https://www.mwv.de/frontier-studie/
Ich habe mir die Studie nicht durchgelesen, ich stolpere schon über die Zusammenfassung der Argumentation. Deutschland sei nicht der beste Standort für Wind oder PV, deswegen sei es woanders viel, viel "effizienter" und das würde E-Fuels in der Gesamtbetrachtung retten.
Offshore Wind hat auch mehr Volllaststunden als onshore. Neue Off-shore Anlagen kommen auf 50%, gegenüber 20% onshore. Das heisst nur nicht, dass offshore 2,5 mal so "effizient" wäre, sprich 2,5 mal so billig. Im Gegenteil Off-shore Anlagen sind sogar etwas teurer pro kWh Strom als onshore.
Baut man irgendwo in der Wildnis fehlt Infrastruktur, Straßen, Häfen, aber auch ausgebildete Elektriker oder Lieferanten für Ersatzteile.
Baut man dann noch in einem Land wie Argentinien kommen noch große politische Risiken dazu, die sich in entsprechenden Risikoaufschlägen bei den Finanzierungskosten niederschlagen.
Argentinien oder Marokko sind noch weit weg davon fossile Energien im Strommix zu ersetzen und der erneuerbare Strom kann da vor Ort verwendet werden.
Will man exportieren, kann man das auch über Stromleitungen. Marokko ist z.B. gerade Exporteuer geworden, dank eines neuen Kohlekraftwerks. Das wird sich in den nächsten Jahren wieder ändern, weil der Verbrauch in Marokko steigt und so viele Erneuerbare in Spanien zugebaut werden, dass Marokko wieder ein Nettoimporteur wird.
In der Zusammenfassung der Studie wird auch lamentiert, dass Langzeitspeicher für Elektroautos die "Effizienz" senken würden, allerdings nicht darauf eingegangen, dass gezieltes Laden in der Mittagszeit PV Überschüsse effzient ohne große Investitionen in Industrieanlagen, die 90% der Zeit stillstehen würden, abnehmen kann.
Länder wie Marokko oder Saudi Arabien haben dazu noch einen Sommer Peak im Verbrauch, in Saudi Arabien kenne ich die Zahlen zufällig, da ist der Sommerstromverbrauch doppelt so hoch wie im Winter.
Das passt schön zu einem Ausgleich über Leitungen, im Winter exportieren Marokko oder Saudi Arabien nach Deutschland, und im Sommer, wenn die Klimaanlagen da auf Hochtouren laufen, kann deutscher PV Strom nach Nordafrika exportiert werden.
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Na ja, ist halt der Mineralölverband, der sich hier die Zahlen zurechtbiegt.