JuergenII hat geschrieben:
Die Argumentation stimmt aber nur bei dem heutigen Kaufmix. Sollte der gute Mann recht haben und 2017 kostet ein vergleichbarer EV genau soviel wie ein Verbrenner wird sich die Lage im Altbestand dramatisch ändern. E-Fahrzeuge sind deutlich günstiger im Unterhalt. Da wird so mancher Altwagenbesitzer ins grübeln kommen ob nicht ein neuer EV die günstigere Alternative ist.
Nein. Selbst wenn wir nur von 7 Jahren für eine komplette Erneuerung ausgehen (und das passt eigentlich nicht - mein Wagen wird 10, der meiner Frau ist 8, Schwiegermutters Wagen ist 11, Schwiegervaters Wagen 8, der Wagen meiner Mutter 17 und bevor mein Vater den Einjährigen gekauft hat, musste der vorherige erst 9 werden...) würde es halt 7 Jahre dauern bis der Bestand komplett elektrisch wäre.
Für 2017 ist der Marktanteil aber nicht 100%, sondern wenn es gut läuft 15% - kommend von dem aktuellen Promillebereich ist das schon eine extreme Erfolgsstory. Die "alten" Fahrzeuge landen ja auch nicht in der Presse. Was kümmert den einen X5 Besitzer groß der Unterhalt? Das wusste der vorher und das ist ein Vorteil, weil man so dem Nachbarn besser zeigen kann, was man sich leisten kann.
Wenn es gut läuft, haben wir 2020 einen Marktanteil von 30% rein elektrischer Fahrzeuge - bei den NEUZULASSUNGEN, nicht im Bestand. Dazu kommen dann 60% Hybride (fragt sich nur, wie viele davon Plug-ins sind) und 10% besonders leichter Kleinwagen, die die CO2 Grenzen ohne Hybrid erreichen.
Wenn man sich die Kostenstruktur der Fahrzeuge mal anschaut, ist Sprit nicht so der wesentliche Treiber. Wertverlust steht ganz vorne und wird es auch bei neuen E-Fahrzeugen sein. Auch Versicherung und Wartung sind nicht ganz ohne. Und dass ein E-Auto keine Wartung bräuchte...
kost bei Tesla pauschal 600€ - da hat man ja richtig "gespart".
Der Verbrauch eines alten, abbezahlten Autos muss schon wirklich extrem sein, damit sich ein Neukauf finanziell lohnt. Gerade auch weil man für den Verbrenner kauf noch was bekommt, ist es finanziell nicht lukrativ, den abzustoßen.
Wenn denn eh ein neues Auto ansteht, weil man das alte nicht mehr mag, es unzuverlässig ist, durchgenudelt, man was größeres braucht... dann wird es dann finanziell vielleicht sinnvoller sein, ein Elektrofahrzeug zu kaufen. Man kann das auch mit dem alten Röhrenfernseher vergleichen. Solange man mit dem noch glücklich ist, ist er auch am billigsten.
Wenn die E-Autos dann so mega gefragt sind, ist aber auch nicht mit guten Preisen zu rechnen, während die Verbrenner dann billig verschleudert werden. Da kauft auch nicht jeder Elektro.
Und wer beurteilt denn, was billiger unterm Strich ist?
Das tut der Kunde. Und der soll 2017 dann *klick* auf einmal wissen, dass Elektro billiger am Ende nach 10 Jahren ist?
Auf Basis welcher Erfahrungen denn?
Abgesehen davon würden viele Kunden auch nie auf die Idee kommen, ein Neufahrzeug zu kaufen, wenn man gegen den Wertverlust im ersten Jahr kaum gegenan sparen kann.
Sie kaufen also Gebrauchtwagen. 2017 gibt es aber keine 1-3 jährigen von 2017...
Ne ne ne, ich wünsche dem elektrischen Antrieb zwar alles Glück auf Erden, aber für manche Szenarien bin ich einfach zu sehr Realist. Ich würde mich natürlich freuen, falls sich das als Irrtum herausstellen sollte.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.