Hi, ich finde die Elektrifizierung des Taxigewerbes eigentlich eine sehr wichtige Sache, die der Staat auch ruhig etwas mehr fördern sollte. Da dort nicht wirklich was kommt ist das „Selbst ist der Mann“ Konzept natürlich ein Ausweg. Allerdings frage ich mich, ob Euer Ansatz so funktioniert. Ihr plant die Goldrandtellerlösung und eigentlich sollte man eher mit dem Minimum starten.
25 Ladestationen die öffentlich benutzbar sind klingen toll, kosten aber ein Schweinegeld. Wenn Ihr das stemmen wollt und könnt, dann OK. Aber macht bitte nicht den Fehler die Säulen zu verteilen (Braunschweigproblem)! Es sollten immer mindestens 2 Säulen nebeneinander stehen. Ab Besten aber 3+. Es ist sowohl für Euch aber noch mehr die anderen Nutzer kein Spaß eine Säule nach der anderen abzufahren nur um eine Freie zu finden. Da ist es besser man hat die Säule nicht ganz so nah, aber es gibt dann dort bestimmt eine Freie. Des Weiteren reduzieren sich die Anschlusskosten natürlich, wenn es weniger Standorte gibt.
Den Voprschlag mit Nissans Unterstützung Chademo DC Lader auf den Betriebshof zu stellen (den ihr ja nicht habt) finde ich nicht zukunftsweisend. Sollte in ein paar Jahren ein anderes Fahrzeug besser passen und das hat dann CCS, wäre eure Infrastruktur obsolet. Ihr seid dann de facto nur auf japanische Fahrzeuge beschränkt. Und ich denke, dass wenn er pünktlich kommt, gerade in Ingolstadt z.B. Ende 2018 der Q6 etron eine ziemlich attraktive Ergänzung im Fahrzeugpool sein könnte.
AC vs DC. Du hast es schon richtig erkannt. Der hohe DC Preis für das sehr schnelle Laden ist nur dann OK, wenn man das eigentlich nur ergänzend braucht. Sollte das Taxi im 24 Stunden Mehrschichtbetrieb unterwegs sein, dann geht das halt nicht anders. Wenn das aber über Nacht steht, sollte irgendwie versucht werden dies zu nutzen um billig und akkuschonend zu laden. Für das eingesparte Geld der DC Lader könntet Ihr euch nebenbei einen Betriebshof anmieten und mit Goldbarren pflastern und die Mitarbeiter per Taxi nach Hause fahren
. Dort für jedes EV eine Wallbox und ggf. einen einzigen mobilen DC Lader dazu.
Zur Reichweite. Bei dem zitierten Fahrprofil ist eine Zwischenladung nur bei der derzeitigen Fahrzeuggeneration nötig (und selbst das nicht immer). Beim Ampera-E schon gar nicht mehr. Das Gleiche gilt aber voraussichtlich auch für Leaf2 und eben den Q6 und vermutlich alles was so ab nächstem Jahr kommt. Daher würde ich als Betreiber versuchen meine Pläne auf das zu optimieren was die Zukunft bringt und nicht auf den status quo. Die Zwischenzeit muss man dann eventuell semioptimal überbrücken. Aber für den Preis eines einzigen DC Laders kann man einem Taxifahrer ein fürstliches Gehalt dafür zahlen, dass er ein Jahr lang neben einer AC Säule steht und nichts tut! Oder eben einen etwas längeren Umweg zu einer Ladesäule fährt. Ich würde daher versuchen 3 Säulen an einem Ort zentral als backup zu plazieren und ansonsten irgendeine Lösung für AC über Nacht finden.