobilem Wasserstoff, die die Kosten in unwirtschaftliche Höhe treibt. Da kommt in der Praxis keine Schönrechnerei dagegen an. Jedes Projekt ohne staatliche Förderung /Subventionen scheitert daran.

Man versucht bei Riversimple sogar die Argumente von Ulf Bossel zu entkräften. Bspw. mit einem solch lustigen Diagramm:
Riversimple_Effizienzdiagramm_falsch.jpg
Klar ist der Rasa kleiner und leichter (Kohlefaser-Monocoque) und verbraucht weniger als ein Toyota Mirai. Dafür ist es ja auch nur ein Zweisitzer mit bescheidenen Fahrleistungen bei dem ich Probleme habe, einen Kofferraum zu entdecken. Ich bin gespannt ob mann es schafft, mehr als die 200Stck. XL1 zu bauen ...

Aber gegen eine Argumentation mit:
- Ich kann dir jetzt keine genauen Zahlen liefern, ...
- Der Wirkungsgrad von Brennstoffzellen sind sicherlich mit der Zeit gesteigert werden können, ...
- Riversimple will dem abhelfen, ...
- Ich habe einfach das Gefühl, ...
- Ich sehe gar keinen Anlass zu glauben, ...
- Ich habe keine Kosteninfos für die von Riversimple angepeilten Tankstellen, nehme aber an, ...
- Ich bin sicher, ...
- Ich gehe mal davon aus, dass sie sich sehr genau und viele Gedanken gemacht haben ...
- Ich bin nicht ihr Pressesprecher und habe keinen Zugriff auf irgendwelche geheimen Daten, ...
- ... daher vertraue ich erst mal, dass die einen brauchbaren Lösungsansatz gefunden haben.

hat es wohl kaum Sinn zu diskutieren. Denn so wird jedes Argument und jeder Fakt "weggewischt". Dabei sind diese Fakten zum (mobilen) Wasserstoff völlig unabhängig vom Riversimple Rasa, da sie allgemein für (mobilen) Wasserstoff gelten.

Kann ernsthaft jemand glauben, dass Riversimple eine "All-Inclusive-Flatrate" für die Fahrzeugnutzung (angeblich inklusive H2-Tankkosten und selbst errichteter Infrastruktur !!!) anbieten wird? Das würde sogar dem Nachhaltigkeit-Anspruch widersprechen, denn Flat-Rate führt zu Verschwendung ...
Wenn ja: glaubt jemand ernsthaft, so etwas sei preislich so attraktiv anbietbar, dass man auf ein Fahrzeug wie den Rasa (mit sehr eingeschränktem Nutzwert) wechselt? Na, gegen "Glauben" helfen letzlich nicht einmal Fakten ...

So, nun ist es erst mal gut für mich hier. Viel Spaß!
Hotzenblitz fahren macht Spaß!
Stromos aber auch!

Re: Riversimple Rasa

LordNelson
17.07.2018 01:09
Ich sehe, es hat echt keinen Zweck, mit dir zu diskutieren. Wegen einem verlinkten Xing-Artikel bin ich gleich mal diskreditiert. Dass ich zu einem Startup, das nicht mir gehört, keine genauen Daten liefern kann, diskreditiert mich auch. Die von mir genannten Punkte, die dir offenbar nicht gefallen, werden einfach ignoriert. Alles klar. Glückwunsch zum Gewinnen dieser wertlosen Unterhaltung. Fühlst du dich jetzt besser?

Re: Riversimple Rasa

Joe-Hotzi
17.07.2018 02:38
LordNelson hat geschrieben:Fühlst du dich jetzt besser?
Eigentlich nicht, denn ich hatte gar nicht vor Dich zu "diskreditieren". Eigentlich wollte ich Dir aufzeigen, dass es zu Deiner angeblichen "ultimativen Zukunft. Eine Revolution" nicht viel mehr außer PR-Gesülze gibt. Was erzählt der Chef:
"And if you put 50 cars into the market there, the filling station has 50 captive customers and will break even more quickly, so the investment case is stronger. You can then grow the network, one filling station at a time, allowing you to grow the skeleton of a nationwide network without ever taking a nationwide gamble."

Kleines Gedankenspiel:
50 Rasa tanken jede Woche (53x im Jahr) ihre vollen 1,5kg H2 = 3.975kg H2 im Jahr. Macht bei 10€/kg satte 39.750€ Umsatz für die H2-Tanke im Jahr ...
(Vorausgesetzt, jeder Rasa (1,5kg/480km) fährt tatsächlich seine 25.000km /Jahr ...) Wie schnell wird sich wohl die Tankstelle amortisieren?!?

Das ergiebigste an Fakten war noch dies:
Riversimple_Produktpartner-Daten.jpg
Aber all dies erklärt mir nicht, wie riversimple ihr Versprechen umsetzen will:
"Wir haben eine einfache Preisstruktur geschaffen, die es den Kunden ermöglicht, eine einzige monatliche Gebühr zu zahlen, die alles abdeckt - das Auto, die Wartung, die Versicherung, den Kraftstoff. Nichts versteckt. Kein Kleingedrucktes. Auf diese Weise haben die Kunden das ganze Vergnügen, aber keinen Ärger mit dem Eigentum. Wenn ein Kunde ein Auto am Ende seines Vertrages an uns zurückgibt, bieten wir es dem nächsten Kunden an."

Wohlgemerkt:
Angeblich zu vergleichbaren Monatskosten eines herkömmlichen PKW. Wobei die "... einfache monatliche Lastschrift für den monatlichen Service und eine Kilometerpauschale" wohl doch eine "Flate-Rate" ausschließt.

Aber noch hat man die Höhe der "monatlichen Gebühr" ja noch nicht beziffert ...

Ich habe sogar den Kofferraum gefunden!
Riversimple_Kofferraum.jpg
Es sieht also eher so aus, als sei der Rasa als "Zweitwagen" gedacht. Eine Rolle, die man offiziell (siehe Diagramm) ja eigentlich dem BEV zuschieben will.

Aber fairerweise muss man sagen, dass es den Rasa als straßenzugelassenes Kfz schon gibt. Es ist beachtlich, was mit den 2Mio. Fördergeld der EU und den >2Mio.£, die eingesammelt wurden, auf die Beine gestellt wurde. Warten wir gespannt auf 2020 - den Beginn der Serienproduktion ...
Hotzenblitz fahren macht Spaß!
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