Wolfgang VX-1 hat geschrieben:Braucht man die AC-Leistung wirklich? Mit 3 kW über Nacht oder Tagsüber in der Firma komme ich prima klar, ...
Tja, dann stelle Dir einfach mal vor, Du möchtest EV fahren (
oder kaufst ab 2026 einen Neuwagen )und hast weder daheim, noch auf Arbeit eine Lademöglichkeit. Das ist eher Standard über alle Autonutzer gesehen und nicht Deine eiggene, komfortable Lade-Situation.
Wolfgang VX-1 hat geschrieben:Entscheidend sind für mich die 50 kW - DC-Lader unterwegs, da sind mir 20 und 30 kW mittlerweile auch zu langsam.
Es wird wohl niemand bestreiten, dass es an AB und Reiserouten ein engmaschiges Netz aus DC-Schnellladern geben muss. Aber der obige Fall müsste dann immer zu einer solchen Ladestation hinfahren um dort 10-30min nachzuladen - nicht wirklich praxisgerecht.
Hat er 11/22kW Drehstromlader, steckt der "Laternenparker" während des Einkaufens das Auto an und lädt so in 30min schon 5/10kWh nach, was für viele schon den Tagesbedarf abdeckt. Ganz ohne zusätzlichen Aufwand außer An- und Abstecken. Ich praktiziere dies bei uns ab und an (Ladesäule günstig gelegen) und finde dies als echten Vorteil gegenüber "Tanken".
Wolfgang VX-1 hat geschrieben:Das Optimum aus Leistung, Preis und Gewicht könnten Batterien mit 40-60 kWh und DC-Lader mit 100-120 kW darstellen.
Tja, da setzen Physik und Akkuchemie Grenzen, die einige Enthusiasten nicht gern wahrhaben wollen. Unterwegs bei niedrigem SOC geht das Nachladen (anfangs) sicher flott. Aber nicht umsonst werden die Ladezeiten gern nur bis 80% angegeben. Da nützt Dir abseits der Langstrecke (wo man den Akku ja geplant tiefer leerfährt) im Alltag /Nachladen bei bspw. 70%SOC die 350kW-CCS-Ladesäule herzlich wenig, wenn das Akku-BMS dann schon die Ladeleistung auf bspw. 40kW beim Ladebeginn beschränkt ...
Derzeit kommen ja die 800V-350kW-Säulen für CCS/Combo2, mit denen die dt. Wirtschaft ihre technische Überlegenheit demonstrieren will. Nichts gegen ein wenig Zukunftssicherheit. Aber ich bin gespannt, wann das erste EV diese Ladeleistung überhaupt erst in der Praxis nutzen kann. Derzeit kann lediglich der Ioniq mit ca. 30kWh-Akku mit (anfangs) 70kW laden. Das sind hohe 2,3C Laderate und würden für 350kW Ladeleistung einen 150kWh-Akku voraussetzen. Der 60kWh-Akku im ModelS war ein per Software "kastrierter" 75kWh-Akku. Der hat am SuC auch nicht lang mit 120kW geladen ...
Für gewünschte (anfangs) 100kW Ladeleistung dürften 40kWh Akkukapazität derzeit also wirklich die unterste Grenze bei der vorhandenen Akkuchemien sein. Die neue Zoe schafft nicht einmal 40kW. Denn es ist immer ein Kompromiss zwischen Leistung und Haltbarkeit (und Kosten) zu finden und die blumigen "Labormeldungen" über "Superakkus" schaffen es meist nicht in die Praxis.