Basslo hat geschrieben:Hallo an die Go-eCharger Experten,
Bin zur Zeit auf der Suche nach einer günstigen Lösung für PV-Überschussladen.
Auf der Go-eCharger Website wird schon angeführt dass man den Strom von der PV-Anlage mit der Box gezielt nutzen kann.
Funktioniert das schon in der Praxis?
Welche Voraussetzungen braucht man dazu damit das funktioniert und man Überschussladen kann?
Wie kommt die Box an die Daten der PV Anlage?...
Hi!
Ich mach das so, dass ich mit einem SMA Energy Meter (ca. 300,- wird im Verteilerkasten direkt am Hausanschluss eingebaut) die Stromdaten bekomme, und eine eigene Steuerung (=Raspberry) diese Daten abholt und dann die Ladestation (in meinem Fall zwei, eine Box mit Phoenis Contact Controller, und eben eine go-e Box) dynamisch so nachregelt, dass nur der Photovoltaik Überschuss zum Laden verwendet wird. Die Kommandos vom Raspberry an die Wallboxen gehen über Netzwerk, Phoenix Contact Controller ist etwas kompizierter, da muss man sich ein wenig in Modbus TCP einlesen, bei der go-e Box geht das sehr einfach mit http API calls. Die eigene Applikation fragt dann natürlich auch periodisch die Wallboxen ab um den dortigen Status zu kennen.
Die Stromdaten vom EnergyMeter kommen einmal in der Sekunde und sind sehr genau, ich habe in meiner Applikation eine gewisse Trägheit eingebaut, damit das Ding nicht bei jeder kurzen Wolke oder wenn man mal kurz einen stärkeren Verbraucher einschaltet sofort wie wild herumregelt. Und dann kann ich noch ein Flag setzen, ob ich das Auto auf jeden Fall laden möchte, also auch bei fehlendem Überschuss mit z.B. 6A weiterlade, oder ob der Ladevorgang (auch nach einer gewissen Trägheit um ständiges an/aus zu verhindern) abschaltet wenn die Sonne weg ist.
Wenn du dir selbst was bauen magst wäre die optimale Lösung also eine Messung der Stromdaten direkt am Hausanschluss, nur damit kannst du klar sagen ob du Überschuss produzierst oder nicht.
Wenn das den Aufwand nicht Wert ist wäre die "Billigvariante" die Daten des Wechselrichters zu nehmen, dann könntest du deinen durchschnittlichen Hausverbrauch schätzen und von der PV Produktion abziehen, das ist ein guter Näherungswert, und du ersparst dir den Aufwand im Verteilerschrank was einbauen zu müssen, mit einer genauen Strommessung am Hausanschluss wird es natürlich sehr viel genauer.
Eine dritte Möglichkeit, die in Wirklichkeit auch eine recht gute Näherung bringen würde, wäre die go-e Box über z.B. einen Rapsberry "dumm" zeitlich zu steuern.... also Sonnenaufgang/Sonnenuntergang berechnen, und dann eine aus der Erfahrung oder einer Tabelle stammende ungefähre Einschätzung zu treffen zu welcher Zeit welche durchschnittliche PV Leistung zu erwarten ist und die Box also z.B. alle Stunden mal nachegeln. Dass das natürlich bei Nebel oder Regen nicht funktioniert, und du auch keine anderen eigenen Verbraucher berücksichtigst ist auch klar, statistisch wirst du damit aber gar nicht so schlecht liegen.
Grundvoraussetzung für obige Spielereien sind natürlich eine gewisse Bereitschaft sich etwas Zeit dafür zu nehmen und in irgendeiner Programmier- oder Scriptsprache Grundkenntnisse zu haben. Für die go-e box ist es völlig egal welche... weil du HTTP API calls von praktisch überall absetzen kannst (just4info für den Phoenix Contact Controller und vor allem das SMA Energy Meter sollte man sich mit Python ein wenig helfen können, sonst wird das vermutlich nicht wirklich gehen)
Falls du aus Wien oder Niederösterreich bist kannst dich gerne melden, siehe Signature